With Full Force
Der große Festivalbericht 2009
Konzertbericht
FACEBREAKER
Das XVI. WITH FULL FORCE wurde durch die Schweden FACEBREAKER eingeläutet. Obwohl der Platz vor der Hauptbühne nur mäßig bevölkert war, legte das Quintett ohne Umschweife los und präsentierte etwa eine halbe Stunde ihre Interpretation von schwedischem Todesblei. Mich erinnerte das Ganze entfernt an die Kanadier von KATAKLYSM. Obwohl noch recht früh am Tag, war der Sound durchaus akzeptabel. Alles in allem eine ordentliche Leistung und ein gebührender Auftakt für das Festival. (SirG)
STATIC-X
Nachdem die Mannen um Fronter Wayne Static vor 2 Jahren ihren Gig auf dem WITH FULL FORCE aufgrund ihres in Norwegen abgebrannten Tourbusses absagen mussten, standen sie nun leibhaftig auf der Hauptbühne des härtesten Ackers Deutschlands. Zwar handelt es sich hier musikalisch nicht um meine Baustelle, aber objektiv kann man den Amis eine handwerklich solide Präsentation ihres industrial-lastigen Metals nicht absprechen. Neben technischen Schwierigkeiten in Form von Mikroausfällen hatten die Jungs mit einer von der Sonne recht gelähmten Masse zu kämpfen, die das Material in Form von „Black And White“, „Push It“ oder „I’m With Stupid“ allerdings dankbar aufnahmen. Immerhin hatte das Force-Publikum ja auch lange warten müssen…solider Gig, aber kein wirkliches Highlight! (Alex)
DEVILDRIVER
Mit technischen Problemen hatten leider auch die Jungs von DEVILDRIVER zu kämpfen, die mit ihrem neuen starken Album „Pray For Villains“ im Rücken die Bühne enterten. Schließlich gelang es den Kaliforniern aber mit energiegeladenen Songs wie „Hold Back The Day“ und „These Fighting Words“ die ersten Moshpits und Circle Pits anzuzetteln. Doch leider wirkte sich der stellenweise sehr verbesserungswürdige Sound auch auf die Aktivitäten vor der Bühne aus. Zeitweise lassen sich Songs nur entfernt erahnen, da die Gitarren einfach nur nach Brei klingen und man Fronter Dez Fefara kaum hören kann. Schade drum, sonst waren DEVILDRIVER auf dem Force immer eine Garantie für fetten, modernen Metal at its best, dieses Jahr machte ihnen der Sound einen dicken Strich durch die Rechnung. (Alex)
LEGION OF THE DAMNED
Als die Band noch OCCULT hieß, interessierte sich kein Mensch für sie. Dann beschloss man, sich einen neuen Namen zuzulegen, man entschied sich für LEGION OF THE DAMNED und jetzt spielen die Jungs aus den Niederlanden plötzlich auf jeder großen Bühne. Unbestritten ist, dass die Band ihre Fans hat. Ich bin jedoch keiner davon. Mag sein, dass sie ihre Sache solide machen, doch das was sie machen, machen 10.000 andere Bands ähnlich gut oder gar besser. Und wer nicht durch Raffinesse überzeugen kann, der setzt halt auf ein bombastisches Intro (übrigens soll der Seitenhieb an dieser Stelle auch an meine alten Helden DIMMU BORGIR gehen. Schämt euch! – Anm. d. Verf.). Der einzige gute Song dieser Combo ist eh „Son Of The Jackal“ und den haben sie wie sonst immer überzeugend gezockt. Alles andere war austauschbar, simpel und uninspiriert. Bitte weniger davon, danke! (SirG)
THE RED CHORD
In diesem Jahr gab es fast nichts, was ich im Zelt wirklich sehen wollte. Das war enttäuschend. Und doch gab es einige wenige Lichtblicke. Einer dieser Lichtblicke waren THE RED CHORD. Die Bostoner Jungs haben das Zelt ganz schön zum Moshen gebracht. Jedoch haben sich längst nicht alle an dem Reigen der Vierertruppe ergötzt, sondern nur ein kleiner aber sehr aktiver Teil des Auditoriums. Die meisten saßen herum und versteckten sich vor der Sonne. Obwohl sich bei der Band eigentlich jeder Song wie die andere anhört, ist jeder davon ein Tritt in die Fresse. Mir sei an dieser Stelle verziehen, dass ich mich an keinen einzigen Songtitel erinnern kann. Nur soviel sei gesagt, einen neuen haben sie gespielt, aber fragt mich bitte nicht, wie er heißt! (SirG)
DIMMU BORGIR
Es ist jetzt fast 13 Jahre her, dass ich DIMMU BORGIR zum ersten Mal zu Ohren bekommen habe. Seit dieser Zeit haben sie in meinen Augen kontinuierlich abgebaut. Leider! Erst haben sie herumexperimentiert, dann auf Bombast gesetzt und nun sind sie einfach nur belanglos geworden.
