Hier ist ein interessantes Projekt, das sich aus Musikern aus Japan, Russland und den Vereinigten Staaten zusammensetzt. Die Kollaboration hört auf den Namen 夢遊病者 (leider ist mir keine Lautschrift bekannt), was übersetzt „Schlafwandler“ bedeutet. Analog hat die Band auch den Beinamen SLEEPWALKER, unter dem sie im Netz zu finden ist. Was das Trio spielt, lässt sich am besten als eine Art jazzigen Black-Metal-Jam beschreiben, denn „Noč Na Krayu Sveta“ fließt relativ ungebunden und freiförmig vor sich hin.
KURZ NOTIERT: Hier kommt ein Black-Metal-Jam von 夢遊病者, auch bekannt als SLEEPWALKER
Insgesamt handelt es sich hier um ein weniger streng durchkalkuliertes Stück in zwei Akten, die beide ziemlich exakt gleich lang sind, fast so als hätten 夢遊病者 die Platte in Hinblick auf eine Vinyl-Veröffentlichung vorstrukturiert. In jedem Falle ist dieser Jam schon ziemlich beeindruckend arrangiert und wird tadellos dargeboten, wobei die Gewichtung aus loungigem Jazz und atmospherischem Black Metal immer wieder variiert wird.
Insgesamt hätte „Noč Na Krayu Sveta“ von einer songorientierten Struktur profitieren können, aber andererseits ist das musikalisch Dargebotene schon eigenständig genug, dass man das Ergebnis einfach nur mal über sich ergehen lassen kann. Prinzipiell packt vor allem die zweite Seite („Redemption / Retaliation“) etwas mehr, da das Trio hier die Härteschraube etwas beherzter anzieht. Sollte man aber im Ganzen, am besten mit einem guten Whisky oder anderem alkoholischen Genussmittel der Wahl genießen.
Japan ist musikalisch gesehen, in diesem Falle auf Metal bezogen, schon ein interessantes Land, wie man auch an den etwas bekannteren Bands (relativ) wie SIGH oder BORIS sieht. Manchmal überfordert mich das zugegebenermaßen aber auch etwas. Falls ich den Nerv dazu habe, folgt in einem Jahr (oder so) nach 1000 mal hören eine Bewertung..
Großartiges Projekt. Kannte ich bisher nur von der Split mit Sutekh Hexen. Bands, die sowohl auf einem BM-Festival als auch auf dem Moers Festival spielen könnten, finde ich ja immer interessant. Leider sind schon wieder alle physischen Tonträger ausverkauft, die hätte ich mir sofort auf Vinyl (oder zur Not auch als Tape) zugelegt.
Das ist in etwa das, was ich eigentlich von Ruins of Beverast mit zunehmender Entwicklung erwartet hätte und nicht deren easy-listening Dark Wave Verunglimpfung im Black Metal Gewand. Noč Na Krayu Sveta klingt schon fast nach einer improvisierten Jam Session, übersichtliche Songstrukturen ade. Man weiß nie was als nächstens um die Ecke lunzt, alles harmoniert wunderbar miteinander und ist dennoch wunderbar disharmonisch. Lohnt sich sicher, mehr Zeit damit zu verbringen…