Way Of Darkness
Way Of Darkness 2011 - Old School Fest in Lichtenfels
Konzertbericht
Zwischen den Bands lässt man sich wahlweise nach draußen treiben oder man verharrt im Vorraum der Halle, wo es gute und normal bepreiste Biere gibt. Vorteil draußen: man entgeht eine Weile der verbrauchten Luft drinnen, die zu gleichen Teilen aus Bier, Schweiß und Restlärm besteht und kann sich an den Merch-Ständen mit allerlei Raritäten (wirklich wahr!) eindecken. Dafür muss man sich immer wieder vor plötzlichen, eiskalten Schauern in Sicherheit bringen. Dieses Scheiß Tourette-Wetter kann einen echt ärgern.
MORGOTH
Dann ist es wieder Zeit für einen der Jubilare: MORGOTH haben ja inzwischen einigen Gefallen daran gefunden wieder aktiv zu sein. So beschränkt sich die Reunion der ehemaligen deutschen Death-Metal-Hoffnung aus den Neunzigern nicht mehr nur auf die großen Bühnen wie Wacken oder Party.San Open Air, auch das Way Of Darkness bekommt sein Fett weg. Und zwar in Gestalt eines speziellen wir-feiern-20-Jahre-„Cursed“-Sets. Zugegeben, ob es diese Reunion gebraucht hat, weiß ich nicht mit Gewissheit zu beantworten. Denn auch wenn Songs wie „Isolated“, „Under The Surface“, „Suffer Life“ oder „Unreal Imagination“ ganz nett anzuhören sind, einen besonderen Reiz üben sie nicht auf mich aus. MORGOTHs Mucke ist grundsolide Hausmannskost.
Der eigentliche Hinhörer, der einen aufmerken lässt, sind aber Marc Grewes Ansagen, mit denen er gut und gerne als Mille Petrozza des Death Metal durchgeht („Seid Ihr Death Metaaaaal?!?!“). Optisch hingegen erinnert er mit seinem Strickmützchen eher an eine gelenkigere Ausgabe von Tom „G. Warrior“ Fischer. Ihr merkt schon: man kann sich schon leicht von der Mucke ablenken lassen. Beim Publikum kommen MORGOTH ganz gut an. Den Jubel-Peak markiert aber eindeutig „Isolated“, das das halbe Set lang herbei skandiert wird. (Thomas)
SODOM
Die Schedule des Tages ist schon lange Makulatur, als Tom Angelripper und Gefolge gut eine Stunde hinter der Zeit „In War And Pieces“ auf die Bühne stiefeln und mit dem Opener der aktuellen Scheibe loslegen. Irgendwie, weil’s zum guten Ton gehört. Aber SODOM wissen, was sie wem schuldig sind und so geht’s gleich im Anschluss mit „Sodomy And Lust“ und „Outbreak Of Evil“ weit in die Vergangenheit. An mir vorbei torkeln zwei selig (thrash-)trunkene Jungspunde gen Bühne, die sicher noch nicht einmal in Planung waren, als „The Saw Is The Law“ entstanden ist. Lieder, die Generationen einen – wenn das kein Liedgut ist, was dann bitte?
„Die stumme Ursel“, wie schön! „Agent Orange“, „Sodomized“, „Ausgebombt“ – es geht Schlag auf Schlag. Zack, zack, zack. Im SODOM’schen Hitsperrfeuer bleibt keine Zeit zum Bierholen. Wenn es ein Pendant zu Lemmy gibt, dann wohl Onkel Tom. Einfach sympathisch geerdet, der Mann. „Woanders ist das verboten, bei uns ist das erlaubt“, lädt Tom die Fans auf die Bühne ein und so bevölkern bei „Ausgebombt“ an die 40 Mann die Bühne, moshen, grölen mit und zeigen mal wieder, dass SODOM eine Band aus der Mitte des Volkes sind. „Remember The Fallen“ und „Bombenhagel“ runden ein furztrockenes und gleichzeitig feucht-fröhliches Old-School-Thrash-Feuerwerk ab, das mal eben Raum und Zeit für anderthalb Stunden aus den Angeln gehoben hat. Die Running Order lügt nicht, wenn sie sagt „open end“. Beim nächsten Ton ist es genau drei Uhr. Huch! (Thomas)
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So so, Herr Thomas, die Musik von Morgoth ist also „grundsolide Hausmannskost“… Du weißt aber schon, wie Death Metal funktioniert? 😉
Was hast Du gegen Hausmannskost?
Na ja, Du unterstellst damit der Musik eine gewisse Biederkeit, „ganz ordentlich gemacht“, „nicht schlecht“ etc. pp. Wenn Du damit den Gig meinst, okay, ich war nicht dabei. Die Musik von Morgoth an sich kannst Du damit aber nicht ernsthaft meinen…
Was Hausmannskost ist bieder, ordentlich gemacht, ganz nett? Dann kennst du meine Hausmannskost aber nicht, Jonge! Glaub, du verwechselst da grad was 😉
Okay, das ist ein Wort, Du kannst mich gerne mal bekochen. Wenn Du mir dazu aber musikalische Hausmannskost vorsetzen willst, danke, muss nicht sein 😉
Musikalische Hausmannskost bedeutet aber doch: „Alles tutti“, „mit Sahne“, „allerfeinster couleur“. Wat willse mehr? 🙂
Da fahrt ihr mit 4 Nasen aufs W.O.D. und keiner hats nötig was zu SINISTER oder PROTECTORs zu schreiben.Schwach,schwach! Gerade die Holländer haben in der neuen Besetzung LIVE wieder ordentlich hinzugewonnen….