3 Wishes - Shake Well Before Use
Wer war denn da mal wieder lustig? Der Scherzkeks (wir wollen seinen Namen hier lieber nicht nennen) der sich dieses Cover ausgedacht hat, muss schon sehr mutig sein. Ich weiß nicht welche Gefühle beim potentiellen Käufer bei diesem Anblick überwiegen, Scham und Ekel oder Neugierde? Hoffen wir für die Hamburger das ihre Fans eine gehörige Portion Humor haben und sich nicht von spöttischen Blicken abschrecken lassen. Diejenigen die von Neugierde übermannt in den Silberling reinhören, finden sich schnell im Melodischen Hardrock wieder, obwohl das Präfix „hard“ nicht zu genau genommen werden sollte. Das Gros der Stücke hat einen leicht softeren Touch und weist balladeske Züge auf, womit wir auf der Härteskala so ungefähr bei Bon Jovi liegen – man höre auch das Stück „Never Say Never“. Sänger Andi Knaak liefert dabei eine gelungene Vorstellung ab und erweist sich als stimmfester Frontmann, ohne den das Album sicherlich um Längen langweiliger wirken würde. Gemäß der 80er folgt man einer einfachen Parole: melodischer Gesang im Mittelpunkt der Songs, viel Keyboards und immer Backgroundgesang im Refrain, das Ganze umrahmt von einer soliden Rhythmusgitarre und annehmbaren Soli im Mittelteil. In der Ausführung stehen 3 Wishes ihren Vorbildern in nicht viel nach. Nur die Soli können nicht immer so ganz überzeugen, aber Eddie Van Halen Soli sind ja auch kein alltäglich Brot. Allerdings wirkt die Formel anno 2003 ein wenig 08/15 und es fehlt zu Weilen etwas der Pep. Mögen die Namen, die einem beim Hören durch den Kopf schießen, wie z.B. Van Halen, „All I Want“, Scorpions und ein bissl Mötley Crüe Attitüde, auch noch so schmeichelhaft sein, plätschern die Songs insgesamt betrachtet zu aalglatt am Ohr vorbei. Ich vermisse öfters ein paar Ecken und Kanten, wie die funkige Basslinie in „Voices“, die den Stücken mehr Eigenständigkeit geben. Wen das nicht stört und Musik der alten Garde für Sonnenschein und Motorrad sucht, wird hier sicherlich Spaß haben.
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