Wenn eine Vorband miesen Sound hat, kann ich es verstehen, doch bei einem „Co-Headliner“ ist es bitter. Die nach der Aussage des Promotextes „weltbeste Black-Metal-Band“ legte schon vor Sonnenuntergang los und bescherte einen etwas befremdlichen Anblick. Die meisten WFF-Besucher sind eher Hardcore- oder Metalcore-Atzen und eine Corpsepaint-bemalte Band auf der Bühne eines mehr und mehr Hardcore/Deathcore/Metalcore-geprägten Festivals passt, so vermute ich, nicht ganz ins Konzept dieser Besuchergruppe. Nichtsdestotrotz wurde die Band abgefeiert, wie kann es auch anders sein, es ist schließlich ein „Co-Headliner“. Doch auch ich ertappte mich bei dem einen oder anderen älteren Song beim motivierten Nicken. Songs wie „Spellbound“ und „Puritania“ sind halt immer noch Klassiker und können keine andere als diese Reaktion hervorrufen. Leider kamen solche Songs wie „The Serpentine Offering“, „The Maelstrom Mephisto“ und „Indoctrination“ bei mir überhaupt nicht an. Einzig der Song „Kings Of The Carnival Creation“ hat noch ein wenig Seele gehabt. Andere mögen den Auftritt der Norweger super gefunden haben, doch leider, leider ist DIMMU BORGIR nicht mehr die Band, die ich vor vielen Jahren meine Lieblingsband genannt habe. (SirG)
SOULFLY
Nach der obligatorischen Umbaupause sollte nun einer der Stammgäste des WITH FULL FORCE die Ehre haben. Max Cavalera und SOULFLY standen auf dem Plan. Bei SOULFLY habe ich persönlich immer ein seltsames Gefühl im Vorhinein. Irgendwie freut man sich auf die Band, weiß dass wohl einige bekannte SEPULTURA-Klassiker in der Setlist sein werden. Andererseits beschleicht mich das Gefühl von Langeweile, SOULFLY ist einfach eine Band, die man schon eine gefühlte Million Male gesehen hat.
Los geht es direkt mit „Blood Fire War Hate“ und das Publikum ist sofort dabei. Frei nach der Maxime „Stumpf ist Trumpf“ wird druckvoll losgebolzt, die Soundprobleme scheinen wie weggeblasen. Dann folgen die quer durch den Backkatalog der Brasilianer gehenden Hits Schlag auf Schlag: „Prophecy“, „Sanctuary“ (von Maxes Projekt CAVALERA CONSPIRACY), „Seek N Strike“, „Pain“, „Back To The Primitive“. Dann ist es auch endlich mal Zeit für ein SEPULTURA-Stückchen: „Refuse/Resist“ wird ins Publikum geschleudert und dankbar aufgenommen und abgefeiert. Nach dem nächsten Song wird dann als Ehrerbietung für die dieses Jahr nicht auftretenden SLAYER „Raining Blood“ angestimmt, geilo! Der obligatorischen Tribal-Drum-Einlage, an der ein Fan teilnehmen darf, folgt das beliebte „Jumpdafuckup“, das wiederum aus irgendwelchen geheimen Gründen aber in der Mitte abgebrochen wird. Seltsam! Zum folgenden „Roots Bloody Roots“ bringt man eine Wall Of Death an den Start und es wird gehüpft was das Zeug hält. Diesem Überhit folgt nur noch „Eye For An Eye“, das die Hartwurstgemeinde nach einem anständigen Auftritt in die Knüppelnacht bzw. den Campingground entlässt. (Alex)
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