1000mods - Youth Of Dissent

Review

Für eingefleischte Fuzz-Fanatiker führte in den letzten Jahren wohl kein Weg an 1000MODS vorbei. Kein Wunder: Mit ihrem Debüt „Super Van Vacation“ schufen die Griechen ein absolutes Kultalbum, welches ausufernde Melodien und psychedelische Passagen perfekt mit ihrem ohnehin durch und durch mächtigen Stoner-Sound verband. Auch die nachfolgenden Alben konnten fraglos an die gelungene Mischung aus traditionellem Stoner Rock und explosiv-experimentellen Einschlägen anknüpfen. Nun legen die Jungs mit „Youth Of Dissent“ ihren heiß ersehnten Viertling vor. Ob das bewährte Erfolgsrezept auch diesmal greift, erfahrt ihr hier!

1000MODS – Mehr als nur ein Geheimtipp

Überraschung! Der Opener „Lucid“ nimmt sich – anders als bei den Vorgängern – nicht viel Zeit, um kräftig loszurocken. Im Gegenteil: Die Nummer trumpft mit ihrer lärmend-eingängigen Grundattitüde ordentlich auf und besticht insbesondere dank der für Genreverhältnisse virtuosen Gitarrenarbeit auf Anhieb. Was für ein Einstand! „So Many Days“ und „Warped“ sind dahingegen grundsätzlich recht typische 1000MODS-Songs, die mit ihrem rotzigen Groove und dem verzerrten, effektbeladenen Sound direkt ins Ohr gehen. „Youth Of Dissent“ zeigt dementsprechend früh, wie facettenreich das Quartett doch klingen kann.

Mit „Dear Herculin“ bricht dann endgültig der psychedelische Touch, welcher sich zuvor eher subtil angedeutet hat, hervor. Der Siebenminüter hypnotisiert von Beginn an und tritt eine Fuzz-Lawine höchster Güteklasse los, die ohne Weiteres an das bis dato unangefochtene Debüt der Jungs herankommt. „Less Is More“ wirkt mit seinem repetitiven Rock ’n‘ Roll-Grundriff im Gegensatz dazu beinahe handzahm, macht zumindest anfangs jedoch trotzdem ordentlich Laune. Das kurze Instrumental „21st Space Century“ ist angesichts der Hitdichte des restlichen Albums kaum der Rede wert. Tatsächlich erweist sich „Pearl“ – der Name lässt es bereits erahnen – als eigentliches Prunkstück der Platte. Der Song entfesselt ein tosend-donnerndes Stoner-Gewitter und packt in seine dreieinhalb Minuten Spielzeit allerhand Details.

„Blister“ wartet mit einem dezenten Grunge-Einschlag auf, entwickelt sich dann zu einer eher handelsüblichen, dennoch gut ausgearbeiteten Genrenummer und punktet abschließend mit seinem stimmigen Gitarrensolo. Mit „Young“ dürften 1000MODS wohl sogar ihren treusten Fan überraschen – und überzeugen! Der Song beginnt ruhig, erinnert – dem filigranen Gitarrenspiel sei Dank – an alte Southern Rock-Hymnen und entwickelt sich nach und nach zu einem ekstatisch-überwältigenden Meisterwerk. Angesichts dieser Ausnahmenummer ist es auch zu verschmerzen, dass „Dissent“ vergleichsweise geradlinig und ohne große Wow-Momente auskommt. Kein Problem, denn auf „Mirrors“ findet sich abschließend noch einmal alles, was sich das Fanherz nur so wünschen kann: Neben ausufernden Distortion-Parts und der tranceartigen Grundatmosphäre gibt es zu guter Letzt noch ein erstklassiges Fuzz-Solo auf die Ohren.

1000mods - Bandfoto 2020

Überzeugen einmal mehr zu tausend Prozent: 1000MODS

„Youth Of Dissent“ – Das (Stoner-)Highlight des Frühjahrs

Keine Frage: Für Fans von Stoner Rock & Co. ist „Youth Of Dissent“ definitiv das Must-have des Frühjahrs. Die Platte knüpft nahtlos an seine drei durchweg überzeugenden Vorgänger an, erweist sich dennoch als überdurchschnittlich abwechslungsreich und begeistert von Anfang bis Ende – wenn auch stets auf unterschiedlichem Niveau. Nichtsdestotrotz liefern 1000MODS mit ihren elf neuen Songs mindestens tausend gute Gründe, warum man sich dieses Highlight nicht entgehen lassen sollte. Diese alle einzeln aufzuzählen, würde zwar weitaus mehr als die Spieldauer von einer knappen Stunde in Anspruch nehmen, die wichtigsten Hauptargumente finden sich zum Glück jedoch bereits in dieser Review.

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02.04.2020

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