The Trident's Curse Tour 2018
Infernale Heerscharen versammelt euch
Konzertbericht
WATAIN
Dass das Bühnenbild von WATAIN einiges an Arbeit erfordert, kann man nicht nur an der Anzahl der Bühnenhelfer, sondern auch an den verwendeten Materialen erkennen. Wo manche andere Band sich mit einer großen Flagge als Bühnenhintergrund zufrieden gibt, tischen die Schweden ganz gewaltig auf. Damit etwas als Bühnenutensil von WATAIN durchgeht, muss es zumindest schmiedeeisern, mit Stacheln versehen oder brennend sein. Und so zieht man das zwei auf zwei Meter große Logo an einer eigens herbeigekarrten Konstruktion in die Höhe. Nachdem allerlei umgedrehten Kreuze und Fackelständer auf der Bühne platziert waren, wird es plötzlich dunkel und still in der Halle. Das Intro ertönt und nach einem Schlachtruf, der aus dem Backstage Bereicht ertönt, schreiten die Schweden auf die Bühne.
Allen voran der fackeltragende Sänger Erik Danielsson, der mit diabolischer Mimik und Gestik ab Minute eins wie ein Besessener auf der Bühne wütet. Dass die Band mehr zu bieten hat als das extreme Image und die aufwändige Bühnenshow, beweist WATAIN auch eindrucksvoll mit ihrem Opener „Storm Of The Antichrist“. Hier werden keine Gefangenen gemacht! Auch das Publikum würdigt den feinsten schwedischen Black Metal und headbangt was das Zeug hält, äußerst beachtenswert für einen Dienstag!
Das Quintett aus Uppsala beschränkt sich in seiner Setlist auch nicht ausschließlich auf Titel des aktuellen Albums „Trident Wolf Eclipse“, sondern spielt Lieder aus allen seinen Schaffensphasen. Leider muss WATAIN heutzutage bühnentechnisch im wahrsten Sinne des Wortes auf Sparflamme schalten, denn offene Flammenwerfer in Konzerthallen sind hierzulande oft problematisch und somit muss auch am heutigen Abend auf dezenteres Material zurückgegriffen werden.
Dem Auftritt selbst tut das allerdings keine Abbruch, denn noch bevor es 23 Uhr schlägt, feiern die Schweden eine tolle Setlist ab und haben auch sichtlich Spaß auf der Bühne (sofern man von Spaß bei einer Black-Metal-Band sprechen „darf“) und übertragen diesen auch auf das kleine, aber energetische Publikum.
Als Garagen-typisch dann schließlich um 23 Uhr die Lichter angehen, strömt das Publikum recht schnell in die kalte verregnete Winternacht und bekommt entsprechendes Kontrastprogramm zum zuvor erlebten Höllenfeuer geboten. Doch auch der Regen wird es vermutlich nicht schaffen die Flamme der Erinnerung an diesen tollen Abend auszulöschen.
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