31 Dies - Filthy Taste

Review

Irgendwie hatte ich bei der Betrachtung des Covers dieser CD faden, langweiligen neumetallisch angehauchten Rock erwartet. Muss wohl an dem etwas missglückten, graffitti-artigen Bandschriftzug gelegen haben. Umso überraschter war ich dann, als mir 31 DIES mit „Last Brainstorm“, dem Opener ihres ersten Albums „Filthy Taste“, eine fette Thrashsalve mit der Wucht eines Vorschlaghammers in die Fresse klatschten. Respekt, was für einen Sound die Stuttgarter Undergroundformation hier auf Konserve gebannt hat. Dank gebürt den Maranis Studios, in denen u.a. auch schon FALLEN YGGDRASILs „In No Sense Innocence“ entstanden ist. Musikalisch bieten 31 DIES einen Cocktail aus Death und Thrash Metal, der mit einer guten Portion Hardcore-Groove verfeinert worden ist. Man stelle sich vor, MESHUGGAH und PANTERA haben fusioniert und deren neuer Sänger bewegt sich zwischen kehligem Grunzen und vereinzelten Kreischattacken. Heraus kommen dabei einige coole Nummern wie der schon genannte Opener, „Inner Voice“ (Dimebag Darrell lässt grüßen), „Born Again“ (bärenstarkes Riffing) oder „In Neck“ (hätte auch ruhig „Neckbreaker“ heißen können). Doch leider machen sich daneben auch einige Schwachpunkte auf „Filthy Taste“ bemerkbar. Zwar variiert man die Geschwindigkeit immer zwischen groovigem Midtempo und schnelleren Thrashballereien, konnte es aber nicht vermeiden, dass sich ein paar eintönige Längen (z.B. „Bullet“ oder „Master“) eingeschlichen haben. Hier wird dieselbe Idee zu oft aufgegriffen und mit zu wenig Abwandlung und Abwechslung wiederholt. Das gilt übrigens auch für Milans Gesang, der auf die Dauer etwas monoton wirkt. Aber die Jungs von 31 DIES sind ja noch jung und haben somit Zeit zum Reifen. Fazit: Solide, aber an einigen Stellen ausbaufähige Scheibe, die knappe sechs Punkte einstreichen kann.

11.03.2003
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