metal.de präsentiert:
Das neue Musikvideo "Unterhulz Zoubar" von MOSAIC
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Irgendwas muss im Thüringer Grundwasser sein, denn gefühlt kommen nirgendwo aus Deutschland so viele Black- und Extreme-Metal-Bands her wie von dort. Dazu gehören auch die Waldschrate von MOSAIC, welche gerade dabei sind, eine neue Scheibe aufzunehmen. Seit 10 Jahren bringt die vielseitige Band schon einiges an EPs und Splits auf den Markt und auch zwei Alben erschienen bereits.
Kollege Stefan Wolfsbrunn hatte die Gelegenheit, MOSAIC anlässlich der Veröffentlichung des neuen Songs auszufragen. Lest das Interview mit Bandkopf Martin van Valkenstijn hier:
Grüß dich Martin, besten Dank für die exklusive Möglichkeit dein neues Stück nebst Video auf metal.de zu präsentieren. Ist es korrekt, „Unterhulz Zoubar“ als Single in eure Diskografie einzusortieren? Und welche archaischen Mächte werden im dazugehörigen Video angerufen?
Grüße dich Stefan. Das Lied ist der Vorbote des kommenden Albums „Unterhulz Muzik“ und ist ein primitiver Black Metal Song, dem man heute wohl den Zusatz „Lo-Fi“ geben würde. Er beginnt genau dort wo das letzte MOSAIC-Album („Secret Ambrosian Fire“) endete, der Moment wo die Welt im Kohlensud liegt und die alten archaischen Mächte, wie das Wilde Heer, erwachen. Das Video dazu ist ein One-Shot und zeigt die Anrufung der dunklen Mutter, des Wilden Heeres und allen anderen Wintergeistern. Das Zusammenspiel zwischen visuellem und musikalischen sind hier asynchron, sodass die Musik nicht unbedingt mit dem Bewegten interagiert, sondern eher einen begleitenden Charakter hat – dadurch entsteht eine gewisse Reibung und Verzerrung, durch welche die Anderswelt eröffnet wird.
„Unterhulz Muzik“ ist recht eigenwillige Wortschöpfung, wie kam es dazu und was erwartet den Hörer darauf?
Wer mich kennt, der weiß, dass ich sehr oft sage „Das muss klingen wie aus dem Unterholz gezerrt“, also knorrig, unschön und kauzig. Im Unterholz liegt die Brücke zwischen dem Dies- und Jenseits. Es ist dunkel und karg dort, aber nicht tot – es ist ein Schwelgen zwischen Leben und Tod. Es ist das Unbekannte, das dort lauert und fasziniert.
Das Album „Unterhulz Muzik“ ist eben dies. Es ist sehr puristisch bedient viele verschiedene Genres von Dark Folk, über Dungeon Synth, Post-Punk, bis hin zu Ambient und eben diesem Lo-Fi Black Metal Track. Es ist eine konsequente Fortführung von Secret Ambrosian Fire und eröffnet dennoch einige weitere Facetten.
Zudem wird es sicherlich viele Leser interessieren, welche Projekte und Themen aktuell auf deiner To-Do-Liste stehen und was du uns heute davon preisgeben kannst.
Wir sind nahezu fertig mit dem Schreiben eines vollen „Metal“Albums, welches wir im Sommer beginnen aufzunehmen. Dies war eigentlich schon für letztes Jahr geplant, aber durch die Pandemie, blieb der Prozess dazu leider auf der Strecke. Aber ich bin guter Dinge, das wir dieses Album dann 2022 veröffentlichen können und ich denke, es wird ein Werk worauf viele gewartet haben.
Bis es so weit ist, werde ich aber meine Kauzigkeit noch weiter ausleben – im Licht und Dunkel. Unterhulz Muzik ist das Dunkel und sehr verzweigt in seiner Ausprägung, das Licht dagegen ist hingegen homogener und kommt wenig später. Man könnte also von einer Art Doppel-Album sprechen. Beide Alben erscheinen zunächst Digital über Eisenwald, sowie einer limitierten Audio-Kassette.
Dabei handelt es sich überwiegend um Material, welches ich überwiegend solo performe. In den aktuellen Zeiten erschien es mir logisch solches Material zu schaffen – denn wenn ich ehrlich bin, sehe ich dieses Jahr nur Kleinst-Konzerte mit 50-100 Gästen – und sowas lässt sich dann am besten Solo realisieren als mit einer gesamten Band. Zumal der Fokus der MOSAIC Bandbesetzung dieses Jahr eben auf dem Album liegt und wir den Prozess nicht unnötig unterbrechen wollen.
Denkst du in diesem Kontext beispielsweise an kleine Konzerte „Open Air“, in Wäldern oder Ähnliches? Gegebenenfalls auch rein akustisch?
Also kleine „Open-Air“ Sachen könnten wohl tatsächlich stattfinden. Wir veranstalten seit ein paar Jahren, musikalische Wanderungen in und um Gotha in Thüringen. Das Gute daran ist, dass man keine Infrastruktur dafür benötigt – wie etwa Technik oder Ausschank, es herrscht Selbstverpflegung, gewandert wird im losen Verbund, es gibt diverse Rastpunkte wo musiziert wird und dann an eine finale Stelle wo der Abend ausklingt. Das kam bis jetzt immer gut an, und man kann auch den nötigen Abstand wahren und bekommt trotzdem alles mit.
Zudem gab es letztes Jahr diverse „Biergarten“-Konzerte und Abende mit musikalischer Begleitung, bspw. im From Hell in Erfurt – ich hoffe so etwas wird es dieses Jahr auch wieder geben. Und tatsächlich denke ich auch, dass diese beiden Varianten für Veranstaltungen dieses Jahr wohl die realistischsten Optionen sind, wenn überhaupt irgendwelche Veranstaltungen stattfinden können. Dennoch hoffe ich auf etwaige größere Veranstaltungen, wie bspw. Stadtfeste, Mittelaltermärkte oder vergleichbare Sachen, dass allgemein die Kulturlandschaft wieder erblühen kann. Denn auch Brauchtum und Tradition leiden unter der aktuellen Situation.
metal.de präsentiert: „Unterhulz Zoubar“ – Das neue Musikvideo von MOSAIC
In Zusammenarbeit mit dem Thüringer Label Eisenwald präsentieren wir euch heute den neuen Track „Unterhulz Zoubar“ von MOSAIC, welcher auch auf dem kommenden Album „Unterhulz Muzik“ vertreten sein wird, das um die Sommersonnenwende 2021 erscheinen soll. Das Musikvideo ist, wie im Interview beschrieben, ein One-Shot-Video einer mystischen Anrufung. Zieht also besser die Vorhänge zu, macht euch ein paar Räucherstäbchen an und holt die langen, schwarzen Kutten raus, bevor ihr es euch anhört.
Galerie mit 23 Bildern: Mosaic – Thüringer Rauhnacht 2023 in ErfurtMehr zu Mosaic
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