With Full Force
Der große Festivalbericht vom WFF 2012

Konzertbericht

Billing: Cannibal Corpse, Children Of Bodom, Heaven Shall Burn, Immortal, Lamb Of God, Machine Head und Soulfly
Konzert vom 2012-06-29 | Flugplatz Roitzschjora, Löbnitz

 

Freitag

 

DEVILDRIVER

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Am Freitag präsentiern DEVILDRIVER dem ungeduldigen Publikum ihre Definition einer musikalischen Teufelsfahrt. Bereits als zweite Band nach SKELETONWITCH betreten sie die Mainstage. In der brütenden Mittagshitze nutzen viele die Gelegenheit und frischen ihre blassen Teints zu „End Of The Line“ und „Clouds Over California“ auf. Frontmann Dez Fafara bietet ein durchweg druckvollen Auftritt. Auf jeden Fall eine fette Show.

Galerie mit 49 Bildern: DevilDriver - With Full Force 2012

 

MADBALL

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Was soll man zu MADBALL eigentlich noch schreiben? Sie werden einfach nicht müde, was alles andere als schlecht ist. So reisen sie mit einer mit Hits vollgepackten Setlist zum diesjährigen WITH FULL FORCE an. Der Weg sollte ihnen ja bekannt sein, schließlich ist es ihr siebter Besuch in Roitzschjora. Mit so viel Heimatgefühl im Blut hauen sie ihren New York Hardcore dem Publikum ungeschönt mitten in die Fresse. Den Anfang macht „Get Out“ vom Erstlingswerk „Set It Off“, gefolgt von „For My Enemies“. Wer nach der Einlage noch Bier in seinem Becher vorfindet, kann sich glücklich schätzen. Auch hier wird wieder ein Supersound seitens der Mainstage geboten, was die Jahre zuvor nicht immer der Fall war. Das vierzigminütige Intermezzo wird glorreich mit dem Song „Hardcore Still Lives“ beendet. In diesem Sinne – auf einen achten Besuch auf dem härtesten Acker Deutschlands!

Galerie mit 34 Bildern: Madball - With Full Force 2012

 

AUGUST BURNS RED

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Nach kurzem Intro legen die Amis AUGUST BURNS RED direkt mit dem Doppelkracher „Empire“/“The Truth Of A Liar“ los. Geiler Sound, geile Stimmung, so muss das! Neben AUGUST BURNS RED ballert auch die Sonne nach dem Motto „July Burns Red“ kräftig. Abgesehen von den relativ komplexen Riffs und den Melodien machen dem Publikum besonders die Mitsingrefrains Spaß. Zu „White Washed“ gibt es auch noch eine ansehnliche Wall of Death. „Composure“ inklusive Drumsolo sowie  „Internal Cannon“ heizen mächtig ein, und die Menge geht gut ab. AUGUST BURNS RED sind in Topform und machen so richtig Spaß!

Galerie mit 55 Bildern: August Burns Red - With Full Force 2012

 

PENNYWISE

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Die mittlerweile seit über 24 Jahren existierenden PENNYWISE zeigen mal wieder eindrucksvoll, dass sie zu Recht zu den Besten Ihres Genres gehören. Skatepunk vom Allerfeinsten. So oder so ähnlich müsste es lauten. Ein lückenlos solider Auftritt mit unzähligen Crowdsurfern erzielt sofort gute Stimmung vor der Mainstage. Auch dass nun Sänger Zoli Téglás, Frontmann der Band IGNITE, zukünftig hier trällert, bringt der Band keinesfalls einen Qualitätsabbruch. Allerdings leidet Zoli zur Zeit des Auftritts an massiven Rückenschmerzen, sodass er sich hinter der Bühne kurzzeitig hinlegen muss. Anmerken lässt er sich das aber nicht, sehr professionell!

Galerie mit 15 Bildern: Pennywise - With Full Force 2012

Das abschließende Ritual sollte dann aber der Höhepunkt des Auftritts sein: So wird wie bei jedem Gig zu Ehren des verstorbenen Bandmitglieds Jason Thirsk unter massiver Publikumsbeteiligung der Song „Bro Hymn“ gespielt.

