Zabbaduschder Open Air 2007

Konzertbericht

Konzert vom 2007-07-27 | , Urbach

TEAMKILLER, Freitag, 19:05
Den Buben von TEAMKILLER hat man sicherlich keinen großen Gefallen damit getan, sie auf dem Z:O:A spielen zu lassen. Die Band gibt sich zwar redlich Mühe, ein bisschen Action ins spärlich gesäte Publikum zu bringen, aber mit ihrem Mix aus Punk, Hardcore und einer Prise Metal sind sie wohl einfach die falsche Band am falschen Ort. Zumindest bei mir können sie aber mit ihrer BIOHAZARD-Coverversion „Punishment“ punkten. Trotzdem bieten die Jungs einen souveränen Auftritt, nur wie gesagt vor falschem Publikum. (Nightstalker)

LAY DOWN ROTTEN, Freitag, 20:15
Zugegeben, das Nachmittagsprogramm des diesjährigen Zabbaduschders ist relativ mau. Kaum eine Band, die es schafft, die Trunkenbolde und Partyschweine aus ihren gemütlichen Campingstühlen zu locken. Trotzdem gibt es überhaupt keinen Grund zu meckern, wurden doch die oberen Plätze des Billings hochkarätig besetzt. Vor allem aus Sicht der Death Metal-Fans. Den Anfang machen dann kurz nach der Tagesschau LAY DOWN ROTTEN, bereit, den Weg für die alles überragenden DISMEMBER zu ebnen. Ihr Einsatz wird auch honoriert. Das Publikum feiert die Band gehörig ab, was nicht nur an der abwechslungsreichen Musik und dem guten Sound liegt: Die zwei Sänger spielen sich zwischen den Songs die Bälle zu und sorgen mit lustigen Ansagen für Stimmung. Mit einem Anti-Nazi-Statement machen sie sich dazu noch mehr Freunde (hoffentlich!), des weiteren wird für einen Augenblick dem Headliner gehuldigt und auch ein brandneuer Song namens „Reconquering The Pit“ (nomen est omen) vorgestellt, bis dann nach nicht einmal 40 Minuten und acht Songs viel zu früh Schicht im Schacht ist. Den Leuten wird so zwar jegliche Hoffnung auf ein EDGE OF SANITY-Cover zunichte gemacht, aber LAY DOWN ROTTEN legen auch so einen fetten Auftritt aufs Parkett. Und richtig: „LIMP BIZKIT still sucks dick!“ Setlist: 1. Within The Veil, 2. Gutted Angel, 3. Century Of Exploitation, 4. Fall, 5. Reconquering The Pit, 6. Through Purple Woods And Ashen Plains, 7. Murder Instinct, 8 Pulling The Trigger. (Volker)

NEGURA BUNGET, Freitag, 21:15
Wirklich ins Billing des Zabbaduschder passen sie nicht, die Prog-Black Metaller von NEGURA BUNGET. Auf der anderen Seite sind sie aber eine sehr willkommene Abwechslung zwischen sonst lauter Death- und Thrash-Kapellen. Im Sandwich zwischen LAY DOWN ROTTEN und DISMEMBER sind sie insofern also gut aufgehoben, als dass man es nicht wagt, sich von der Bühne zu entfernen. Gesehen hatte ich die Rumänen, Entschuldigung: Transsylvanier, bereits 2004 einmal in Hamburg in einem ähnlich bizarren Line-Up mit SANATORIUM… so etwas scheinen sie also schon gewohnt zu sein. Der Unterschied zu damals zeigt sich auf dem Zabbaduschder allerdings in der Mannstärke, mit der die Band auf den Brettern steht. Denn die beträgt nur vier. Zwar besteht der Rumpf der Band sowieso nur aus drei Mitgliedern, die waren in der Hansestadt aber noch von einem Gefolge an mittelalterlichen und akustischen Instrumenten begleitet worden. In Urbach hingegen fehlt sogar ein Bass, vom restlichen Antiquariat ganz zu schweigen. Nach etwas Eingewöhnungszeit, stimmungsvollem (transsylvanischem) Nebel (aus der Dose) und ein paar Verfeinerungen am Sound, der zu Beginn etwas dünn ist, kommt man aber recht schnell hinein in die komplexen Kompositionen. Wirkliche Stimmung kommt zwar nicht auf, dazu stimmt das Ambiente für diese Musik einfach nicht. Mit einer Dreiviertelstunde Spielzeit ist artgerechte Haltung für NEGURA BUNGET auch nicht unbedingt möglich. Dennoch wissen die Songs, die hauptsächlich vom letzten Album mit dem schlichten, meditativen Titel „Om“ stammen, auch unter diesen Umständen ein gutes Stück ihrer Wirkung zu entfalten. Trotzdem macht die Band mit ihrer Darbietung ordentlich Lust auf mehr in passenderem Rahmen. (Thomas)

DISMEMBER, Freitag, 22:30
Jetzt sind also die alten Haudegen von DISMEMBER an der Reihe. Trotz vieler Wechsel im Line-Up und insgesamt nicht mehr ganz so zwingenden Veröffentlichungen haben die meisten Death Metaller immer noch ein Herz für die Schweden. Geht mir ganz genauso. Aber leider haben die Herren um Matti Kärki auch schon live allzu oft enttäuscht, sei es durch alkoholbedingte Aussetzer oder einen miesen Sound. Diesmal soll allerdings alles anders werden. Los geht’s mit dem Intro zu „Override Of The Overture“ und als die Band dann einsetzt, kommt die große Überraschung in Form eines glasklaren, druckvollen Sounds. „Breed For War“ und „Collection By Blood“ fügen sich nahtlos ins Gesamtbild ein. Eine topmotivierte, vor Spielfreude platzende Band mit einem sichtlich dünneren, agileren Matti Kärki am Mikro. Keine Ermüdungserscheinungen wie so oft in den zurückliegenden Jahren. Nein, der Mann hält bis zum Ende des Gigs mühelos durch. Es scheint, als ob DISMEMBER einen Jungbrunnen entdeckt haben, und fast fühlt man sich in die Frühzeiten der Band versetzt, denn so gut und agil habe ich die Jungs seit 1992 nicht mehr erlebt. Und mit Songs der Marke „Tragedy Of The Faithful“, „Casket Garden“, „Skin Her Alive“ und der Hymne überhaupt „Dreaming In Red“ kannst du als Band nur gewinnen. Das sieht auch das Publikum so und brüllt DISMEMBER zu zwei Zugaben auf die Bühne zurück. Dieser Auftritt ist sicherlich nicht nur für mich das Highlight des diesjährigen Zabbaduschder, und in dieser Form dürften DISMEMBER von kaum einer anderen Death Metal Band ausgestochen werden. Absoluter Wahnsinn! (Nightstalker)

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25.09.2007

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