Way Of Darkness
Way Of Darkness 2011 - Old School Fest in Lichtenfels
Konzertbericht
Inzwischen knurrt auch der Magen und so verschaffen wir uns einen Überblick über das Essensangebot. Allerdings stellt sich hier schnell Ernüchterung ein, denn sowohl eine fettige Pizza als auch etwas seltsam aussehende Schupfnudeln laden nicht wirklich zum Genießen ein. Aber es hilft ja nix und so drückt man sich halt schnell etwas rein, um die verbleibenden Stunden bis zum rettenden Kühlschrank durchzuhalten.
ARTILLERY
Während Flo und Sandra sich bereits aklimatisiert haben, treffe ich mit reichlich Verspätung ebenfalls in der Stadthalle ein. Freitag is halt a Werktag, was wuist machn? Immerhin hab ich BLEEDING RED nicht verpasst (höhö), dafür aber leider FLESHCRAWL und OBSCURA, die ich bereits auf dem Summer Breeze nicht gesehen hatte. Blöd aber auch. Nun ja. Meine erste Band ist demnach ARTILLERY. Und mit denen verbindet mich genau – nichts. Irgendwie waren die Dänen nie präsent oder wichtig oder nackt und weiblich genug, um sich auf meinen Radar zu mogeln. Vermisst hab ich sie natürlich nie.
Dass ich sie mir beim Way Of Darkness anschaue hängt wahrscheinlich mit Gevatter Zufall und einem Paar fauler Gehstelzen zusammen, die mich einfach im Ballsaale verharren lassen. Vielleicht aber auch mit dem garstigen Wetter draußen. Egal: man darf das ruhig als glückliche Fügung bezeichnen, denn ARTILLERY unterhalten mich nicht schlecht. Ihr charmanter Thrash nimmt sich glücklicherweise nicht einmal halb so ernst wie der von etwa LEGION OF THE DAMNED und so macht die Show des Sechsers sogar Spaß. „10.000 Devils“, „When Death Comes“ oder „Terror Squad“ sind jetzt zwar nichts, was ich zwingend auf Platte brauche. Die ihr gegebene Stunde Spielzeit füllt die Band mit ihren Songs aber ordentlich aus. Zwar nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger. (Thomas)
Der Magen knurrt, aber was es da an Futter zu kaufen gibt, macht einen nun wirklich nicht an. Tiefkühlpizza, so fettig, dass man sein Spiegelbild drin sehen kann, Tiefkühlrahmgemüse zu Schupfnudeln, paniertes Tier auf den langweiligsten Brötchen der Welt… Zwar zu Preisen, die man für ein Festival noch als normal bezeichnen kann, die für die Leistung aber zu hoch sind. Der Caterer, laut dem gestickten Logo auf den Hemden des Servicepersonals offenbar ein professioneller, hat hier wohl den schnellen Euro gewittert.
Als Alternative zum Fraß (sic!) vor Ort stellt sich der Döner in der Altstadt heraus. Der ist in Ordnung und lange nicht so überlaufen wie die kleine Pizzeria gleich gegenüber des Geländes, die an diesem Wochenende sicher den Umsatz des Jahres einfährt. Immerhin gibt’s am Stand außer lausigem Essen zum Glück heißen Kaffee. Der macht warm und fit. Und etwas Kondition ist jetzt nicht verkehrt, denn es kommen jetzt schon BENEDICTION. Und die sind mit zwei Worten ausreichend zusammengefasst: Beste Band. ’nuff said.
BENEDICTION
Keine andere Band an diesem Wochenende hat so eine Energie, so eine Ausstrahlung oder so einen klaren aber trotzdem rotzigen Sound. Viel Zeit zum Luftholen lassen BENEDICTION weder sich noch dem Publikum – die Hits kommen Schlag auf Schlag. Ob jetzt ganz alter Krempel wie „Subconscious Terror“ oder „Nightfear“, Mittelaltes à la „Shadow World“ oder Comeback-Kicks wie „They Must Die Screaming“ und „The Grey Man“. Sitzen tun sie alle. Dabei muss man der Band nicht einmal eine besondere Agilität oder andere gern genutzte Scheinattribute andichten. Denn spektakulär ist die Bühnenshow sicher nicht. Das bisschen Feuerfontäne wirkt da sogar eher deplaziert.
Aber who the fuck cares, wenn die Show vor der Bühne dafür derart eskaliert? Der Mob hat sich jedenfalls nicht unter Kontrolle. Gebeutelte Körper, wirbelnde Gliedmaßen, fliegende Becher, die ihren verbliebenen Inhalt (manchmal genug, um noch jemandes Durst zu stillen) wie ein Löschflugzeug über der Menge entleeren. Wer am Rand des amorphen Mobs steht, muss achtgeben, dass er nicht absorbiert, im Inneren einmal kräftig durchgeknetet und zur anderen Seite wieder ausgespuckt wird. Zu alledem rattern die Blasts von (Ex- und Wieder-)Artillerist Neil Hutton. Was für ein Fest! Auch wenn manche Bewegungen im Rumpelpit den Anschein von Zeitlupe machen… BENEDICTION sind wie im Zeitraffer vorbei. Schade, denn das war herrlich. (Thomas)
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So so, Herr Thomas, die Musik von Morgoth ist also „grundsolide Hausmannskost“… Du weißt aber schon, wie Death Metal funktioniert? 😉
Was hast Du gegen Hausmannskost?
Na ja, Du unterstellst damit der Musik eine gewisse Biederkeit, „ganz ordentlich gemacht“, „nicht schlecht“ etc. pp. Wenn Du damit den Gig meinst, okay, ich war nicht dabei. Die Musik von Morgoth an sich kannst Du damit aber nicht ernsthaft meinen…
Was Hausmannskost ist bieder, ordentlich gemacht, ganz nett? Dann kennst du meine Hausmannskost aber nicht, Jonge! Glaub, du verwechselst da grad was 😉
Okay, das ist ein Wort, Du kannst mich gerne mal bekochen. Wenn Du mir dazu aber musikalische Hausmannskost vorsetzen willst, danke, muss nicht sein 😉
Musikalische Hausmannskost bedeutet aber doch: „Alles tutti“, „mit Sahne“, „allerfeinster couleur“. Wat willse mehr? 🙂
Da fahrt ihr mit 4 Nasen aufs W.O.D. und keiner hats nötig was zu SINISTER oder PROTECTORs zu schreiben.Schwach,schwach! Gerade die Holländer haben in der neuen Besetzung LIVE wieder ordentlich hinzugewonnen….