 

WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER

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Dass WBTBWB eine stetig wachsende Fananhängerschaft hat, ist ja klar. Dass durch diese der Platz in der Tentstage nicht ausreichen würde… ist nicht klar.  Freitagabend: 28 Grad Außentemperatur, lauer Wind, das Haar sitzt, noch! Pilgerströme Richtung Tentstage sind auszumachen. Schnell noch ein kaltes Braustolz vom Bierwagen geholt. Los geht’s! So zünden die Brandenburger Jungs ein wahres Metalcore-Feuerwerk ab. Hier wird definitiv nicht mit Butter gespart, sondern deftige Pig Squeals aufs Brot geschmiert. Wer rechtzeitig am Start ist, kann sich über einen Schattenplatz im Zelt freuen, wenns auch einer Sauna gleicht. Die übrigen Zuschauer stellten sich brav ums Zelt herum. Vom Quartett gibt es allseits beliebte Gassenhauer, wie „Der Tag, an dem die Welt unterging“ und „Alle meine Entchen“.

Galerie mit 18 Bildern: We Butter The Bread With Butter - With Full Force 2012

Alles in allem mal wieder ein Superauftritt. Bleibt nur noch eine Frage: Wann kommt das neue Album?

 

EMMURE

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Glück im Unglück haben EMMURE. Sie dürfen LAMB OF GOD, deren Sänger Randy Blythe in Tschechien verhaftet worden ist, auf der Hauptbühne ersetzen und damit eine weitaus höhere Zuschauerzahl ansprechen als auf der Tent Stage. Zumindest ist kaum vorzustellen, dass alle, die den Klängen EMMUREs dort lauschen, unter das Zeltdach gepasst hätten. Böse Zungen behaupten ja, die Songs der Amis bestünden zu 99% aus Breakdowns – das ist natürlich Quatsch, es sind höchstens 95%. Die Menge geht ordentlich zu Brechern wie „Children Of Cybertron“, „Solar Flare Homicide“, „Protoman“, „I Thought You Met Telly And Turned Me Into Casper“ und „Drug Dealer Friend“ ab. Nicht ganz unschuldig daran dürfte auch der ultrafette Sound sein. Für die Securities heißt es die gesamte Zeit über: Crowdsurferalarm!

Galerie mit 37 Bildern: Emmure - With Full Force 2012

Bei „Umar Dumps Dormammu“ soll wohl eine Wall of Death stattfinden – das sieht am Anfang auch ganz gut aus, allerdings scheitert es bei der eigentlichen Durchführung, sodass der freie Raum durch diverse Karate Kids genutzt wird.

 

SUICIDE SILENCE

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SUICIDE SILENCE sind eines der Deathcore-Schlachtschiffe überhaupt. Nachdem sie in den letzten Jahren mehrfach kurzfristig ihre Auftritte auf dem härtesten Acker Deutschlands absagen mussten, reisen sie nun dieses Jahr endlich an, um den Platz zu zerstören. Egal wie man zu SUICIDE SILENCE steht, man muss einräumen, dass sie live eine Macht sind. Allerdings haben EMMURE eben auch kräftig vorgelegt. Aber man spürt es: die Fans vor der Bühne sind heiß auf ihre Helden. Dann geht es Schlag auf Schlag. „Wake Up“, „Unanswered“, „The Price Of Beauty“ und abschließend natürlich das obligatorische „No Pity For A Coward“ animieren zu Crowdsurfing, Circle Pits und anderen Vollkontaktaktivitäten. Sänger Mitch Lucker ist die gesamte Zeit in Bewegung und stachelt das willige Publikum erfolgreich an – ohne Frage einer der besten Frontmänner der Szene.

Galerie mit 63 Bildern: Suicide Silence - With Full Force 2012

Insgesamt legen SUICIDE SILENCE noch eine ordentliche Schippe oben drauf und erfüllen die Erwartungen vollends. Definitiv ein würdiger Co-Headliner. Schönes Ding!

