With Full Force
Der große Festivalbericht 2010
Konzertbericht
Sonntag, 04. Juli
DAATH
Die meisten Bands hat man ja mindestens schon zehn Mal gesehen, so zum Beispiel VADER gefühlte hundertsechzig Mal und so freut man sich, wenn man mal eine Band live sehen darf, die man noch nie gesehen hat und die was drauf zu haben scheint. So ein Fall sind DAATH. Die Amis, sehr bescheidene Leute, gönnen sich erst einmal das 20th Century Fox-Intro als Einlaufmusik und preschen danach unbeirrt los. Und sogar der Sound ist klasse, das hat auf Festivals leider allzu oft Seltenheitscharakter. Der Death/Thrash-Verschnitt der jungen Band scheint nicht allen zu gefallen, doch vereinzelt kreisen die Matten. Leider ist es viel zu heiß, um wirklich mitzugehen. Die Glücklichen haben ein schattiges Plätzchen gefunden, die anderen verbrennen jämmerlich in der Sonne. Um die Stimmung etwas zu heben, kredenzen die Amis einen Coversong aus Death Metal-Versatzstücken. Zumindest „Make Them Suffer“ von den Kollegen von CANNIBAL CORPSE hört man raus. Alles in allem: Respektable Leistung. (SirG)
POSTMORTEM
POSTMORTEM geht es so ähnlich wie der Vorgängerkapelle DAATH. Die Sonne löscht beim Auditorium jegliches Interesse an allem aus, was nicht mit einem Platz im Schatten oder einem kühlen Bier respektive Eis zu tun hat. Und so müssen die Berliner Prügelknaben mit dem wuchtigen Sound sich damit begnügten, mehr für sich selbst als für ein wirklich interessiertes Publikum zu spielen. Na ja, Hauptsache Spaß dabei. (SirG)
DARK TRANQUILLITY
Obwohl Melodic Death Metal seit jeher ein recht mageres Mahl für den Verfasser dieser Zeilen war, gelang es ihm nicht, die Schweden komplett zu verweigern. Die Melodien von DARK TRANQUILLITY sind zugegebenermaßen catchy, das Riffing groovig und die Schlagwerkarbeit nicht zu verachten. Nichtsdestotrotz – es nerven diese „elektronischen“ Keyboard-Einsprengsel. Aber zumindest gefällts den Anderen. Songs wie „Misery’s Crown“ bringen das Blut der Fans so richtig in Wallung. Wer eine Matte hat, schwingt seine Matte. Es wird fleißig gemosht. Der Rotschopf tobt wie ein Derwisch über die Bühne. Alle grölen sie mit! Eine Frage bleibt allerdings: Warum bezeichnet der Veranstalter DARK TRANQUILLITY als die besseren IN FLAMES und setzt sie nicht wie die letzteren als Headliner ein, sondern parkt sie in einer besseren Nachmittagsposition? Denkt mal drüber nach! (SirG)
AS I LAY DYING
Als die Metalcore-Vorreiter aus dem sonnigen Kalifornien die Bühne betreten, bricht frenetischer Jubel los, schließlich treffen die Jungs hier genau auf ihre Zielgruppe. Mit reichlich Hits im Schlepptau und den bekannten Live-Qualitäten machen AS I LAY DYING auch an diesem Abend keine Gefangenen. Es geht Schlag auf Schlag und das Publikum feiert jeden einzelnen, fett aus den Boxen dröhnenden Song ordentlichst ab! Für mich wirken die Songs allerdings etwas gleichförmig weswegen nur wenige aus dem Einheits-Metalcore-Brei herausstechen. Dazu zählen vor allem „94 Hours“ und der Abschlusssong „Forever“. Leider knickt auch bei AS I LAY DYING-Basser Josh Gilbert in den cleanen Passagen des Öfteren das Stimmchen weg. Schade! Ansonsten ernsten die Jungs jede Menge Applaus und man muss zugestehen, dass ihr Songrezept aufgeht, live sind sie eine Macht! (Alex)
SLAYER
SLAYER auf dem WITH FULL FORCE. Was soll man dazu noch sagen. SO oft wie de Thrash-Legenden schon hier gespielt haben, gehören sie eigentlich schon zum FORCE wie das Amen in die Kirche (welch treffender Vergleich)! Ich persönlich bin gespannt, ob SLAYER die Erwartungen erfüllen können, besonders in Anbetracht der im Vorfeld mehrfach verschobenen Europatour-Termine scheint es gesundheitlich besonders um Tom Araya nicht zum Besten zu stehen. Ich muss zugeben, dass ich vom Bild, das SLAYER dieses Jahr auf dem FORCE abgeben schon etwas gerührt bin. Ich liebe SLAYER, aber mit anzusehen wie sich Tom kaum noch auf der Bühne bewegt, keine Spur vom wilden sonst gewohnten Headbanging, kaum Ansagen macht und auch generell einen schwachen Eindruck macht, trifft mich als Fan schon. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die Rhythmus- und Leadfraktion um Kerry King, Jeff Hanneman und Dave Lombardo wie immer einwandfrei arbeitet, wird dieser Eindruck noch verstärkt. Allerdings scheint sich ein Großteil des Publikums glücklicherweise nicht davon abhalten zu lassen, in riesigen Circle Pits, Walls of Death und gehörigem Moshen ihren Helden die Ehre zu erweisen. Legendäre Hits wie „Raining Blood“, „Angel Of Death“ oder „Hell Awaits“ tun ihr Übriges und entlocken den Anwesenden die letzten Kraftreserven. Ein SLAYER-Gig, der in Ordnung geht, aber in Anbetracht des offensichtlich nicht fitten Tom Araya (zumindest bei mir) einen kräftigen Dämpfer hinterlässt. (Alex)
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