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Das neue Musikvideo "Haus der Stille" von MOSAIC
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MOSAIC sind ja schon altbekannte Gäste in unserer Premieren-Rubrik. Bereits die grundverschiedenen Videos zu „Birken, Tannen, Löwenzahn“ und „Unterhulz Zoubar“ haben wir euch innerhalb des vergangenen Jahres vorgestellt. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei, weswegen wir nun erneut das Vergnügen haben, ein Stück der Kapelle vorzustellen. Ebenfalls den Hattrick voll macht Kollege Stefan Wolfsbrunn, der Martin van Valkenstijn zum neuen Song wieder ausgefragt hat. Lest hier das Interview:
Mit „Haus der Stille“ hast du die gewohnten Pfade von MOSAIC weiter verlassen. Kannst du diese Entwicklung erklären und welche musikalischen Einflüsse beschäftigten dich zur Zeit der Entstehung des Songs?
Grüße dich Stefan!
Das Lied nimmt musikalisch, bis jetzt, einen schon recht separaten Platz im MOSAIC Kosmos ein, wenn man überhaupt von einem „gewohnten Pfad“ bei MOSAIC sprechen kann.
Wie jeder MOSAIC-Song ist auch „Haus der Stille“ einfach so gewachsen. Es lag jetzt keine direkte Intention dahinter ihn so klingen zu lassen wie er klingt. Ich lasse der Dynamik und der Kreation immer freien Lauf und beschränke mich da auch nicht. Der Haupteinfluss für diesen Song sind sicherlich alte Werke von EA80 oder TURBOSTAAT, aber auch FLIEHENDE STÜRME und JOY DIVISION, welche jetzt nicht gerade durch ihren prägnanten „Metal“-Klang bekannt sind. Aber gerade JOY DIVISION werden sehr genreübergreifend auch im Metal rezipiert.
Wenn ich aber sagen müsste was mich letzten Sommer während der Entstehung von „Haus der Stille“ an Musik beschäftigt hat, dann war es definitiv die „Render Unto Eden“ von unseren kanadischen Labelkollegen PANZERFAUST, deren Untergangsmusiken sicherlich ihren Teil zur Atmosphäre des Stückes beigetragen haben, wenn auch nicht unbedingt in musikalischer Weise.
Ist es Zufall, dass das Stück zu Zeiten der großen Pandemie entstanden ist und findest du die Deutung in Bezug auf Corona legitim?
Tatsächlich ist der Grundgedanke für das Lied schon vor Corona entstanden. Jedoch wurde dieser dann beflügelt und eröffnete eine weitere sehr offensichtliche Meta-Ebene – nämlich die Isolation. Davor war es eher eine Reflexion der Lost-Places-Kultur, besonders in meiner Süd-Thüringer Heimat. Dort gibt es viele verlassene Orte die eine besondere Aura innehaben und die ich in meiner Jugend sehr häufig besucht habe.
Für mich persönlich ist es schon ein Zeugnis der Corona-Pandemie, von der Isolation und der Lethargie die damit einhergeht. Trotz der Beruhigung des Alltags durch die Lockdowns, ist die Psyche bei weitem mehr strapaziert. Denn das große Wort „Planungssicherheit“ ist nahezu nicht mehr existent, denn alles ist unsicher, immer kommen neue Bestimmungen, keiner weiß wie es weiter geht. Die Wände stürzen auf einen ein, und doch ist man in der geschaffenen Einsamkeit nie wirklich allein, man fühlt sich beobachtet, überlegt und wägt jeden Schritt dreimal ab. Auf eine Art könnte man sagen, dass man bewusster wird – aber der Nervenkrieg, der damit verbunden ist – laugt einen ungemein aus und nimmt den letzten Antrieb.
Das sind die Gedanken, die ich mit dem Song transportieren wollte und die dazu geführt haben, dass er auch klingt, wie er klingt.
Das Video zu „Haus der Stille“ ist sehr kunstvoll gestaltet. Kannst du uns etwas zur Entstehung des Videos erzählen?
