Die 10 ...
gefährlichsten Metal-Songs, Teil 3: Der Killer
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Der Metal ist bevölkert, eher noch: Er wird gebildet von zwielichtigen Gestalten. Es wird gemeuchelt, gequält, erschlagen, überfallen, massakriert. Es wird bekriegt, geschändet, erstochen und verwünscht. Kurzum: Es wird eine große Party gefeiert.
metal.de holt sich eine blutige Pappnase und stellt die gefährlichsten Song-Typen in einer ziemlich epischen Reihe vor. Weiter geht es nach dem Tormentor und dem Ripper mit dem Killer. Er ist ein recht facettenreicher Gesell.
10. SCORPIONS – „Virgin Killer“ (Virgin Killer, 1976)
Der Titel und das – man muss es so sagen – unsägliche Cover der gleichnamigen LP, sie täuschen: Die SCORPIONS waren vor den Achtzigern lyrisch noch weniger beischlaf-begeistert als in späterer Zeit (und Kinder hatten sie selbstverständlich nie im Visier). Uli Roth prangert zu lautem Siebziger-Hardrock vielmehr den Zeitgeist, das moderne Leben und seine Auswüchse an: Müll, Film-Haie, Exorzisten-Rezepte, den ganzen Wahnsinn halt, der die Unschuld töten tut.
„Garbage in the streams,
A-bombs in your dreams, look out
Sharks in the pictures,
Exorcist prescriptions, forget it
Try to get away from that,
Cos he’s a virgin killer …“
9. THREE INCHES OF BLOOD – „Silent Killer“ (Here Waits Thy Doom, 2009)
Man kann sich über Cam Pipes Stimmer aufregen, so viel man will: Wenn es darum ging, einen klassischen Metal-Song mit klassischen Metal-Lyrics akkurat darzubieten, waren THREE INCHES OF BLOOD eine (zuver-)lässige Wahl. Knöcheltief im Blut und hüfthoch im Klischee. Yeah!
„No time to fear the silent killer
For you will be too late
Take your last breath
As he bleeds you dry
Never seen, never heard
Assassins way of life!“
8. LAIR OF THE MINOTAUR – „Lion Killer“ (Carnage, 2004)
Es ist eine Sache, ein schreiendes Sludge-Doom-Monster auf die ehrenwerte Gemeinde loszulassen. Machen ja viele. Es ist aber, LAIR OF THE MINOTAUR, grenzwertig, dann auch noch mit all den Hörnern, Klauen und Zähnen herumzuhantieren. Was war denn zum Beispiel an der guten alten Verarbeitung schmerzhafter innerer Konflikte verkehrt? Hä?
„Hideous, the bile spills on the earth,
Reaping the sickness,
Of Hades law…
By lion claw…“
7. KAT – „Killer“ (Metal And Hell, 1986)
Das Album, auf dem dieser Killer sein Wesen treibt, trägt den Titel „Metal And Hell“. Allein an dieser schnörkellosen Tatsache vermag sich das fachkundige Publikum über Stunden zu erfreuen. Die Schönheit, sie liegt in den kleinen Dingen. Und der Killer der Polen KAT liegt mit der Verehrung der grobschlächtigen Kreaturen VENOMs gar nicht verkehrt. Etwas hintergründige Ohoho-Epik schärft das Profil – KAT können viel.
„City gettin‘ silent
City’s sleeping
Only the killer mocks
Waiting Hunters,
find your victim!“
6. SUICIDAL TENDENCIES – „Hippie Killer“ (Freedumb, 1999)
Zugestanden: kein Metal. Aber das hat erstens Sir Dave Lombardo später auch nicht abgehalten. Und zweitens ist Hippie-Killing Standard. Wobei die Lyrics durchaus eine Debatte darüber befördern, wem genau das Hippietum nun eigentlich mit welchen Konsequenzen anzuhängen wäre.
Andererseits: egal.
1–2–3–4!
„We’re hippie killers, anarchy for me
We’re hippie killers, fascism for you
We don’t need no rules no way!
Anarchy suicidal style!“
5. RIOT (The Privilege Of Power, 1990)
„The Privilege Of Power“ muss die Szene seinerzeit erst einmal verdauen. Nicht nur schalten RIOT diverse Politsamples zwischen ihre Songs – sie jubeln ihrem klassischen Metal auch noch lupenreines Eighties-Pop-Gebläse als Beilage unter. Killer!
„You know my name, you’ve heard me screaming on the radio
I’m still the same
A little sharper, a little cuter, created by computer
He’s / I’m the killer!“
4. THIN LIZZY – „Killer On The Loose“ (Chinatown, 1980)
Phil Lynott zieht die Augenbraue hoch und ansonsten alle Register bezüglich gepflegten Ladykillertums. Nun denn.
„Now I’m not trying to be nasty
Or I’m not trying to make you scared
But there’s a killer on the loose!“
3. OZZY OSBOURNE – „Killer Of Giants“ (The Ultimate Sin, 1986)
Das Schicksal welcher Riesen genau OZZY 1986 thematisiert, bleibt Auslegungssache: die mächtigen Ozeane, die mächtigen Gebirge, die mächtigen Kräfte der Einsicht?
„Killer Of Giants“ jedenfalls ist ein unterschätzter Riesensong, OZZY hat keinen Bock auf den (Atom-)Krieg und Jake E. Lee keinen Bock auf die billigen Plätze hinter Randy oder gar Zakk.
„Killer of giants threatens us all
Mountains of madness
Standing so tall
Marches of protest not
Stopping the war
Oh the killer of giants!“
2. SAVIOUR MACHINE – „Killer“ (Saviour Machine I, 1993)
Der Killer der SAVIOUR MACHINE: zehn Minuten düster-bombastischer, klassisch ornamentgierter Prog-Metal mit Reli-Konzept. Sachen gibt es zwischen Himmel und Erde …
Ganze 40 Mal findet der Killer namentlich Erwähnung – das ist genau so over the top wie SAVIOUR MACHINE als solche – aber mal gehört haben sollte man das Ding schon, nicht nur zur Erbauung. Denn sicher ist sicher. Nur HELLHAMMER und Ziegenbiester die ganze Nacht sichern noch kein Ticket nach oben.
„Killer is dying within
Killer is taking the soul from the man
Killer is stalking again
Killer is breaking the heart of his plan …“
1. ALICE COOPER – „Killer“ (Killer, 1971)
Good old Alice hier noch als very good young Alice. „Killer“ ist, munkelt man, das beste Album des Vincent Damon Furnier und der Titelsong bringt PINK FLOYD mithilfe der DOORS den Horrorblues bei. Ernsthaft – so richtig viel besser geht es ganz objektiv betrachtet eigentlich nicht mehr.
„What did I do to deserve such a fate
I didn’t really want to get involved in this thing
Someone handed me this gun and I
I gave it everything
Yeah, I gave it everything …“