Pillorian
John Haughm nach antisemitischem Kommentar im Abseits
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John Haughm, ehemals AGALLOCH und aktuell PILLORIAN, ist von allen guten Geistern verlassen. Und seinen PILLORIAN-Kollegen.
Grund ist ein antisemitischer Kommentar Haughms. Der Musiker bezeugt dem kürzlich verstorbenen Schauspieler Bruno Ganz online für dessen Verkörperung Adolf Hitlers in „Der Untergang“ seinen Respekt.
In einem späteren Kommentar ergänzt Haughm allerdings:
„Ich bin froh, dass ‚Jewbook‘ – später formuliert er es in ‚Judenbook‘ um – meinen Post nicht gelöscht hat, wie ich es von anderen Ganz-Tributen gehört habe“.
PILLORIAN-Gitarrist Stephen Parker verlässt daraufhin kurzerhand die Band und begründet auf seiner persönlichen Facebook-Seite:
„Im Lichte der jüngsten Ereignisse ist es das Beste für mich, in eine andere Richtung zu gehen – persönlich, professionell und kreativ. Die Ansichten anderer Musiker, mit denen ich zusammengearbeitet haben mag, sind nicht meine eigenen. Ich nehme rassistische Aussagen nicht auf die leichte Schulter. […]“
Schlagzeuger Trevor Matthews wiederum ändert seinen Status auf der eigenen Facebook-Seite in „former drummer at PILLORIAN“.
Und auch die Herren von KHORADA, Haughms ehemalige Kollegen bei AGALLOCH, melden sich zu Wort. Jason Walton, Aesop Dekker und Don Anderson nehmen über die Seite des Letzteren wie folgt Stellung:
„Wir […] sind zutiefst enttäuscht zu erfahren, dass unserer ehemaliger Bandkollege John Haughm einen antisemitischen Kommentar auf Facebook getätigt hat. Wir verurteilen ihn entschieden und wollen klarstellen, dass keiner von uns seine verwerflichen Ansichten teilt. Wir hatten während der letzten drei Jahre seit dem Split keinen Kontakt zu ihm […]. Wirsind keine Freunde. Und am wichtigsten: Er ist NICHT AGALLOCH. […]“
Ein weiterer Kommentar von Aesop Dekker zur Timeline von Haughm bleibt hier unübersetzt und (vorerst) das Schlusswort:
„When you can’t really settle on the best way to be a tiny edgelord.“
Ergänzung:
Haughm selbst hat sich mittlerweile über Facebook entschuldigend positioniert. Neben dem Verweis auf eine sehr positive Tourerfahrung mit AGALLOCH in Israel führt er u. a. aus:
„Es scheint so, dass ich alle paar Jahre öffentlich etwas monumental Dummes sage. In diesem Fall möchte ich mich in aller Form […] entschuldigen. Das war mindestens unsensibel, kindisch, verwerflich und nicht zuletzt gedankenlos. Mein ätzender Sarkasmus war nur auf Facebooks Zensur gerichtet und NICHT in irgendeiner Weise auf die jüdische Gemeinde. […] Fürs Erste werde ich mich aus dem Musikgeschäft und den sozialen Medien zurückziehen. […]“
Das gesamte Statement im Original ist auf Facebook nachzulesen.
Es mache sich jede und jeder einen eigenen Reim darauf.