Chris Harms
Diaval wildert in Alphaville-Gefilden

Nach der ESC-Teilnahme im Jahr 2023 scheint die Hinwendung zum 80er-Jahre-Synthie-Pop für Chris Harms ein konsequenter nächster Schritt zu sein. Nur seine Bandkollegen wollten da offensichtlich nicht mitspielen, so dass der LORD OF THE LOST-Frontmann „1980“ nun also im Alleingang veröffentlicht. Auf dem nach seinem Geburtsjahr benannten Album wildert Chris Harms in den musikalischen Untiefen seiner frühen Kindheit und lässt sich zu Kompositionen inspirieren, die in kaum veränderter Form auch auf den Tanzflächen der 1980er ihr Zuhause gefunden hätten. Dies gilt auch für die neue Singleauskopplung „She Called Me Diaval“, die so verdammt nach ALPHAVILLE tönt (klingt das für euch nicht auch wie eine Melodie…?), dass man ständig damit rechnen muss, Marian Gold um die nächste Ecke biegen zu sehen, um Chris Harms wahlweise zum Duett aufzufordern oder mit einer Urheberrechtsklage zu überziehen.

Die vermutlich meist gestellte Frage zum Song wird sein: „Wer oder was ist oder bedeutet Diaval?“ Nun, entweder handelt der Song von einem Traum, den ich im Detail nicht vermag wiederzugeben, oder ich verarbeite hier musikalisch einen Teil meines Lebens, weil das meine einzige Chance ist, mich mit Dingen auseinanderzusetzen. Oder aber ich erzähle gerne rätselhafte und dunkelbunte Geschichten. Irgendwann werde ich es verraten…

Danke für diese vielsagenden Worte, lieber Chris Harms! Aber wo würde der Sänger sein Solo-Debüt eigentlich stilistisch einordnen?

Wenn ich gezwungen wäre, dieses Album in eine Schublade zu packen und diese zu beschriften, dann stünde dort vermutlich: Eine merkwürdige aber gelungene Mischung aus Depeche Mode, Modern Talking und Sandra mit der Stimme von Chris Harms, aber mit weniger Dauerwelle und Vokuhila.

Nachdem somit nun alle Klarheiten beseitigt wären, bleibt uns nur noch, den 31. Januar 2025 als Veröffentlichungstermin der Scheibe zu erwähnen und euch hier das Cover-Artwork sowie die Trackliste zu präsentieren:

1. I Love You
2. She Called Me Diaval
3. Somewhere Between Heaven And Armageddon
4. Missed Call
5. Madonna Of The Night (feat. Sven Friedrich)
6. Lunamor
7. Parallax
8. Past Pain
9. The Grey Machines (feat. Ronan Harris)
10. Vagueness Of Faith
11. May This Be Your Last Battlefield