While She Sleeps und Cancer Bats
in der Batschkapp Frankfurt

WHILE SHE SLEEPS, CANCER BATS, HUNDREDTH und OATHBREAKER gemeinsam auf Tour – selbst schuld, wer da nicht hingeht. Abgesehen davon, dass man so jung nicht mehr zusammenkommt, haben WHILE SHE SLEEPS und CANCER BATS beide gerade überragende Alben veröffentlicht, die sicherlich im Modern Metal und Hardcore-Ranking um die Top-Alben 2015 ganz vorne mitmischen werden. Doch schon als wir auf dem Parkplatz fahren, ist optisch eindeutig zu sehen, dass die Batschkapp heute nicht gerade aus den Nähten platzen wird. Im Inneren bestätigt sich diese Ahnung, denn die Halle ist abgetrennt. Umso besser für die Anwesenden, so bleibt mehr Platz, die Bands standesgemäß abzufeiern, so wie es ihnen gebührt. Da wir WHILE SHE SLEEPS zum Interview trafen, blieb uns keine Gelegenheit die ersten beiden Bands zu sehen. Anwesende berichten allerdings durchweg positives von HUNDREDTH und OATHBREAKER. Über die (neue) Batschkapp kann man ebenfalls nur lobende Worte verlieren. Das Personal ist immer sehr freundlich und sorgt dafür, dass alle einen entspannten und reibungslosen Abend genießen können.

CANCER BATS sind live eine unbezwingbare Macht, und mit dem sehr starken aktuellen „Searching For Zero„ im Köcher kann heute auch gar nichts schief gehen. Die Kanadier nutzen die Chance und präsentieren heute eine Menge neue Songs. „Arsenic In The Year Of The Snake„ macht den Anfang, und die Menge geht sofort gut mit, denn die Single kennen sicherlich die meisten Anwesenden. CANCER BATS mögen etwas ranzig und minimal wirken, wenn man sie über die heimische Anlage hört. Doch live wird sofort klar, wie mächtig und groß die Songs tatsächlich sind und worauf es die Band anlegt. Das fies heruntergezogene „Bricks & Mortar„ ist nichts anderes als purer, schlichter und arschgeiler Rock! Gitarrist Scott Middleton steht fest wie der Fels in der Brandung und feuert die enorm drückenden Riffs auf uns ab, während Sänger Liam Cormier energisch von einer Bühnenseite zur anderen stapft, nie stillsteht und die Menge in allerfeinster Manier anbrüllt. ‚Unser kleiner Pit‚ besteht aus ca. 40 Leuten, die sich im vorderen Bereich schon ordentlich ausschütteln und rücksichtsvoll auf die Schultern klopfen. Gerade bei den flinkeren Songs wie „All Hail„ – bei dessen Ende sich einige vor Freude beinahe in der Luft zerreißen – oder „Sorceress„ kommt ordentlich Leben in die Bühne. Der vorhandene Platz wird komplett ausgenutzt, betanzt und bepogt. Es gibt viele Gründe, um CANCER BATS gut zu finden, einer davon ist ihr unverkennbarer BLACK SABBATH-Einfluss. Freunde dieser Klänge hatten bei „Buds„ und „Beelzebub„ die Gelegenheit zum Ausrasten – diesen Sound, der Ursprüngliches und Moderne so gekonnt und ungezwungen verbindet, den macht den CANCER BATS so schnell niemand nach. Stark!

Beim Hit „Hail Destroyer„ wagen sich auch einige Außenstehende in den Pit rein, den Höhepunkt erreicht die Show allerdings beim Cover-Joker. Den ziehen die CANCER BATS, die einige guter Coversongs auf Lager haben, mit „Sabotage„ von BEASTIE BOYS. Anscheinend wissen sehr viele die Qualitäten des legendären New Yorker Trios zu schätzen, denn die Batschkapp steht Kopf zu „Listen all of y‚all it‚s a sabotage„. Damit haben die CANCER BATS einen Nerv getroffen und ihrer dreckigen, grandiosen Show das Krönchen aufgesetzt. CANCER BATS sind eine angenehm authentische Band, bei denen besonders live eine Menge herüberkommt und der Funke deshalb sofort auf die Menge überspringt.

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