108 bringen mit dem Doppeltonträger „Creation. Sustenance. Destruction.“ die Zusammenfassung ihrer kompletten musikalischen Werke ab 1992 unters hartkernige Volk. Diese relativ einflussreiche Hardcore-Band hat sich bereits einen erstaunlich guten Namen in der Szene erspielt, dem sie mit dieser Veröffentlichung Tribut zollen.

Es gibt 36x U.S.-Hardcore, der auf die 90er Jahre aufbaut, aber auch gerne mal mit genrefremden Einflüssen daherkommt. Die Musik groovt und ist nicht allzu oft schnell, aber dafür immer schön direkt und nachvollziehbar. Zudem gehören 108 zu den Bands, die den so genannten Krishna-Core in der Hardcore-Szene etabliert haben, den Bands wie SHELTER mehr oder minder erfolgreich weitergeführt haben.

Textlich agieren 108 ziemlich philosophisch und klug in den Songs, was einen erstklassigen Kontrast zur kernigen Musik darstellt. So simpel die Musik gestrickt ist, so anspruchsvoll sind die Texte.

Es gibt rockige Momente, experimentelle Töne bis hin zum Avantgarde, aber natürlich vorwiegend satten Hardcore, der jedoch bis auf kleine Ausrutscher kaum in höhere Geschwindigkeitsregionen abdriftet. Die Vielfalt der gebotenen Elemente ist recht groß und wer Lust auf unkomplizierte, harte und raue Musik hat, sollte diese Compilation unbefangen antesten.

Durch den Umstand, dass „Creation. Sustenance. Destruction.“ das komplette Spektrum des Schaffens von 108 abdeckt, befinden sich verschiedenartige Aufnahmen und dadurch unterschiedliche Sounds auf dem Silberling, die mal etwas besser produziert, mal etwas roher rüberkommen, aber nie mies oder komplett verzichtbar klingen.

Zwar können die 36 Songs auf „Creation. Sustenance. Destruction.“ nicht durchgehend überzeugen, aber das Doppelalbum ist vollkommen frei und unbefangen von modernen Zwängen und angesagten Trends. Für Old-School-Hasen ist diese Sammlung daher durchaus wichtig.