1st Issue - Auszeit

Review

Alternative scheint in letzter Zeit mächtig „in“ zu sein. Auch die Hannoveraner 1ST ISSUE haben diesen musikalischen Bereich anscheinend besonders lieb gewonnen und bewegen Ihre Kompositionen in seinen Rahmen, diese jedoch um Punk, Dark und Indie Rock Einflüsse erweiternd und sich somit von den üblichen Klischees der Szene entfernend. Der erste Longplayer pendelt zwischen überschäumender Melancholie und ansteigenden, kraftstrotzenden Augenblicken, deren Stärke in packenden Rhythmen und energiegeladener Gitarrenarbeit liegt. Der musikalische Background wird unterstützt von überzeugenden Vocals, deren Klang sich nicht nur den Tönen der Begleitinstrumente, sondern auch dem Charakter der direkten und zum Nachdenken anregenden Lyrics anpasst. Sänger und Frontmann Corny singt auf Deutsch, was das Werk direkter wirken lässt und es vor allem an Authentizität gewinnen lässt. Neben partytauglichen Songs bietet uns „Auszeit“ auch langsamere Tracks, die mit ihrem Inhalt – sowohl dem musikalischen als auch textlichen – etwas tiefer in den Zuhörer bohren, um ihm nicht nur das Innere der Gruppe näher zu bringen, sondern um ihn vor allem dazu zu animieren, über die seriöse Problematik der Texte nachzudenken. Alles in allem ein ehrliches, solides Scheibchen voller überraschender Momente, dem jedoch irgendwie der letzte Kick, das gewisse Etwas, fehlt.

14.05.2005

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