Way Of Darkness
Way Of Darkness 2011 - Old School Fest in Lichtenfels
Konzertbericht
ENTOMBED
Das dicke Ende kommt zum Schluss! Ich glaube, ich wäre auch nach Lichtenfels gekommen, wenn sonst nur wieder irgendeine Feuerwehrkapelle geblasen hätte, solange ENTOMBED gesetzt gewesen wären. Das Vorprogramm war trotzdem erlesen – BENEDICTION oder SODOM hätte ich nicht missen wollen – der unbestrittene Hauptgang des Wochenendes ist aber das als Old-School-Set angekündigte Stelldichein von ENTOMBED. Allein beim Gedanken, „Left Hand Path“ und „Clandestine“ in dieser Dichte präsentiert zu bekommen, lässt einem warm und kalt (und feucht) gleichzeitig werden. Huhuhuaaa! Kurz vor Stagetime ist die Spannung auf ihrem Höhepunkt, ENTOMBED selbst sind aber die Ruhe in Person(en). „Living Dead“ und „Sinners Bleed“ eröffnen das Set, wie sie auch „Clandestine“ einläuten, und vom ersten verzerrten Ton der auf „Stockholm“ distorteten Klampfen an haben sie einen.
Der Timewarp strudelt auf Hochtouren und spült einen gute zwanzig Jahre in die Vergangenheit, wo einen „Drowned“, „Evilyn“, „But Life Goes On“ und „Revel In Flesh“ erwarten. Einmal Innereien, bitte! ENTOMBED halten alles Versprochene und pendeln immerfort zwischen ihren beiden Erstlingen. Was für ein Fest! L.G. genießt das ganze sichtlich. Vor der Show hat er ganz offensichtlich noch etwas anderes genossen, denn seine Bewegungen auf der Bühne erinnern doch ziemlich an Ozzy. Er schlurft über die Bretter, ist aber gut bei Stimme. „Abnormally Deceased“, „Stranger Aeons“, „Crawl“ und das mächtige „Left Hand Path“ schließen das reguläre Set nach etwa 80 (gefühlten 25) Minuten ab. Da geht noch was!
L.G. verabschiedet sich mit dem Hinweis, dass er mal eben einen Dübel quarzen müsse. Entweder hat der Gute ein ungeahntes Lungenvolumen, oder die Gage reicht halt doch nur für kleine Trompeten. Jedenfalls ist die Band nach einer wirklich kurzen „Verschnaufpause“ wieder auf der Bühne und setzt dort an, wo sie eben aufgehört hat. So früh will heute keiner ins Bett – weder Publikum, noch Band. „Chaos Breed“, „Supposed To Rot“ knallen neben ein paar anderen noch aus den Boxen, bevor den Jungens dann langsam die ollen Kamelle ausgehen. Mit „I For An Eye“, „Chief Rebel Angel“ und „Wolverine Blues“ (neben ein paar anderen, die ich nicht mehr weiß) wildert man dann noch in neueren Zeiten. Macht aber gar nix, denn schlecht waren ENTOMBED zu keiner Schaffensphase. Einzig „Through The Collonades“ hätte ich mir noch gewünscht. Aber das überhaupt laut auszusprechen ist wie an Weihnachten dreist nach mehr Geschenken zu fragen. Wahrscheinlich ist die behutsame Rückführung ins Hier und Jetzt aber genauso ratsam wie ein langsames Auftauchen aus großen Tiefen. Was für ein Ritt! (Thomas)
Ende gut, alles gut
Als Fazit bleibt nur zu sagen, dass das Way Of Darkness Festival ein durchweg gelungenes Event ist. Für die herbstliche Witterung mit einer Schlafhalle gewappnet lässt sich hier bestens Feiern. Auch wenn bezüglich der Essensauswahl noch Nachbesserungsbedarf besteht, können dafür Non-Food-Area und die Getränkeauswahl voll und ganz überzeugen. Ein ganz besonderes Lob geht auch an die Crew und die Security, die zu jeder Zeit freundlich und hilfsbereit für die Besucher zur Stelle waren. Kurz gesagt: Starke Bands, tolle Location und eine sehr familiäre Atmosphäre machen aus dem Way Of Darkness Festival ein kleines aber feines Highlight. Man sieht sich nächstes Jahr! (Florian Hefft)
Wenn es am Way Of Darkness etwas zu motzen gibt, ist es die Frechheit, die sich Essensangebot nannte. Das ging mal gar nicht. Für’s nächste Jahr bitte den Caterer wechseln. Ansonsten hat man in Lichtenfels eigentlich alles richtig gemacht, was mir so zu Augen gekommen ist. Gut, das Programm ist mit sehr viel Death Metal schon ein wenig eingleisig – da wünscht man sich zwischendrin schon manchmal ein bisserl Black oder Doom Metal. Auf der anderen Seite weiß man ja im Voraus, worauf man sich einlässt. Deshalb ist das auch kein wirklicher Kritikpunkt. Der Trip nach Franken hat sich allein schon wegen BENEDICTION und ENTOMBED gelohnt. Wir sehen uns wieder. (Thomas)
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So so, Herr Thomas, die Musik von Morgoth ist also „grundsolide Hausmannskost“… Du weißt aber schon, wie Death Metal funktioniert? 😉
Was hast Du gegen Hausmannskost?
Na ja, Du unterstellst damit der Musik eine gewisse Biederkeit, „ganz ordentlich gemacht“, „nicht schlecht“ etc. pp. Wenn Du damit den Gig meinst, okay, ich war nicht dabei. Die Musik von Morgoth an sich kannst Du damit aber nicht ernsthaft meinen…
Was Hausmannskost ist bieder, ordentlich gemacht, ganz nett? Dann kennst du meine Hausmannskost aber nicht, Jonge! Glaub, du verwechselst da grad was 😉
Okay, das ist ein Wort, Du kannst mich gerne mal bekochen. Wenn Du mir dazu aber musikalische Hausmannskost vorsetzen willst, danke, muss nicht sein 😉
Musikalische Hausmannskost bedeutet aber doch: „Alles tutti“, „mit Sahne“, „allerfeinster couleur“. Wat willse mehr? 🙂
Da fahrt ihr mit 4 Nasen aufs W.O.D. und keiner hats nötig was zu SINISTER oder PROTECTORs zu schreiben.Schwach,schwach! Gerade die Holländer haben in der neuen Besetzung LIVE wieder ordentlich hinzugewonnen….