Das Video ist wie bereits „Unterhulz Zoubar“ in Stummfilm Ästhetik gedreht. War „Unterhulz Zoubar“ quasi ein Nebenprodukt vom Mitschnitt unserer Winterzeremonie ohne Drehbuch, war seit jeher klar, dass ich ein richtiges Video für „Haus der Stille“ haben wollte. Dafür haben wir ein Drehbuch geschrieben, Requisite erstellt und Statisten mit eingebunden. Die Ausgangssituation und Intention waren also grundlegend anders. Ich hatte ein super Team um mich, neben meiner Frau, half mir mein Bandkollege von SEREMONI nebst Lebensgefährtin, um das Video zu realisieren.
Alles in allem, inkl. Schnitt und Post-Produktion haben wir ca. 2-3 Werktage gebraucht um das Video zu verwirklichen. Gedreht wurde in meinem Heimatort, in der alten Schule der VEB Schiefergruben, später auch Grundschule, die mittlerweile verwaist ist. Die Tatsache in einer ehemaligen Schule, ein Video für ein Lied mit dem Titel „Haus der Stille“ zu drehen, ist eine sehr schöne Kontradiktion. Denn eine Schule sollte natürlich ein „Haus der Stille“ / des Wissens sein, wie wir aber alle aus unserer eigenen Schulzeit wissen, ist es auch ein Ort der sehr laut sein kann, ein Sammelort für die ungestüme Jugend und Kindheit. Das finde ich einen sehr nennenswerten „Behind the Scenes“-Fakt.
Der zweite Teil des Textes ist eine Wiederverwendung von „Kein Licht, Kein Laut“, der Kölner Autorin Ulrike Serowy – welches bereits auf der 2019er EP „Fensterverse und Nachtgespinste“ als Rezitation zu hören war. Woher kam der Gedanke den Text erneut zu verwenden und was kannst du zur Zusammenarbeit mit der Autorin berichten?
Es war der Zeitpunkt wo es mit der Kreation von „Haus der Stille“ etwas stagnierte, sprich mir fehlte das Ende vom Lied. Zu der Zeit hatte ich gerade die frühen Mosaic Aufnahmen (Harvest) überarbeitet für die Wiederveröffentlichung über Eisenwald. Auf der Harvest gibt es sehr viele Rezitationen, unter anderen auch ein Gedicht über meine Heimat. Mir wurde bei der Revision bewusst, wie viel mir dieser Text bedeutet und ich diesen gerne auch als richtiges Lied hätte. So begann ich dazu ein richtiges Lied zu schreiben. So wurde aus der Rezitation „Haimat“, das Lied „Lehestina“, welches auch auf dem kommenden Album zu hören ist.
Dieser Prozess führte zu dem Gedanken „Kein Licht, Kein Laut“, die Eröffnungsrezitation auf der 2019er EP „Fensterverse und Nachtgespinste“ auch in ein Lied zu heben, da auch dieser Text einen besonderen Stellenwert für mich hat.
Denn abgesehen vom Inhalt des Gedichtes von Ulrike Serowy, war es für mich auch der erste Kontakt sowie die erste Kooperation mit der Kölner Autorin. Der Text zog mich seiner Zeit direkt in seinen Bann, und tut dies auch immer noch. Er liest sich wie ein moderner Trakl. Sehr expressionistisch, distanziert aber doch ganz nahe – mit vielen Welten zwischen den Zeilen.
Und da kam der Moment der „Magie“, denn der Text fügte sich perfekt auf das Ende vom Lied und damit war es abgeschlossen.
metal.de präsentiert: Das neue Musikvideo „Haus der Stille“ von MOSAIC
In Zusammenarbeit mit Eisenwald und Mastermind Martin van Valkenstijn präsentieren wir euch nun das Video zu „Haus der Stille“, welche als „Do-it-Yourself-Single“, limitiert auf 100 Exemplare veröffentlicht wird. Die Single wird neben dem Titeltrack weiteres, exklusives Material und Remixe enthalten. Vorbestellen könnt ihr das gute Stück ab Sommer auf der Bandcamp-Seite der Band, da es sich zur Zeit noch in Produktion befindet. Auf den gängigen Streamingportalen könnt ihr es hier abspeichern.
Galerie mit 23 Bildern: Mosaic – Thüringer Rauhnacht 2023 in ErfurtMehr zu Mosaic
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Stile | Atmospheric Black Metal |
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