Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2006

Konzertbericht

Konzert vom 2006-08-03 | , Wacken

Samstag, 05.08.06

Wacken Open Air

ABORTED 12:00 – 12:45, Black Stage
Wow!! Wirklich erstaunlich, dass ich schon zu dieser frühen Stunde und nach den nächtlichen Frozen Margherita Exzessen den Weg auf das noch recht spärlich besuchte Festivalgelände gefunden hatte. Grund für den morgendlichen „Ausritt“ war jedoch der Auftritt einer der wenigen Todesblei Formationen. ABORTED hatten geladen, den Fans die letzten Alkoholreste aus dem Nacken zu pressen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands hatten ABORTED nicht mit den sonst oft vorherrschenden katastrophalen Soundverhältnissen zu kämpfen. Die vier Herren und das zierliche weibliche Persönchen am Bass konnten somit aus den Vollen schöpfen und nutzten ihre Chance, die technisch anspruchsvollen Blastsalven zielgenau zu platzieren, was im Verlauf des Gigs noch einige Besucher mehr vor die Black Stage lockte. ABORTED legten eine Sicherheit an den Tag, die für eine Band der eher kleineren Clubs mehr als beachtlich war. Selbst die zierliche Dame am Viersaiter taute nach und nach auf und honorierte die Anerkennung der Fans mit immer wilder werdenden Mosh-Attacken. Als Krönung ließen es sich die Fünf nicht nehmen einer Legende Tribut zu zollen und feuerten mit „Heartwork“ ein blitzsauber gespieltes CARCASS-Cover ins Rund. Als Belohung für diesen tighten Auftritt gab es für diese Urzeit verdienten Beifall. (Norman)

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Forum Band 12:00 – 12:30, W.E.T. Stage
Die Forum Band „VICTIMS OF MADNESS“ gibt es seit einigen Jahren im W.E.T. Stage und ist aus einer – im wahrsten Sinne des Wortes – Schnapsidee entstanden. 12-16 Leute spielen, abwechselnd, Coversongs zusammen ohne je miteinander geprobt zu haben. Geübt wird wenn überhaupt zuhause. Die einzig vorherige Absprache ist die Songauswahl, die von AC/DC, über MAIDEN bis zu einigen Exoten reicht. Da wird der Songtext von einem Mädel noch vom Zettel abgelesen, das KREATOR-Intro „The Patriarch“ so schief gezockt, dass sich Mille im Grab umdrehen würde, wenn er tot wäre, ein etwas moppeliger Grufti, der nach THE CURE ausschaut säuselt „Hi! Ich bin Bill und ich liebe Euch alle!“ ins Mikro und stimmt kurz TOKIO HOTELs „Durch den Monsun“ an bevor der Deathshouter, der vor ihm auf der Bühne war eine augengezwinkerte Klopperei anfängt, die in einem Duett mit BH und Schlüpferregen endete. Herrlich schräg! (Samira Alinto – STALKER)

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METAL CHURCH 12:00 – 12:45, Party Stage
Was für eine Art, die Wacken Party Stage am Samstag mit der US Metal Legende METAL CHURCH zu eröffnen… Den Start machte ihr Opener „A Light In The Dark“ von ihrer neuen gleichnamigen CD. Vor der Bühne hatte sich eine noch mittelprächtig große Menge eingefunden. Bei der Uhrzeit – kein Wunder! Aber schon nach ihrem Klassiker „Ton Of Bricks“, gefolgt von „Start Of Fire“ und „Save Us“ war das Publikum schön gewachsen und auch schon richtig wach und dabei. Sänger Ronny Munroe war in einer exzellenten Verfassung und lieferte eine tolle Performance mit neuen und alten Songs ab. Es mag auch am kürzlich zur Band gekommenen Drummer Jeff Plate (SAVATAGE) gelegen haben, dass die Jungs reihweg topp motiviert und in Bestform zu bestaunen waren. Einer ihrer neuen Songs “ Mirror Of Lies“ war ein gutes Beispiel dafür, dass die Band nichts modernisieren oder ruhiger werden will. Viele Bands ihres Genres verärgern ja gerade durch solche neuen Tendenzen ihre alten Fans. Es muss für METAL CHURCH ein tolles Gefühl gewesen sein, nicht nur alte Fans im Publikum zu sehen, sondern mindestens genauso viele Youngsters, die sich im morgendlichen Headbangen übten. Wenn doch nur mehr alte Bands sich so treu bleiben würden – die Metal Szene wäre stärker. Gerade als ich dachte, dass die viel zu kurzen 45 Minuten zu Ende waren, kam die Band nochmals auf die Bühne, diesmal mit einer Videokamera, um noch mal „Mirror Of Lies“ in einer besonderen Live-Version zu spielen. (Gabriele Palermo – STALKER)