 

MACHINE HEAD

With Full Force

MACHINE HEAD und das WITH FULL FORCE, das ist schon eine Geschichte für sich. Dieses Jahr reisen die Jungs aus Oakland mit ihrem noch relativ frischen Album „Unto The Locust“ an, das nach den hervorragenden Vorgängeralben „Through The Ashes Of Empires“ und „The Blackening“ durchaus gemischte Kritiken eingefahren hat. Dennoch startet der Vierer unter Führung von Sänger Robb Flynn direkt mit dem grandiosen Opener der aktuellen Platte, „I Am Hell“, und macht in den folgenden knapp neun Minuten sofort unmissverständlich klar, was hier heute Abend abgehen wird. Die Pyros lodern, die riesige LED-Wand gibt ihr bestes, die Stimmung ist phänomenal. Der Sound ist glasklar und dennoch unheimlich fett. Im Folgenden bereiten Nummern wie „Imperium“, „Old“, das gefühlt unendliche „Halo“, „Davidian“ und „Darkness Within“ Nackenschmerzen. Die teilweise ziemlich langen Pausen am Ende der Songs sind allerdings nervig, sowas muss doch nicht sein. Es ist ja nicht so, dass MACHINE HEAD nicht genügend starke Nummern in der Hinterhand hätten. Das bleibt neben der überzeugenden musikalischen Darbietung allerdings der einzige Kritikpunkt.

Galerie mit 32 Bildern: Machine Head - With Full Force 2012

MACHINE HEAD sind und bleiben eine Live-Institution, und das insbesondere auf dem WITH FULL FORCE. Punkt.

 

Knüppelnacht

In der Nacht von Freitag zu Samstag findet traditionell die beliebte KNÜPPELNACHT auf der Tent Stage statt. Hochkaräter aus den Genres Death und Black Metal spielen dabei mit heiteren Klängen auf. Den Start machen in diesem Jahr DARK FUNERAL. Die schwedischen Finsterheimer knüppeln sich dabei ziemlich tight durch einen bunten Set, gemischt aus den letzten Alben. Feinde des Genres mögen behaupten, die Schweden hätten einen halbstündigen Song gespielt, denn ohne jegliche Publikumsinteraktion sind die Nummern bei dem etwas verwaschenen Sound kaum auseinanderzuhalten. Dennoch ist das Zelt zu dieser Zeit noch knackig gefüllt.

Als nächstes folgen DYING FETUS. 40 Minuten feinsten Death-Metal-Geballers amerikanischer Prägung. Neben altbekanntem gab es auch den neuen Song „Invert The Idols“. Nett! Als ENDSTILLE gegen 1:50 Uhr die Bühne betreten, nagt so langsam der Zahn der Müdigkeit an einem Teil der Zuhörer. Entweder das oder die unmenschliche Lautstärke, mit der die Pandagesichter alles niedermetzeln, sind wohl dafür verantwortlich, dass sich die Reihen im Zelt langsam lichten. Insgesamt ein eher durchschnittlicher Auftritt, bei dem es ENDSTILLE nicht gelingt, an die hervorragende Qualität ihrer Studioplatten heranzukommen. Blastbeat reiht sich an Blastbeat, die Doublebass wird gnadenlos getreten, das macht den mehr oder minder guten Core-Bands des Tages trotzdem Spaß.

Dabei bilden auch die folgenden NASUM und ABORTED keine Ausnahme, gehen dabei aber relativ unspektakulär vorüber. DEBAUCHERY treten als letzte Band der Nacht ihren Dienst gegen 4:30 Uhr morgens an. Das Zelt ist noch einigermaßen gut gefüllt, und nachdem Nummern wie „Butcher Of Bitches“, „Blood Of The Blood God“, „Death Metal Warmachine“ oder „Torture Pit“ teilweise mit Unterstützung halbnackter Weibchen über den Platz gedröhnt haben, gibt es sogar noch eine Zugabe, nach der die Anwesenden zuvor lautstark verlangt haben. Sänger Thomas scheint tatsächlich gerührt, und so gibt es noch einen letzten Gute-Nacht-Gruß.

 

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15.07.2012

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