Wolves In The Throne Room
Celestial Lineage Tour 2011
Konzertbericht
13.11.2011, Festsaal Kreuzberg Berlin
Auch in Berlin ist das Publikum vielfältig und zahlreich. Der Festsaal Kreuzberg ist sehr gut gefüllt und die ersten Reihen stehen dicht gedrängt. Das Ambiente ist angenehm, hat etwas von einem Theater und passt, inklusive der kleinen Bühne, durchaus zu den Bands des heutigen Abends. Zudem gibt es für alle, die sich die Drängeleien um einen guten Platz ersparen wollen, Ränge links und rechts des Saals.
WOLVSERPENT
Als wir eintreffen, sind WOLVSERPENT schon voll bei der Sache. Experimenteller Doom, der das Publikum wahlweise langweilt oder fasziniert. Das Duo scheut sich nicht, viel Zeit damit zu verbringen, an den Amps rumzuspielen, und spätestens als die Dame am Schlagzeug zur Gitarre greift, wird es etwas langatmig. Doch wer Geduld beweist, wird schlussendlich doch noch belohnt. Als sich WOLVERSPENT in Bewegung setzen, geschieht das langsam, dröhnend und trotzdem sehr einnehmend. Die entstehende hypnotische Stimmung bietet den idealen Nährboden, auf dem WOLVES IN THE THRONE ROOM aufbauen können.
WOLVES IN THE THRONE ROOM
Leider vergeht etwas Zeit, während der sich der Platz vor der Bühne beinahe lückenlos füllt. Als dann auf der kleinen Bühne, die übrigens noch durch stimmungsvolle Backdrops und Öllampen verziert wird, drei Männer erscheinen, gibt es den ersten Applaus. Tatsächlich sind es WOLVES IN THE THRONE ROOM, die allerdings noch einen kleinen Soundcheck absolvieren. Als das Set dann startet, geschieht das unvermittelt und ohne jede Ansage und so wird es auch bleiben: Das Trio geht voll in ihrer Musik auf und unterbrechen sich nur kurz, um ein paar Sekunden verdienten Applaus einzuheimsen. Es stellt sich das übliche Phänomen ein, wenngleich ob der beengten Platzverhältnisse das ein oder andere Ärgernis nicht ausbleibt. WOLVES IN THE THRONE sind sowohl auf Platte daheim, als auch live hypnotisierend und erfordern völlige Aufmerksamkeit. Beinahe apathisch wirken die Blicke der Umstehenden, die wahlweise sprachlos zum Geschehen emporblicken, gedankenverloren mit dem Kopf nicken oder sich den Leib aus der Seele bangen. Dabei ist der Sound druckvoll und gut, die Songauswahl geschickt, wenn auch im Vergleich zu den anderen Städten wenig überraschend. Das Highlight bleibt schlussendlich wie immer „I Will Lay Down My Bones Among The Rocks And Roots“. Als dann nach beinahe 70 Minuten Schluss ist, ist es ein jähes Erwachen. Begeistert, aber auch ein bisschen entrückt begibt sich das Publikum zufrieden in die kalte Berliner Nachtluft.
(Jan)
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