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CALIBAN 12:50 – 13:50, True Metal Stage
Was ein Einstand für die jungen Wilden auf der größten Bühne des Geländes. CALIBAN kamen, sahen und rissen alles nieder, was sich ihnen während den gut 60 Minuten in den Weg stellen sollte. Die Jungs hatten gleich zu Beginn die Herrschaft an sich gerissen und bereiteten ihre Gefolgschaft mit Nachdruck darauf vor, was gleichen folgen sollte: die erste Wall Of Death. Artig gehorchte das noch recht junge Publikum den Jungs aus dem Pott und teilte sich fast biblisch in zwei Hälften, um bei Ansage tosend ineinander zu krachen. Ein herrliches Schauspiel, das dann auch gleichzeitig Vorbote für ein komplettes Aus der Stromzufuhr der True Metal Stage war. Statt sich jedoch in Star-Allüren zu ergehen, jammte man kurzerhand stromlos weiter, ganz zur Begeisterung des Publikums. Selbst eigentlich mittlerweile genervter Kritiker dieses überlaufenen Genres zeigten sich die Pottler Metalcore auf allerhöchstem Niveau und wiesen das Gros der Nachahmer mit lautem Getöse in ihre Schranken. CALIBAN sind sicher das Baste, was das Genre zu bieten hat, und das nicht nur in Deutschland. Diese Band ist reif für den großen Angriff. Spielfreude, Energie und auch Routine sind jedenfalls ausreichend vorhanden. Well done boys!!! (Norman)

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ARCH ENEMY 13:55 – 14:40, Black Stage
So groß wie ARCH ENEMY mittlerweile geworden sind, mag es verwundern, dass sie schon so früh am Samstag die Black Stage betreten mussten. 14 Uhr ist wahrlich nicht die beste Zeit für ein schwedisches Aushängeschild, um die Menge zu begeistern, erst recht nicht, wenn mindestens zwei Tage Festivalparty und ungewöhnlich sonniges Wetter bereits ihren ersten Tribut forderten. Dennoch war der Platz mehr als gut gefüllt, schon am Soundturm standen die Metalheads dicht an dicht. Da blieb auch vor lauter Erstaunen Michael Amotts Gitarre erst mal die Luft weg, als jener zu den ersten Takten von „Nemesis“ ansetzte, und fand erst nach und nach nach Luft japsend langsam zu einer passablen Schärfe, die leider viel zu selten in adäquater Lautstärke durch die Luft schnitt. Egal, mittlerweile hatte man sich auf diesem Wacken ja schon an die mäßige Klangqualität gewöhnt und so trümmerten ARCH ENEMY ohne viel Aufhebens in routinierter und nicht besonders aufgeregter Art und Weise ein Best-Of ihrer zeitgenössischen Hits in die Menge. „My Apocalypse“, „Skeleton Dance“, „Burning Angel“, „Dead Eyes See No Future“ und Angela Gossows selbst erklärter ARCH ENEMY-Lieblingssong „Ravenous“ ließen trotz einer als etwas zu selbstverständlich genommenen Performance und einer zeitweise nervig übersteuerten Stimme Angelas die Zeit recht schnell vergehen, sodass man am Ende des Sets zum mittlerweile zum Standardrausschmeißer avancierten „We Will Rise“ übergehen konnte, den die Menge dankend aufnahm. Kein wirklich außergewöhnlicher Auftritt, aber als Aperitif zum Aufwärmen für den letzten Festivaltag durchaus geeignet. (Imperium)

