Wings Of Rage
Live In Nürnberg 2020

Konzertbericht

Billing: Rage, Serenity, Vanish und Savage Messiah
Konzert vom 16.02.2020 | Hirsch, Nürnberg

SERENITY trotzen Andreas Gabalier und dem „italienischen Männerschnupfen“

Mit ihrem aktuellen Album „The Last Knight“ haben SERENITY es immerhin bis auf Platz 25 der deutschen Albumcharts geschafft und damit sogar – wie Frontmann und Charakterkopf Georg Neuhauser nicht müde wird zu betonen – den Landsmann Andreas Gabalier zu schlagen. Dass dessen Best-Of-Album bereits im September 2019 erschien und es seinerzeit sogar bis an die Spitze der Charts geschafft hat, wollen wir mal besser verschweigen, sonst könnte man dem promovierten Historiker glatt Geschichtsklitterung vorwerfen. Da ist es wohl besser, dass sich SERENITY auf ihren Alben nicht mit der eigenen Publikationshistorie, sondern mit spannenden Episoden der Weltgeschichte befassen, die sie mit ihrem symphonischem Breitwand-Bombast-Sound endveredeln.

Die Tiroler werden bei dieser Tour als „Co-Headliner“ geführt und haben doch – wie unterschiedlich man solche Begrifflichkeiten offenbar interpretieren kann! – nur rund die Hälfte der Spielzeit von RAGE zur Verfügung. Diese füllt die Band jedoch mit einer guten Mischung aus alten Klassikern und brandneuen Stücken, bei der ein „Reduced To Nothingness“ mit all seinen Ecken und Kanten noch immer zwischen einer Ohrwurm-Granate wie „Iniquity“ und dem brandneuen „My Kingdom Comes“ bestehen kann. Spätestens mit den Liveshows zum 2017er „Lionheart“-Album haben SERENITY merklich ihr Profil geschärft und an Bühnenpräsenz hinzugewonnen, was auch dem begeisterungsfähigen und erfreulich textsicheren Publikum nicht entgeht.

Galerie mit 26 Bildern: Serenity - Wings Of Rage Tour 2020 in Mannheim

Wo die meiste Aufmerksamkeit freilich Georg Neuhauser gilt, ist der Sänger doch redlich bemüht, auch seine drei Mitstreiter nicht zu kurz kommen zu lassen. Der Bamberger Chris Hermsdörfer darf den heutigen Abend sowieso beinahe als Heimspiel verbuchen, gibt gekonnt den maulfaulen Franken und überzeugt lieber mit seinen Gitarrensoli und Growl-Akzenten. SERENITY-Bassist Fabio D’Amore ist hingegen sichtlich angeschlagen und kämpft sich verbissen durch die Show. Seinem „italienischen Männerschnupfen“ (hoffentlich kein Vorbote der inzwischen südlich der Alpen grassierenden Corona-Epidemie) fällt dann auch leider das famose „Spirit In The Flesh“ zum Opfer, das ohne D’Amores Signature-Falsett praktisch undenkbar wäre.

Noch bevor die begeisterte Schar aus alten und neuen SERENITY-Fans nach der Show zum Merchstand pilgert, unternimmt Sänger Neuhauser erst einmal selbst einen kleinen Ausflug und erklimmt die längsseitig angeordnete Theke. Einen kurzen Catwalk später hapert es dann an der Feinabstimmung mit den auf der Bühne verbliebenen Kollegen, so dass der Sänger sich noch zum Absprung bereit macht, als der Schlussakkord von „Legacy Of Tudors“ bereits abgefeuert ist. Diesen kleinen Abzug in der B-Note können sich SERENITY heute aber auch erlauben: Die tadellose Show setzt mit „Follow Me“ und „Lionheart“ zum großen Finale an und macht mächtig Lust auf ihre (dann aber wirklich!) Headliner-Shows der im April startenden „Symphonic Power Alliance“-Tour!

Setlist SERENITY:

  • My Kingdom Comes
  • Reduced To Nothingness
  • Iniquity
  • Set The World On Fire
  • Souls And Sins
  • United
  • Legacy Of Tudors
  • Follow Me
  • Lionheart

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01.03.2020

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