Way Of Darkness
Way Of Darkness 2011 - Old School Fest in Lichtenfels
Konzertbericht
CEPHALIC CARNAGE
Manche Bands sollte man sich lieber auf Platte anhören als live geben. Vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich finde, dass CEPHALIC CARNAGE live zu viel von der sicken Attitüde einbüßen, die sie auf ihren (frühen) Alben versprüht haben. Livehaftig geht mir das zu sehr auf gewöhnlichen Death Metal zu, als ich das von CEPHALIC CARNAGE sehen will. Taugen tut die Band natürlich trotzdem. Den Menschen, die um mich herum stehen, offenbar sehr ordentlich. Plitsch, platsch, plotsch – bei den ersten Takten von „Endless Cycle Of Violence“ klatschen mir im Sechzehnteltakt die Haarschöpfe meiner drei umstehenden Nachbarn in die Schaumkrone meines Biers. Prost auch!
„Raped By An Orb“ kommt, „Kill For Weed“ ist eh gesetzt und „Lucid Interval“ darf dank des jüngst ergangenen Re-Releases des gleichnamigen Albums auch nicht fehlen. Zu ihrer gar nicht einmal schlechten Blech-Metal-Parodie „Black Metal Sabbath“ setzen sich die Jungs lustige Corpsepaint-Masken auf und zocken den Song als skurriles optisches Crossover aus KISS, MARDUK und KORN (der Vergleich ist dem Football-Trikot von Bassist Nick geschuldet). Enttäuscht haben CEPHALIC CARNAGE nicht unbedingt, soweit würde ich nicht gehen. Etwas weniger Beherrschtheit oder anders gesagt: etwas mehr Kaputtness hätte mir aber gefallen. (Thomas)
HAIL OF BULLETS
Nach einer kurzen Umbaupause wird es wieder voll in der Halle. HAIL OF BULLETS betreten zum Intro „The Eye Of Battle“ die Bretter, die die Welt bedeuten und legen sogleich mit „Operation Z“ los. Dabei präsentieren sich die Musiker heute als besonders agil und man merkt ihnen zu jeder Sekunde ihre immense Spielfreude an. Gepost wird im ganz großen Stil und besonders Frontmann Martin van Drunen punktet abseits der Musik mit seinen sympathischen Ansagen. Immer wieder spornt van Drunen die Leute an und schafft es allein durch seine charismatische Ausstrahlung, dass die ihm wahrlich aus der Hand fressen. Alles Übrige erledigt die Musik und somit kann bei Krachern wie „Guadalcanal“ oder „Tokyo Napalm Holocaust“ auch nicht mehr viel schief gehen. Irgendwie bekommt man fast das Gefühl, dass HAIL OF BULLETS eine der geheimen Headliner des Way Of Darkness sind, so mächtig ist der Zuschauerandrang. Mit „Ordered Eastward“ verlässt die Band dann unter tobendem Applaus das Schlachtfeld und räumt die Bühne für die nachfolgende Band. (Florian Hefft)
Galerie mit 6 Bildern: Hail Of Bullets - Way Of Darkness 2011
EXHUMED
Wie sagt man? Was lange wärt wird endlich gut? Ich habe EXHUMED vorher noch nie live gesehen. Es gab da vor einigen Jahren einige Anläufe der Band, bei den X-Mass und den No-Mercy-Festivals mitzuspielen, was aber jedes Mal geplatzt ist. Auf der letzten Tour mit ATHEIST hab ich’s dann auch nie zu einem Gig geschafft – und so hat es bis Oktober 2011 gedauert, bis ich die Fleischereifachverwurster endlich mal zu Gesicht bekomme.
Aber ich bin dank der ersten Platten wohl mit einer etwas überzogenen Erwartungshaltung angetreten. Kein Blut und keine Nieten. Schade. Aber ist ja auch kein Black Metal. Egal! Überraschung zwei: so sehr nach CARCASS klingen EXHUMED live gar nicht. Wieder was gelernt. Von den ollen Kamelle gibt’s aber was zu hören: „Slaughtercult“, „Limb From Limb“, „Decrepit Crescendo“ oder „Vacant Grave“. Witzig, wie man manche Vokabeln mit Bands verknüpft – bei Letzerem muss ich unweigerlich an AUTOPSY denken. Vom letzten Auswurf gibt’s u.a. den Titeltrack „All Guts, No Glory“ auf die Ohren. Arg viel mehr kann man da nicht wollen. Außer Blut und Nieten. (Thomas)
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So so, Herr Thomas, die Musik von Morgoth ist also „grundsolide Hausmannskost“… Du weißt aber schon, wie Death Metal funktioniert? 😉
Was hast Du gegen Hausmannskost?
Na ja, Du unterstellst damit der Musik eine gewisse Biederkeit, „ganz ordentlich gemacht“, „nicht schlecht“ etc. pp. Wenn Du damit den Gig meinst, okay, ich war nicht dabei. Die Musik von Morgoth an sich kannst Du damit aber nicht ernsthaft meinen…
Was Hausmannskost ist bieder, ordentlich gemacht, ganz nett? Dann kennst du meine Hausmannskost aber nicht, Jonge! Glaub, du verwechselst da grad was 😉
Okay, das ist ein Wort, Du kannst mich gerne mal bekochen. Wenn Du mir dazu aber musikalische Hausmannskost vorsetzen willst, danke, muss nicht sein 😉
Musikalische Hausmannskost bedeutet aber doch: „Alles tutti“, „mit Sahne“, „allerfeinster couleur“. Wat willse mehr? 🙂
Da fahrt ihr mit 4 Nasen aufs W.O.D. und keiner hats nötig was zu SINISTER oder PROTECTORs zu schreiben.Schwach,schwach! Gerade die Holländer haben in der neuen Besetzung LIVE wieder ordentlich hinzugewonnen….