INFINIGHT 14:40 – 15:10, W.E.T. Stage
Zugegebenermaßen hatten es die Saarländer nicht einfach gegen die Übermacht anzukämpfen, die FEAR FACTORY zumindest versucht haben, auf die True Metal Stage zu zaubern. Egal, ein kleiner aber feiner Haufen hatte es trotzdem ins Zelt geschafft, um die Jungs von INFINIGHT zu unterstützen. Allerdings gelang es den Power-Thrashern nur schwer, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, was dann letztendlich auch dafür verantwortlich war, dass die Mucke von der Schwüle im Zelt aufgefressen wurde und leider nie wirklich zur Geltung kam. INFINIGHT gaben ihr Bestes, hatten allerdings gegen recht unwirkliche Umstände anzukämpfen. Schade, da wäre sicher mehr drin gewesen. (Norman)

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FEAR FACTORY 14:45 – 15:45, True Metal Stage
Den Preis für das abgefahrenste Outfit (und für den zweifellos abgefahrensten Auftritt) dürften dieses Jahr wohl MINISTRY einstreichen, den für die unmetallischste Klamotte eher Burton C. Bell. Im blau-weiß gestreiften Matrosenoutfit führte er die Angstfabrik das erste Mal (!) in ihrer Geschichte auf die Wackener Bretter und wäre der Sound (mal wieder) nicht so dilettantisch zusammengekleistert worden (wo zum Teufel bitte schön waren die markanten Clean-Vocals?), FEAR FACTORY hätten die True Metal Stage mit hoher Wahrscheinlichkeit in ihre Einzelteile zerlegt. Nichtsdestotrotz feierte das Publikum die Kalifornier beinahe hemmungslos ab, die es ihr mit großem Einsatz und einer erstklassigen Setlist dankte. Das ultra brutale „Demanufacture“, „Slave Labor“, „Cyberwaste“, das grandios dargebotene „Archetype“ und selbst „Linchpin“ vom wenig geliebten „Digimortal“ zeigten, wieso FEAR FACTORY eigentlich die wahren Archetypen des klinischen Industrial-Death sind. Und es gab noch mehr zu feiern, denn Gitarrist Christian Olde Wolbers wurde 34 Jahre alt, was ihm ein herzliches Happy Birthday-Ständchen vom Publikum einbrachte. Trotz beschissenen Sounds einer der besten Gigs des Wacken. (Imperium)

FEAR FACTORY 14:45 – 15:45, True Metal Stage
Ganz entspannt betraten Burton C. Bell und seine Mitstreiter von FEAR FACTORY am Samstagnachmittag die Black Stage. Aber kaum hatten sie ihre Plätze eingenommen, ging es auch schon los. Ein Knaller-Song folgte dem nächsten: „Machines Of Hate“, „Cyberwaste“, Demanufacture“ und „Edgecrusher“ sind nur ein kleiner Teil der für ein Festival perfekt ausgewählten Playlist. Die harten Gitarrenriffs von Christian Olde Wolbers, das durchdringende Schlagzeug von Raymond Herrera und der grandios gespielte Bass von Byron Stroud ließen keinen FEAR FACTORY-Fan still stehen. Die Menge hatte bei dieser Playlist kaum Zeit sich auszuruhen, denn kaum war der eine Song zum Moshen vorbei, folgte der nächste zum Pogen. Selbst während der klaren Gesangsparts von Burton C. Bell waren die Leute unentwegt in Bewegung. FEAR FACTORY haben schon vor langer Zeit bewiesen, dass sie eine ausgezeichnete Live-Band sind. In Wacken haben sie einmal mehr bewiesen, dass sie problemlos auch ein ganzes Festivalpublikum mitreißen können. (Maike Eisenmenger – STALKER)

