Zabbaduschder Open Air 2006
Konzertbericht
Nur eine Woche nach dem Metallic Noise Festival ging dieses Jahr zum fünften Mal das Zabbaduschder Open Air an den Start. Beide Veranstaltungen zeichnen sich auch nach ein paar Jahren ihres Bestehens und stetig wachsenden Zuspruchs noch immer durch absolute Fanfreundlichkeit aus, was daran liegt, dass beide auch noch immer von Fans gemacht werden. Im Falle des „Zabba“ stehen die schwäbischen Thrasher von DAVIDIAN hinter der Organisation, die neben einigen großen Headlinern und überregional bekannten Acts noch etwas stärker auf den Underground setzt als das Metallic Noise. Es tut einfach gut, neben den anonymen Massenveranstaltungen im Norden der Republik noch so vertraute, gemütliche und vor allem stressfreie Festivals quasi vor der Haustür zu haben, wo man einfach ein paar geile Tage verbringen kann. Natürlich sind Vergleiche etwa zwischen Wacken und dem Zabbaduschder an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem schlägt sich die Zabba-Crew prächtig. Verbilligten Freibadeintritt gibt’s nämlich auch in Urbach, und wo in Wacken jedes Jahr die sanitäre Situation bewehklagt wird, findet das Z:O:A eben gleich hinter der ortsansässigen Kläranlage auf aneinander angrenzenden Grundstücken statt, die sowieso im Familienbesitz der Veranstalter sind. Support your local (Under-)Ground and Boden!
Und in diesem Jahr wurde dem Zabbaduschder von höchster Stelle sogar ein faustdicker Skandal zuteil! Wie schon bei einigen anderen Underground Festivals in den vergangenen Jahren stellten einige kirchliche Miesepeter die redlichen Absichten der Z:O:A in Frage. Kurzerhand wurden in regionalen Tageszeitungen die Texte von BELPHEGOR ins deutsche übersetzt und für bare Münze an die unbedarften Stadtältesten verkauft. Dass die Österreicher eine spezielle Blutshow angekündigt hatten, goss der Hexenjagd natürlich nur Öl ins Feuer, sodass man im Endeffekt von Glück sagen kann, dass es den Veranstaltern gelungen ist, den Zankapfel auf ein paar Auflagen im Sinne des Jugendschutzes abzunagen. Das hieß zwar: nix mit Blutshow und die Anwesenheit wacher Augen und Ohren der Sittenwächter im Publikum. Ob sie arg desillusioniert waren, dass sich ihnen kein Sodom und Gomorra, sondern stattdessen der Anblick eines friedlich feiernden Völkchens bot? Wer weiß! Bei allem gemütlichen Miteinander (und Füreinander) ließen es sich einige geistige Senkrechtstarter nicht nehmen, auf einem anliegenden Grundstück einen Traktor unsachgemäß in seine Einzelteile zu zerlegen und damit den sowieso mit Argusaugen observierten Veranstaltern noch ans Bein zu pissen. Manche Leute sind echt heller wie’s Elektrisch! Trotz dieser widrigen Begleitumstände präsentierte sich das Zabba ’06 als äußert entspannte Angelegenheit. Die Teilnahme beim nächsten Mal wird hiermit wärmstens empfohlen.
Auch wenn ich neben Kollege Raphi das einzig berichtende metal.de-Helferlein vor Ort war, hoffen wir, Euch mit unseren Eindrücken Lust auf’s Zabbaduschder zu machen. Kollege metalgreg war zwar auch anwesend, kümmerte sich aber hauptsächlich sehr gewissenhaft um die sachgerechte Entsorgung vergorener Getränkedarreichungen. Aber das muss ja schließlich auch einer machen! (Thomas)
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