Rammstein
Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft gegen den RAMMSTEIN-Sänger ist eingestellt worden.
News
Update 29.08.2023
Das Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft gegen den RAMMSTEIN-Sänger ist eingestellt worden. Diverse Medien wie Spiegel oder der NDR berichten gleichlautend. Bei den Ermittlungen gegen Lindemann ging es um ihm vorgeworfene Sexualdelikte und die Abgabe von Betäubungsmitteln. Die Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft im Juni aufgenommen. Allerdings seien die entsprechenden Strafanzeigen von Seiten dritter „nicht am Tatgeschehen beteiligter Personen“ gestellt worden. Eine ausführliche Begründung, warum das Verfahren eingestellt wurde, liegt bislang nicht vor.
Lindemanns Anwälte werten die Einstellung des Ermittlungsverfahrens als Beleg, dass es keine hinreichenden Beweise beziehungsweise Indizien für die angebliche Begehung von Sexualstraftaten durch ihren Mandanten gibt. In einer Presseerklärung nennt Rechtsanwalt Prof. Dr. Björn Gercke die Entscheidung einen Beleg dafür, dass „an den Anschuldigungen schlichtweg nichts dran war.“
Update 17.08.2023
Till Lindemanns Anwalt Simon Bergmann hat einen Unterlassungsantrag gegen den Verein Campact zurückgezogen. Dieser hatte in einer Petition zur Absage der RAMMSTEIN-Konzerte im vergangenen Juli geschrieben, dass Lindemann „junge Frauen bei Konzerten reihenweise und systematisch sexuell missbraucht“ habe. Der Sänger war daraufhin juristisch gegen diese Formulierung vorgegangen.
Das Landgericht Berlin soll Ende Juli, laut eines NDR und Süddeutscher Zeitung vorliegenden Schreibens, Lindemanns Anwalt mitgeteilt haben, dass es der Argumentation von Campact folge. So sei der Begriff „sexueller Missbrauch“ angesichts der „unstreitigen sexuellen Kontakte des Antragstellers im Zusammenhang mit seinen Konzerten“ eine zulässige Meinungsäußerung. Da die Konzerte außerdem bereits verstrichen sind, hat Lindemanns Anwalt den Unterlassungsantrag gegen Campact daraufhin zurückgezogen.
Felix Kolb, der geschäftsführende Vorstand von Campact, zeigt sich zufrieden mit dieser Entwicklung. Es sei laut ihm „ein wichtiges Signal für alle“, die sich zu den Vorfällen bei Rammstein-Konzerten öffentlich geäußert hätten und „ermutigt hoffentlich auch Menschen in anderen Fällen, mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Des weiteren sieht Kolb darin ein Scheitern der Strategie, mit der Lindemann seiner Ansicht nach sämtliche Kritikerinnen und Kritiker mundtot zu machen versucht.
Update 08.08.2023
Gegenüber dem Spiegel berichtet eine Frau unter eidesstattlicher Versicherung davon, wie sie sich als Minderjährige auf eine einvernehmliche Beziehung mit Till Lindemann eingelassen habe. Als Freundin der Tochter eines RAMMSTEIN-Mitgliedes sei sie im Alter von 15 Jahren auf einer Privatparty von Lindemann gewesen, wo sie sich geküsst haben. Vor ihrem nächsten Geburtstag habe sie eine sexuelle Beziehung mit ihm begonnen. Der RAMMSTEIN-Sänger habe ihr seine Liebe bekundet und ihr Urlaube sowie einen Umzug in seine Wohnung angeboten. Nachdem die Eltern von der Beziehung erfuhren, haben sie ihrer Tochter den Kontakt zu Lindemann verboten. Sie sollen sich danach noch einige Male getroffen haben, wo es zu einvernehmlichen Sex gekommen sei, zuletzt 2019.
Lindemanns Anwälte kommentierten die Schilderungen nicht. Andere Bandmitglieder, die kurz nach dessen Ende von dem Verhältnis erfahren haben sollen, ließen über ihre Anwälte ausrichten, dass es sich bei dem Bericht um „Spekulationen und Mutmaßungen“ handelte. Das Geschilderte ist strafbar, sobald die „Ausnutzung der fehlenden Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung“ gegeben sei.
