Wacken Open Air
Wacken Metal Battle Gütersloh

Konzertbericht

Billing: Human Paranoid, Spectre Dragon, Trick or Treat und Voodoma
Konzert vom 2007-02-03 | Alte Weberei, Gütersloh

Eigentlich geziemt es sich nicht, einen Bericht über ein Liveereignis erst zweieinhalb Wochen später zu veröffentlichen, aus verschiedenen Gründen. In diesem Fall allerdings hielten mich verschiedene Krankheiten auf, Grippe, Erkältung mit furchtbaren Kopfschmerzen usw. Das begann sofort, als ich am Morgen nach dem Konzer aufwachte, und ich habe den schrecklichen Verdacht, dass beides miteinander in Verbindung stehen könnte. Auch wenn ich auf dem Gütersloher Wacken Metal Battle 2007 weitestgehend die Finger vom Alkohol gelassen habe, hat das fortwährende wilde Bangen mein Immunsystem und meine Nackenmuskeln nachhaltig zerstört. Ganz ehrlich: so viel wie auf diesem Abend mit sechs Nachwuchsbands aus NRW habe ich selten auf einem Konzert die Rübe geschüttelt! Um das Fazit im Sinne der Leseökonomie auch gleich vorweg zu nehmen: kein Wunder, denn hier hat sich jede Band auf sehr kollegiale Weise (trotz Konkurrenzsituation, denn der „Sieger“ dieses Abends ist einen Schritt weiter auf dem Weg ins Wackener Nachwuchszelt) den Arsch für das Publikum abgespielt, das übrigens erfreulich zahlreich in der Gütersloher Weberei erschienen war. Das hat mir Spaß gemacht! Übrigens auch deswegen, weil eine Spielzeit von 20 Minuten pro Band im Grunde ideal ist: man kriegt genug mit und bekommt noch Abwechslungsreiches geboten. Das schaue ich mir allemal lieber an, als 90 Minuten gelangweilte Möchtegernstars…

Die undankbare Aufgabe des Openers fiel THE HATE WITHIN zu, blutjung aussehenden Burschen, die optisch eher den Eindruck einer Emo-Nachwuchskombo machten als den einer Metalband. Die fünf Schwerter Jungs, kurzhaarig und nicht weit vom Schwiegermuttertraum entfernt, entpuppten sich dann aber binnen weniger als einem Song als knackige und überaus tight dargebotene Mischung als Metalcore, Drone und ultraschwerem Death Metal mit einigen schnelleren Passagen. MESHUGGAH haben die Herren sicher auch gerne gehört, auch wenn ihnen die Lässigkeit und natürlich die Erfahrung der Schweden fehlte. Das Material ist für die Bühne mutig komplex und durchaus bangtauglich – damit hielten sich die meisten Besucher aber noch zurück. Das mag auch an der spürbaren Nervosität der Band gelegen haben, die sich zwar beachtlich schlug, aber vielleicht ein wenig zu steif zur Sache ginge, als dass sie den schlaffen Gütersloher Mob hätten Beine machen können.

Wacken Open Air

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22.02.2007

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