Napster
Außergerichtliche Einigung?

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Die Internet-Musiktauschbörse Napster bietet eine Milliarde Dollar: Dafür sollen die Plattenunternehmen ihre Klagen gegen die Tauschbörse zurückziehen und zu einer zukünftigen Zusammenarbeit bereit seind. Am Dienstag den 20.02.01 legte Napster den entsprechenden Vorschlag für einen außergerichtlichen Vergleich vor dem Berufungsgericht in San Francisco vor. Napsters Angebot der außergerichtlichen Einigung sieht vor, dass der Betrag von einer Milliarde Dollar auf die führenden Unternehmen der Musikindustrie und die kleineren Plattenfirmen und unabhängigen Labels aufgeteilt werden soll. Die Unternehmen BMG, Sony, Universal, EMI und Warner Music sollen dabei ingesamt jährlich 150 Millionen US-Dollar erhalten. Auf die kleineren, unabhängigen Labels sollen jährlich 50 Millionen US-Dollar entfallen. Im Oktober vergangenen Jahres hat sich der Bertelsmann-Konzern überraschend bei der Musiktauschbörse eingekauft, um daraus einen legalen Abonementen-Dienst zu machen. Probleme mit dem Urheberrecht sollen künftig endgültig der Vergangenheit angehören, da die User fürs Tauschen – oder besser: für das Beziehen von Musik – Gebühren bezahlen. „Wir verfolgen auch weiterhin unser Ziel, einen auf Mitgliedschaft gründenden Napster-Service zu schaffen, der auch von der Musikindustrie unterstützt wird“, sagt Andreas Schmidt, Kopf der Bertelsmann E-Commerce Group. Das neue Mitgliederkonzept soll die Einnahmen für die angebotenen Zahlungen sicherstellen. Wahrscheinlich wird es im Sommer 2001 so weit sein: Dann können Napster-Benutzer legal Musik tauschen. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Auch die anderen Musikverlage haben angekündigt, schon bald mit Tauschbörsen im Internet zu starten. Schließlich gibt es eine Menge Geld zu verdienen. Experten rechnen damit, dass die meisten Napster-Benutzer nicht bereit sein werden, Gebühren zu bezahlen. Doch selbst wenn 90 Prozent der bisherigen User zu einer anderen Tauschbörse wechseln, die keine Gebühren nimmt (etwa Gnutella, Freenet oder Mojo), bleiben dem Medienkonzern aus Gütersloh am Ende immer noch genügend Abonnenten. Jedenfalls mehr als durch Marketingmaßnahmen bei einem neu eingeführten Dienst in der schnellen Zeit hätten gewonnen werden können. So hätte sich die Investition für Bertelsmann dann trotzdem gelohnt.

Quelle: Napster
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