Wolves In The Throne Room
Celestial Lineage Tour 2011

Konzertbericht

Billing: Wolves In The Throne Room und Wolvserpent
Konzert vom 0000-00-00 | ,

WOLVES IN THE TRHONE ROOM haben mit „Celestial Lineage“ ihr viertes Album veröffentlicht und begeben sich auf Europa-Tour – Gerüchterhalber wird es die letzte Tour sein. Da wollten wir es uns nicht nehmen lassen den Wolves und ihrer Vorband WOLVSERPENT in gleich drei Städten einen Besuch abzustatten.

Fotos: Haslauer

 

Galerie mit 7 Bildern: Wolves In The Throne Room - Wolves In The Throne Room - Celestial Lineage

 

17.10.2011, Feierwerk München

Die Meute derer, die immer auf der Suche nach dem nächsten musikalischen Gaul sind, den sie tot reiten können, hat ja seit einiger Zeit wieder ein Opfer gefunden. Black Metal neuerer Spielart ist mächtig angesagt zum Angeben bei den Arbeitskollegen im Großraumbüro und so bin ich latent skeptisch, was mich am heutigen Abend für ein Publikum erwarten wird. WOLVES IN THE THRONE ROOM geben der bayerischen Landeshauptstadt die Ehre. Im Gepäck haben sie zwei weitere Wölfe: WOLVSERPENT aus Boise, Idaho. Das Duo um Blake Green und Brittany McConnell eröffnet das Geheul mit seinem Mix aus Drone, Doom und Funeral.
Doch von vorne: Meine Skepsis bezüglich des Publikums erweist sich bei Ankunft auf dem Feierwerk-Gelände erst mal als unbegründet. Es herrscht schwarz vor. Kutten und BURZUM-Shirts deuten auf eine geringe Hipster-Dichte hin. Und es sind viele gekommen, aber das war fast zu erwarten.

WOLVSERPENT

Drinnen das übliche Bild. Gedränge vor dem Merch-Stand, Gedränge vor der Theke. Im Saal wird noch aufgebaut. Alles schön schwarz bisher, muss ja. Als dann die ersten Kerzen auf die Bühne gestellt werden, wird eine Befürchtung schnell zur Gewissheit: Mit guten Bildern dürfte es heute Abend eher schwierig werden. Und dann beginnen WOLVSERPENT als eine Art WHITE STRIPES auf Doom mit der Show. Ein ca. 10-minütiges Intro aus Gitarrenfeedbacks und Geigenklängen stellt die Zuhörer auf eine harte Probe. Herr Green ist zu Beginn hauptsächlich damit beschäftigt, seine zahlreichen Amps zu bedienen und wirkt dabei alles andere als professionell. Ob das noch was wird … . Doch als nach einer Viertelstunde Brittany McConnell die Geige sorgfältig in den Koffer packt und hinter den Drums Platz nimmt, beginnt die Sache, Fahrt aufzunehmen. Die Musik bleibt zwar zäh und einsilbig, zieht aber doch in den Bann. Nach zwei Songs in über einer halben Stunde gehen die beiden still und leise von der Bühne und hinterlassen geteilte Meinungen. Ich muss ja sagen: kann man so machen.

WOLVES IN THE THRONE ROOM

Die Umbaupause wird dazu genutzt, abgebrannte Kerzen durch neue zu ersetzen und man kann sich durchaus die Frage stellen, ob diese doch langsam etwas abgedroschene Art der Black-Metal-Bühnenbeleuchtung nicht doch einmal überdacht werden könnte. Naja, sei’s drum. Nachdem die gesamte Halle mit der Nebelmaschine (und dem weihrauchpustenden Bühnentechniker hinter dem Vorhang!) bis zur Decke eingeräuchert wurde, kann es auch losgehen. Meine Position seitlich vorne an der Bühne gewährt mir nun einen Blick auf genau das, was ich irgendwie die ganze Zeit schon erwartet hatte: Typen, mit Pullis um die Hüften gebunden, schwingen die nicht vorhandene Matte und sehen inmitten der Kuttenfraktion äußerst seltsam aus. Also lieber Blick nach vorn (die Nebelmaschine hat gerade Pause). WOLVES IN THE THRONE ROOM, live verstärkt durch einen zweiten Gitarristen, der optisch auch gut zu AMON AMARTH passen würde, prügeln drauf los, was das Zeug hält. Kann was.

WITTR stellen definitiv unter Beweis, warum sie momentan eines der Aushängeschilder für atmosphärischen Black Metal aus Übersee sind. Trotz all der Raserei tauchen immer wieder Melodien in dem Krach auf, die Musik wirkt trotz ihrer Brutalität nie brutal, sondern fast schon harmonisch. Leider stehe ich etwas ungünstig, so dass ich von den Vocals viel zu wenig höre, zudem diese natürlich standesgemäß heruntergemischt sind. Erfreulich ist dagegen, dass die Band die Geschwindigkeit konstant hoch hält. Auf Ansagen und sonstige Sperenzchen wird natürlich genauso verzichtet, wie auf Dankesbekundungen oder gar eine Zugabe. Wofür auch? Nach einer Stunde in tiefen Wäldern wachen alle Beteiligten langsam wieder auf, verwenden den restlichen Inhalt ihres Geldbeutels zum Leerkaufen des Merchstandes und lüften die Klamotten in der kalten Oktobernacht. Und Nathan Weaver kann in Ruhe seine Pulle Jägermeister leeren. Na, Mahlzeit. Dann bis zum nächsten Mal unter neuer Flagge. Denn WOLVES IN THE THRONE ROOM sollen ja nach dem aktuellen Album Geschichte sein. Warten wir’s ab.

(Struch)


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23.11.2011

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