200 Stab Wounds - Manual Manic Procedures

Review

Mit einem Bandnamen wie 200 STAB WOUNDS wissen wir direkt, dass keine Prog-Platte auf den Rezensionstisch geflattert ist. Die aus Cleveland stammende Band wirbelte mit ihrem Debüt „Slave To The Scalpel“ einiges an Staub in der Death-Metal-Szene auf und Metal Blade Records belohnte sie mit einem Plattenvertrag. Nach einer Neuauflage des Debüts steht der zweite Wurf an: „Manual Manic Procedures“ ist blutig, stinkend und eklig – so muss das!

200 STAB WOUNDS reduzieren Death Metal auf das Wesentliche

Mit neun Tracks und der Laufzeit einer halben Stunde ginge „Manual Manic Procedures“ fast als EP durch, doch trotzdem fallen 200 STAB WOUNDS nicht mit der Tür ins Haus. Der Opener „Hands Of Eternity“ baut sich mit einem bedrohlichen Riff auf, bevor er an Fahrt gewinnt und letztendlich alles niedermäht. Mit „Gross Abuse“ und dem Titelsong geht es in ähnlich brutaler Manier, allerdings ohne lange Einarbeitungszeit weiter.

„Manual Manic Procedures“ ist schön dreckig abgemischt und versprüht reichlich 90er-Charme. Neben der rauhen Produktion sorgen auch eingestreute Synthie-Passagen wie in „Led To The Chamber / Liquified“ dafür, dass wir das Gefühl bekommen, uns in einem vertonten Horrorfilm zu befinden. Dazu passt auch das Artwork, das mit seinem explizit widerlichen Charme Erinnerung an manches Cover von AUTOPSY, CANNIBAL CORPSE oder EXHUMED wachruft.

Mit kurzen, dissonanten Gitarrensoli und passenden Tempowechseln halten 200 STAB WOUNDS ihr Publikum bei Laune, während Sänger Steve Buhl simple Textzeilen wie „Brain seeps out onto the floor – Violent killing, I need gore“ ins Mikrofon röchelt. Das beinhaltet keine Innovation, aber es eignet sich hervorragend zum Kopf ausschalten und headbangen.

„Manual Manic Procedures“ ist ein feiner Todesblei-Snack

Mit seiner knackigen Spielzeit eignet sich das zweite Album von 200 STAB WOUNDS einwandfrei, um sich nach einem langen Tag gründlich die Ohren frei zu pusten. Zusammen mit dem ersten Album, das eine ähnliche Spielzeit aufweist, hat die US-Amerikanische Band nun genug Material, um live abzuräumen – und dafür ist diese Art von Musik gemacht.

21.06.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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