FKP Scorpio
distanzieren sich von der Großen Freiheit sowie den DOCKS

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Der Großveranstalter FKP Scorpio hat seine Zusammenarbeit mit den Hamburger Venues Große Freiheit und DOCKS auf Eis gelegt. In einem öffentlichen Brief distanziert sich der Veranstalter von den Läden auf dem Kiez. Der Grund: Plakate, die u. a. explizit Werbung für Verschwörungstheoretiker, teilweise mit nachgewiesenen Kontakten in die rechte Szene, machen und dazu auffordern, „[sich] mit Wissen [zu bewaffnen]“ (Quelle: Hamburger Morgenpost), sind vermehrt an den Gemäuern der Venues aufgetaucht. Darin wird u. a. die Bundesregierung aufgefordert, die Pandemiemaßnahmen umgehend komplett und ersatzlos herunterzufahren.

Die Hamburger Morgenpost identifiziert die beworbenen Verschwörungstheoretiker/Corona-Leugner wie folgt:

Die vermeintlichen Wissensvermittler sind laut Docks-Aushang dann auch konsequenterweise Boris Reitschuster, ein Journalist, der auf seinem Blog „Querdenker“ hofiert, Rubikon […], Ken Jebsen, der bereits vor zehn Jahren beim RBB wegen Antisemitismusvorwürfen gehen musste, Wolfgang Wodarg, ein Mediziner, der vor allem durch unbelegte Corona-Verharmlosung auffällt, sowie die selbsternannten „Ärzte für Aufklärung“, von denen sich die Ärztekammer distanziert.

Im offenen Brief, der hier nachgelesen werden kann, äußern sich FKP Scorpio wie folgt:

[Mit] großer und wachsender Enttäuschung haben wir in den vergangenen Monaten beobachten müssen, dass ihr zunehmend gefährlichem und demokratiefeindlichem Gedankengut ein Forum bietet. Spätestens mit indirekten Aufrufen zur Gewalt und dem Verweis auf rechtspopulistische und verschwörerische „Medien“, die diesen Namen nicht verdienen, hat unsere Geduld ihr Ende gefunden. […]

Indem ihr Falschinformationen streut, instrumentalisiert ihr nicht nur uns und eure eigenen Spielstätten, sondern vor allem die Künstler*innen, die maßgeblich zu eurem vormals guten Namen beigetragen haben. Sehr viele von ihnen, aus dem In- und Ausland, haben uns bereits auf diese Situation angesprochen und sind nicht länger bereit, auf euren Bühnen Musik zu machen – dasselbe trifft natürlich auch auf unsere eigenen Mitarbeiter*innen und Tourneepartner*innen zu. […]

In einer Zeit, in der unsere Branche zusammenstehen sollte, und in der sich unzählige Menschen nach der verbindenden Kraft von Live-Kultur sehnen, sucht ihr anscheinend den Schulterschluss mit Schwurblern, Verschwörern und jenen, die keinen Widerspruch darin sehen, neben Nazis für Demokratie zu demonstrieren. […]

FRK Scorpio räumen den beiden Venues die Gelegenheit ein, Stellung zu der Situation zu nehmen. Ob dies Einfluss darauf haben wird, dass der Veranstalter seine Zusammenarbeit mit ihnen endgültig beenden wird oder nicht, wird wohl nur die Zeit zeigen – und ob von Seiten der Venues mehr als nur ein Lippenbekenntnis der Marke „Einzeltäter“ kommen wird.

Neben FKP Scorpio haben sich unter dem offenen Brief stehend noch weitere Agenturen von den beiden Venues distanziert:

Karsten Jahnke Konzertdirektion
STP Hamburg Konzerte
Reeperbahn Festival
Neuland Concerts
A.S.S. Concerts & Promotion
Buback Tonträger
Semmel Concerts
River Concerts
Kingstar Music
OHA! Music
Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft e.V.

Quelle: FKP Scorpio, MOPO, Foto: Jürgen Fenske
17.03.2021

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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