Weto
Live In Stuttgart 2011
Konzertbericht
Während SCHANDMAUL inzwischen auch größere Konzerthallen mühelos ausverkauft bekommen, ist das Interesse an WETO leider wesentlich geringer. So mussten die Konzerte in Nürnberg, Dresden und Leipzig aufgrund des schlechten Vorverkaufs leider abgesagt werden. Dabei sind die Besetzungen beider Bands weitestgehend deckungsgleich, denn Thomas Lindner (Gesang) Martin „Ducky“ Duckstein (Gitarre), Stefan Brunner (Schlagzeug) und Matthias Richter (Bass) haben für ihr Nebenprojekt lediglich Streicherin Anna Kränzlein und Bläserin Birgit Muggenthaler durch Keyboarder Heiner Jaspers (REGICIDE) ersetzt.
Konsequenterweise findet man bei WETO auch keine mittelalterlichen Elemente, sondern ehrlichen und bodenständigen Deutschrock. Statt verträumter Märchen widmen sich die Texte vornehmlich den düsteren Seiten des realen Alltagslebens. Und dennoch schafft die ausdrucksstarke Stimme Thomas Lindners eine Brücke zur ungleich populäreren Schwesterband, so dass auch viele SCHANDMAUL-Fans durchaus Gefallen an der WETO-Musik finden könnten.
Galerie mit 30 Bildern: Weto - StuttgartEtwa fünfzig Besucher haben sich heute in die Stuttgarter „Röhre“ verirrt, die damit nicht einmal zur Hälfte gefüllt ist. Doch sei’s drum, auch für diese überschaubare Fanschar geben WETO alles und machen diesen Abend trotz – oder gerade wegen – der beschaulichen Wohnzimmer-Atmosphäre zu einem echten Highlight. Obwohl es um die Textsicherheit nicht zum Besten bestellt ist, hat das Publikum sichtlich Spaß und würdigt die Stücke mit begeistertem Klatschen und Mitwippen. In Sachen Stimmung ist die Röhre also wieder einmal ganz vorne mit dabei und zeigt sich von ihrer Schokoladenseite.
Weniger überzeugend ist dagegen wieder einmal die Tonqualität. Offensichtlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, in dieser stillgelegten Tunnelröhre einen Sound zu erzeugen, der nicht im weitesten Wortsinn unterirdisch klingt. Bass und Drums dröhnen heute extrem laut, während der Gesang zu Beginn viel zu leise abgemischt und deshalb erst nach einigen Liedern wirklich verständlich ist. Wenn die Röhre nun im Zuge der „Stuttgart 21“-Bauarbeiten tatsächlich ihre Pforten schließen muss, wird man sie also rein klanglich bestimmt nicht vermissen, sehr wohl aber aufgrund der angenehmen und gemütlichen Atmosphäre.
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