32Crash - Humanity EP

Review

Es wäre ja auch schon fast ein Wunder gewesen, wenn Jean Luc De Meyer von der belgische Kultformation FRONT 242 tatsächlich mal über einen längeren Zeitraum keine Musik machen würde. Und so überrascht es nicht wirklich, dass er anno 2007 kurzerhand ein neues Projekt auf die Beine gestellt hat. Unterstützung für 32CRASH hat er sich von Len Lemeire von IMPLANT und Jan D’Hooge von VIVE LA FETE geholt, die das Lineup komplettieren.

Erster musikalischer Output des Trios ist eine zehn Tracks umfassende EP namens „Humanity“, die neben den sechs Hauptsongs noch vier Remixe enthält. Die EP beginnt mit dem Titelsong „Humanity“ zunächst sehr stark, die Vocals von De Meyer lassen gleich zu Beginn F242-Retro-Gefühle aufkommen. Doch auch musikalisch ist „Humanity“ ein interessanter Track. Eher ruhig und trotz Elektronik gleichzeitig auch organisch klingend, übt der Song eine durchaus faszinierende Wirkung aus. Sogar noch einen Tick besser gefällt mir „Merlons Gun“, das mit einer netten Melodieführung und einer dynamischeren Instrumentierung den Opener fast noch ein wenig in den Schatten stellt. Somit legt die EP einen wirklich fulminanten Auftakt hin, den sie dann jedoch qualitativ im weiteren Verlauf nicht mehr halten kann. Zunächst folgt mit „Lone Ranger“ ein Song, der auf die Dauer vor allem im Refrain leider etwas nervig ist. Das anschließende „Isomodia“ ist glücklicherweise wieder hörbarer, überrascht mit beschwingten Sounds.

Danach folgen dann Remixe von eben diesen vier Songs, die sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Bei „Humanity“ kann man von der Originalversion nicht mehr viel erkennen, da komischerweise die Vocals irgendwo verloren gegangen sind. Die restlichen Remixe sind soweit ganz ordentlich, wirklich brauchen tut man sie aber auch nicht.

Sehr verwirrend dann der Abschluss der EP mit zwei Songs, die überhaupt nicht in das Gesamtbild der EP passen wollen. Sehr schräg, unmelodisch und hektisch präsentieren sich 32CRASH hier. Leider kein schönes Ende der EP, aber wohl ein Ausblick darauf, was einen auf dem kommenden Album „auch“ erwarten wird.

Dementsprechend unausgewogen auch der Gesamteindruck der EP – einige wirklich gute, innovativ klingende Elektrosongs wechseln sich ab mit Tracks, die einen eher abschrecken. So fällt es mir auch schwer zu sagen, ob man sich nun auf das Album freuen soll oder nicht. Warten wir es ab.

07.06.2007
Exit mobile version