Update 27.07.2023
Wie die FAZ berichtet, hat Till Lindemann Unterlassungsverfügungen gegen die Youtuberin Kayla Shyx erwirkt. Das Landgericht Hamburg befand, dass sich einige Inhalte ihres Videos, in dem sie eigene sowie Erfahrungen anderer Frauen teilt, nicht glaubhaft machen ließen. Besagte Aussagen darf sie daher künftig nicht mehr treffen. Ähnlich erging es dem Spiegel, der in einem Artikel detailliert über die Hintergründe aufklärt.
Update 25.07.2023
Die Beschuldigungen der sexuellen Gewalt an weiblichen Fans durch RAMMSTEIN-Frontman Till Lindemann nehmen nicht ab. Nun erhebt eine Betroffene aus Österreich schwere Vorwürfe gegen den Sänger. Im Zuge der RAMMSTEIN-„Stadium Tour“, die seit 2019 stattfindet, sei es ausdrücklich gegen ihren Willen zu einer gewalttätigen Handlung gekommen. Dem ORF schilderte sie das Erlebte.
Update 20.07.2023
RAMMSTEIN haben auf ihrem Instagram-Kanal ein Schreiben ihrer Anwälte veröffentlicht. In diesem geht es um die Erwirkung einer einstweiligen Verfügung gegen den „Spiegel“, in welcher es heißt, dass dieser mit seinen Texten und Überschriften nicht mehr den Verdacht erwecken darf, dass Till Lindemann Frauen unter Drogen oder K.O.-Tropfen gesetzt habe, um sexuelle Handlungen an ihnen vorzunehmen. Für diese Vorwürfe soll der erforderliche Mindestbestand an Beweistatsachen fehlen heißt es in dem Schreiben.
Das Schreiben berichtet weiterhin, dass es vielerorts zu einseitigen Vorverurteilungen ihres Mandanten kam, welche gegen die von der Europäischen Menschenrechtskommission (EMRK) vorgegebene Unschuldsvermutung verstoßen. Das komplette Schreiben könnt ihr hier lesen:
Update 17.07.2023
Während RAMMSTEIN gerade ihre Tour in Berlin fortgesetzt haben und mit einer veränderten Textzeile im Song „Angst“ („Alle haben Angst vor Lindemann“) mehr Spekulationen anfeuern, als diese zu widerlegen, haben sich zwei neue Opfer gemeldet.
Wie die SZ berichtet, geht es dabei um mutmaßliche sexuelle Übergriffe durch Keyboarder Christian ‚Flake‘ Lorenz. Eine der Betroffenen war zum Zeitpunkt der Ereignisse 17 Jahre alt.
Die Aussagen wurden von Lorenz‘ Anwalt dementiert.
Update vom 16.06.2023:
Während die Fanscharen trotz der Vorwürfe gegen Till Lindemann weiterhin unbeirrt zu den Konzerten der laufenden RAMMSTEIN-Tournee strömen, wenden sich nun Universal Music Deutschland, welche wiederum mit den Live-Aktivitäten der Band geschäftlich nicht betraut sind, von der Band ab. Wie Spiegel Online unter Berufung auf ein Statement des Label berichtet, haben Universal nach Bekanntwerden der Vorwürfe „die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für die Recordings der Band bis auf Weiteres ausgesetzt.“ Zur Begründung heißt es:
„Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben. Wir sind davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss.“
Auf Instagramm hat sich nun mit Christoph Schneider erstmals ein RAMMSTEIN-Mitglied öffentlich zu den Vorwürfen gegen Till Lindemann geäußert. Darin zeigt sich der Schlagzeuger reflektiert und sichtlich bemüht darum, weder den Ruf seiner Band unwidersprochen in Mitleidenschaft ziehen zu lassen, noch sich einer Verharmlosung der schwerwiegenden Vorwürfe gegen seinen Sänger oder gar des erschreckend weit verbreiteten „Victim Blamings“ schuldig zu machen. Von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen auf Lindemanns Partys – die er klar von den offiziellen Aftershowpartys der Band abgegrenzt wissen möchte – will Schneider nichts mitbekommen haben. Dennoch beschreibt er eine Entfremdung von Lindemann, bei der „die Grenzen und Wertvorstellungen der restlichen Bandmitglieder“ überschritten wurden.
Update vom 15.06.2023:
Wie kürzlich bekannt wurde, ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft in zwei Fällen gegen Till Lindemann nach § 177 StGB (sexuelle Übergriffe/Nötigung, Vergewaltigung sind Paragrapheninhalte). Hintergrund dessen sind zwei eingegangene Anzeigen bei der Berliner Polizei und der Staatsanwaltschaft, die allerdings offenbar nicht von den mutmaßlichen Opfern gestellt wurden. Wer die Strafanzeigen nun tatsächlich gestellt hat, sei bisweilen nicht bekannt.
