Rock am Härtsfeldsee
Rock am Härtsfeldsee 2012 - Vorbericht
News
Noch immer bewahrt sich das jährliche Festival am namensgebenden Härtsfeldsee seinen gemütlichen Charme als überschaubare Veranstaltung mit rund 4000 Besuchern. Doch wirft man einen Blick auf die Bandnamen, die hier in den letzten Jahren auf dem Billing standen, wird das kleine Festival plötzlich ganz groß. Von Chartstürmern wie WITHIN TEMPTATION oder APOCALYPTICA über Szene-Ikonen wie MOTÖRHEAD, SAXON und KREATOR bis hin zu internationalen Megastars wie ALICE COOPER reicht die Bandbreite an großen Namen, die den Weg in die tiefste schwäbische Provinz gefunden und hier amtlich das Festzelt gerockt haben.
In diesem Jahr erfüllt sich für mich ein heimlicher Traum, den ich lange Zeit für völlig unrealistisch gehalten hatte: Die Krefelder Tolkien-Jünger BLIND GUARDIAN belegen den Headliner-Slot am Freitag, dem 29. Juni. Doch auch das Samstagabend-Hauptprogramm am 30. Juni ist mit den CHILDREN OF BODOM nicht von schlechten Eltern. Doch natürlich sind diese beiden nicht die einzigen Hochkaräter auf dem Billing. Nachdem er im Vorjahr bereits als ONKEL TOM den Freitagnacht-Rausschmeißer geben durfte, kehrt Tom Angelripper heuer mit seiner Hauptkapelle SODOM zurück. Und auch die Modern-Metal-Heroen CALIBAN, sowie die deutsche Schwermetall-Institution RAGE sind nicht zum ersten Mal beim „Rock am Härtsfeldsee“ dabei, im Gegensatz zu den fränkischen Power-Metallern FREEDOM CALL.
Dass im Dischinger Jugendverein, der das Festival seit fünfzehn Jahren veranstaltet, neben hartem Metal auch Deutschrock und Punk gehört wird, spiegelt sich diesmal in Gestalt von STAHLMANN und SERUM 114 im Billing wieder. Auf eine Mittelalter-Band, die man hier früher eigentlich immer antreffen konnte, muss man wie im Vorjahr allerdings verzichten. Aber vielleicht kommem Dudelsack-Fans ja 2013 wieder auf ihre Kosten (falls bis dahin die Welt wider Erwarten doch nicht untergegangen sein sollte). Der Tradition, als Opener eine nationale und eine regionale Newcomer-Combo zum Zuge kommen zu lassen, wird aber mit DUST BOLT und MISANTHROPIA aufrechterhalten.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Festivals startet die Party am Härtsfeldsee jeweils erst am frühen Abend. Das trägt zur entspannten Sommerfest-Atomsphäre bei und ermöglicht es den Besuchern, tagsüber mit gemütlichem Grillen und Baden zu verbringen, ohne dabei Angst haben zu müssen, musikalisch etwas zu verpassen. Die idyllische Landschaft im Naturschutzgebiet bei Dischingen nahe der württembergisch-bayerischen Grenze trägt ein übriges zur entspannten und verglichen mit anderen Festivals extrem stressfreien Atmosphäre bei.
Noch sind die begehrten Tickets für das „Rock am Härtsfeldsee 2012“ über die Festivalhomepage erhältlich zum Preis von 46 Euro (bzw. 28 Euro für Tagestickets). Interessierte sollten sich allerdings sputen, bereits im Vorjahr war das Festival ausverkauft. Eine Vergrößerung des Geländes und der Veranstaltung ist für den Dischinger Jugendverein jedoch nach wie vor kein Thema. So dürfte uns dieses vielleicht sympathischste aller Sommerfestivals wohl auch weiterhin erhalten bleiben und in den kommenden Jahren noch viel Freude bereiten.