Weto
Live In Stuttgart 2011

Konzertbericht

Billing: Weto
Konzert vom 2011-10-19 | Die Röhre, Stuttgart

Die überschaubare Zahl der Anwesenden nehmen die Jungs zur Kenntnis und veranlasst Gitarrist Ducky sogar dazu, bei einer seiner raren Ansagen grinsend die Verwendung eines Mikrofons zu verweigern. Dennoch geben sie Vollgas, da sind sie Profis durch und durch. Und wer heute zuhause geblieben ist, verpasst definitiv eine starke Show. Einerseits wünscht man sich, dass endlich mehr Leute erkennen, dass dieses „Nebenprojekt“ genauso viel Aufmerksamkeit verdient hätte wie SCHANDMAUL – gleichzeitig genießt man aber die überschaubare, familiäre Atmosphäre dieser kleinen Clubshow umso mehr. Es hat also durchaus seinen Reiz, das WETO aktuell nicht über ihren Insider-Geheimtipp-Status hinauskommen.

 

Ob Frontmann Thomas Lindner sein neuer Vollbart wirklich steht, darüber mag man sich streiten. Die spontan-sympathischen Ansagen treffen dagegen wieder einmal voll ins Schwarze. So erfährt man neben dem Hintergrund mancher Songs auch, dass Keyboarder Heiner Jaspers offensichtlich gerne viel Knoblauch in der Küche verarbeitet, wofür er und Sänger Lindner sich auch grinsend bei Publikum und Bandkollegen entschuldigen. Dass die Kommunikation mit den Fans stimmt, zeigt sich, als die Jungs vom ersten Schnee bei der Überquerung der Schwäbischen Alb berichten und die Frage in den Raum stellen, ob das denn hierzulande Mitte Oktober normal ist? Ist es, Jungs, aber kann das in eurer bayerischen Heimat wirklich soviel anders sein?

Weto

Gegen Ende des Sets gesellt sich LOONATARAXIS-Sänger Marco Klingel für einige Stücke zu den Musikern, um – wie bereits auf dem „Schattenspieler“-Album – die zweite Gesangsstime zu übernehmen. Doch um sich seinen Platz auf der Tour zu verdienen, ist er den Rest des Abends mit der Betreuung des Merchandise-Standes betraut. Auch Gast-Gitarrist Josef Blöchl (HEAVY RIDE), ist den Großteil des Abends mit seiner Hauptaufgabe als Backliner beschäftigt. So funktioniert clevers Ressourcenmanagement in einer kleinen Band, die sich keinen großen Tourtross leisten kann.

Viel zu schnell neigt sich der kurzweilige Abend seinem Ende zu. Der reguläre Set endet mit dem emotionalen „In Unserer Mitte“, während am Ende des Zugabenblocks „Zwei Raben“ wartet, das live wesentlich mitreißender und weniger kitschig wirkt als auf dem Album. Hier wird noch einmal deutlich, welchen lyrischen und musikalischen Tiefgang WETO eigentlich haben, so dass die Band einen auch dann tief berührt, wenn nicht alles immer perfekt sitzt. Das abschließende Solo wird noch eine ganze Weile mehr in die Länge gezogen als bei der Studioversion – und dennoch fesselt die Musik bis zur letzten Note und geht in den begeisterten Jubel von fünfzig glücklichen Fans über, die bei der abschließenden La-Ola-Welle noch einmal so zu tun versuchen, als wären sie in Wirklichkeit Fünzigtausend. Und fast, so meint man, mag ihnen das sogar gelingen.

Weto

Setlist:

  • Koma
  • Eiszeit
  • Feuertanz
  • Wieder Allein
  • Orient Und Okzident
  • Irrlicht
  • Ein Lächeln Lang
  • In Das Licht
  • Was Bleibt
  • Das 2weite Ich
  • Flucht
  • Schattenspieler
  • Krank
  • Ausgebrannt
  • Phantasie
  • In Unserer Mitte
  • Wolfsherz
  • Das Tier
  • Zwei Raben

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02.11.2011

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