Update vom 10.06.2023:
Im Zusammenhang mit den gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfen lässt sich RAMMSTEIN-Frontmann Till Lindemann jetzt von der u. a. auf Medienrecht und Reputationsschutz spezialisierten Berliner Anwaltskanzlei Schertz Bergman vertreten.
Diese erklärte am Donnerstag in einer Pressemitteilung auf ihrem Twitter-Account, dass der Sänger alle Anschuldigungen als „ausnahmslos unwahr“ zurückweise. Gegen die Personen, die öffentlich Vorwürfe gegen ihren Mandanten erhoben haben, würden rechtliche Schritte eingeleitet. Zudem behält man sich vor, auch gegen unlautere Medienberichterstattung vorzugehen, sofern diese nicht objektiv sei oder eine „nachhaltige Vorverurteilung“ darstelle.
Doch auch ohne bislang vorliegende stichhaltige Beweise hat die Angelegenheit für Till Lindemann bereits Konsequenzen. Die Brisanz des Themas hat kurz nach Bekanntwerden der Beschuldigungen den Verlag Kiepenheuer & Witsch, auf dem Gedichtbände des Sängers erschienen sind, bewogen, die Zusammenarbeit mit Lindemann zu beenden. Auch haben die Drogeriemarktketten Rossmann und Müller kürzlich den Verkauf und die Bewerbung der RAMMSTEIN-Parfums „Sex“, „Pussy“ und „Kokain“ eingestellt.
Update vom 05.06.2023:
Wie unsere Kollegen vom musikexpress berichteten, haben RAMMSTEIN am Samstag den 03.06.2023 ein neues Statement zu den Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen Sänger Till Lindemann veröffentlicht.
„Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans, Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst. Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass Ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne. Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge. Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.“
Damit schlägt die Band einen etwas anderen, persönlicheren Ton an als in ihrem ursprünglichen Statement, in dem es lediglich recht kaltschnäuzig hieß: „Zu den im Netz kursierenden Vorwürfen zu Vilnius können wir ausschliessen, dass sich was behauptet wird, in unserem Umfeld zugetragen hat. Uns sind keine behördlichen Ermittlungen dazu bekannt“.
Ein Kommentar von Till Lindemann selbst steht weiterhin aus.
Ursprünglicher Beitrag vom 02.06.2023:
Nachdem das RAMMSTEIN-Lager schon seit letzter Woche aufgrund von Vorwürfen sexualisierter Gewalt gegen Till Lindemann auf Trab gehalten wurde, dürfte es dort jetzt noch einmal unruhiger werden: Der NDR und die Süddeutsche Zeitung berichten über zwei Frauen, die während der LINDEMANN-Tour im Februar 2020 ähnliche Erfahrungen wie die Irin Shelby Lynn gemacht haben.
Eine Frau berichtet von „schenllen und gewaltvollen“ Sex mit Lindemann, den sie eigentlich beenden wollte, sich aber nicht getraut hat, das zu kommunizieren. Eine andere Betroffene berichtet, dass sie sich nach der Aftershowparty in einem Zustand der Besinnungslosigkeit befand. Als sie davon aufwachte, hatte Lindemann Geschlechtsverkehr mit ihr. Er hat ihr angeboten, diesen zu beenden, doch sie war nicht in der Lage die Situation zu realisieren. Die Aussagen der Frauen sind von Eides statt versichert. Zudem liegen den Redaktionen weitere an Eides statt versicherte Aussagen und Chatprotokolle vor, welche die Aussagen der beiden Frauen stützen.
Kiepenheuer & Witsch, die 2013 einen Gedichtband von Till Lindemann veröffentlicht haben, hat nach den Ereignissen der letzten Tage angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem RAMMSTEIN-Sänger zu beenden.
Seitdem Shelby Lynn letzte Woche mit ihrem Vorwurf an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat sie mehrere anonymisierte Nachrichten in ihrer Instagram-Story veröffentlicht, die ein ähnliches Bild zeichnen. Die Band hat getwittert, dass sie einen solchen Vorfall ausschließt und auf die Anfrage von NDR und SZ zu den neuen Vorwürfen nicht reagiert. Momentan befindet sich die Band auf Europatournee.