With Full Force
Der große Festivalbericht 2011
Konzertbericht
FREITAG
Die große Ehre die Hauptbühne zu eröffnen, haben dieses Jahr die finnischen Melodic Deather OMNIUM GATHERUM. Nach einem recht statischen Beginn, taut die Truppe etwas auf und versucht Stimmung zu machen. So richtig zünden kann der Gig jedoch nicht. Zu 08/15 sind die Songs. Irgendwann finden sich im Publikum genauso viele Löcher, wie in der lustigen Jeans des Frontmanns. Trotz guter Ambitionen, wirkt die Band nicht genügend eingespielt. Vor allem bei den Stellen, an denen die ganze Band die Mikrofone malträtiert, wird es teilweise richtig mies.
Viel besser ist es auch bei der Thrash-Nachwuchshoffnung EVILE leider auch nicht. Hier gibt es zwar eine schöne Performance und Mid-Tempo-lastige Riffs, die durch flinke Soli aufgepeppt werden, doch kann die Stimme von Matt Drake kaum überzeugen. Hier fehlt Wut, Aggression, sprich: Thrash! Musikalisch blitzen oft tolle Momente auf, die durch den durchschnittlichen Fronter jedoch unnötig getrübt werden. Schade.
Gleichzeitig rocken als gebührende Vertreter des Oi-Punks die KRAWALLBRÜDER das Zelt. Durch immer wiederkehrende Mitgrölchöre verliert wahrscheinlich der Eine oder Andere am ersten Tag seine Stimme und muss Selbige am nächsten Tag immer noch vergeblich suchen. Fazit: Die Brüder haben’s mal wieder gezeigt, deutschsprachiger Punk = guter Punk.
DEADLOCK ist eine Band, die es zwar bereits seit über 14 Jahren gibt, die aber erst vor drei, vier Jahren so richtig in den Mittelpunkt der Szene gerückt ist. Die „Bajuwaren“ spielen recht abwechslungsreichen, melodischen Death Metal-Schrägstrich-Metalcore und beeindrucken nicht zuletzt durch die hübsche Frontperle. Sabine, so der Name der Schwarzhaarigen, kann jedoch nicht nur gut aussehen, sondern auch verdammt gut singen. Die Band liefert eine kraftvolle Performance ab, die für einen akzeptablen Pulk im Auditorium sorgt und einigen Crowdsurfern Anlass gibt ein ausgiebiges Bad in der Menge zu nehmen. Gefühlt noch sehr früh am Morgen startet die Truppe mit Songs wie „Code Of Honor“ oder „Awaken By Sirens“ ihren Angriff auf die Gehörgänge der Menge. Besonders der Gesangswechsel zwischen der Frontfrau und ihrem Sidekick Johannes wirkt sehr überzeugend und vertreibt beinahe das düstere Wetter. Die sägenden Gitarren und das respektable Schlagwerk tun ihr Übriges und so ist das Musikerlebnis rund und perfekt. Beinah berechnend erwähnt der Sänger, dass Sabine noch einen Mann sucht. Selbstironie, oder doch die „Sex Sells“ Formel?
Einen tontechnischen Griff ins Klo erwischen DISBELIEF. Ihr ansonsten tief gestimmter, grooviger aber eben auch geiler Sound, verkommt live schlicht und ergreifend zu einem Soundbrei, der so gar nicht die Qualitäten der Band widerspiegelt. Obwohl sie nicht als Top-Act gehandelt wurden, sind die Jungs zu Recht durch ihre konstant qualitativ hochwertigen Scheiben bekannt. Die große Bühne ist also mehr als verdient. Diesmal können sie jedoch kaum überzeugen. Der matschige Sound entpuppt sich als absoluter Atmosphäre-Killer. Nicht mal Songs wie „The One“ von „Navigator“ haben Eier. Ein Debakel!
An Druck mangelt es den kalifornischen Deathcorelern CARNIFEX bestimmt nicht. Die Band beglückt das Publikum mit 40 Minuten Brutalität, die dabei so eingängig ist, wie bei kaum einer anderen Band aus diesem Genre. Alleine die Stimme von Scott Lewis ist ein Instrument für sich und jagt einem selbst bei den Ansagen einen Schauer über den Rücken. Versteht sich von selbst, dass Stagediver, Pits und eine Wall of Death nicht lange auf sich warten lassen. Ein großartiger Auftritt, der mit „Hell Chose Me“ gebührend beendet wird. Das Publikum weiß es zu schätzen – die offiziellen Shirts sind bereits nächsten Mittag ausverkauft. Das Urteil lautet: Grandios.
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