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MORBID ANGEL 16:00 – 17:00, Black Stage
MORBID ANGEL im „Domination“ Line-Up! Und das gleich dreimal diesen Sommer! So schön kann das Leben sein. Es war ziemlich heiß, als man die vier Floridianer um 16 Uhr auf die Bühne schickte. Aber besonders dem zurückgekehrten Mr. Vincent scheint das ziemlich egal zu sein. Humide Klimata sind sein Metier, sodass er sich gepresst in Latex dem Publikum präsentierte. Ich hätte zu gern gesehen, wie er das Ding nach dem Gig wieder auszieht, hehe. Aber offensichtlich läuft die Band bei solchen Temperaturen perfekt! Dave Vincent als unglaublich charismatische Showkanone in der Mitte, flankiert vom dauerpropellernden Erik Rutan und Trey Azagthoth, der sich um seine Klampfe windet wie die Schlange um den Aesculapstab. Wenn man’s böse ausdrücken will, machte es sich die Band aber auch ziemlich leicht, indem sie eigentlich nur Sachen von „Altars Of Madness“ spielte, als da wären „Immortal Rites“, „Maze Of Torment“, „Chapel Of Ghouls“ oder „Lord Of All Fevers & Plague“. Aber auch „Rapture“, „Sworn To The Black“, „Dominate“, „God Of Emptiness“ oder „Where The Slime Live“ kommen immer gut an, sodass man das Publikum quasi von Anfang an auf seiner Seite hatte. Zwar konnte man sich auch bei MORBID ANGEL dank eines viel zu leisen Sounds bereits auf halber Strecke von der Bühne zum Mischpult fast in normaler Lautstärke unterhalten. Aber das wird kaum einer getan haben, denn dafür waren MORBID ANGEL einfach zu mächtig. Besonders Herr Vincent – ich kann’s nur immer wieder betonen – hat auf der Bühne einfach eine ganz andere Präsenz als Steve Tucker. Einfach herrlich, ihm und seinen Allstars zuzusehen, wie sie einen Klassiker nach dem anderen runterzocken. Und auf dem Summer Breeze und Up From The Ground gab’s MORBID ANGEL gleich noch mal. So schön kann das Leben sein! (Thomas)

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MORBID ANGEL 16:00 – 17:00, Black Stage
Ohhhh, MORBID ANGEL, zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Nummer eins schlägt für die Musik: Hauptaugendmerk des Gigs lag auf dem Debüt, von dem Ausnahmesongs wie „Chapel Of Ghouls“, „Maze Of Torment“ oder „Lord Of All Fevers And Plague“ gespielt wurden. Dazu gesellten sich schicke Kracher wie etwa dem kriechenden „Where The Slime Live“ und „God Of Emptiness“. Und das ganze im so genannten klassischen Line-Up. Sandoval wütete wie gewohnt präzise hinter seinen Trommeln, Meister Rutan und Azagthoth bedienten die Sechssaiter erstklassig und Mr. Vincent packte Growls von gaanz tieef unten aus. Womit wir aber beim zweiten Herzen und somit beim Problem wären. Dieser David Vincent fiel ja schon in der Vergangenheit mit hirnlosen rassistischen Attacken unangenehm auf. Folglich kickte man ihn. Jetzt ist Zeit vergangen und irgendwie scheint alles nicht mehr so schlimm und der Bursche geläutert. Nun spielen zeitgleich die Israelis ORPHANED LAND, und Dave kann es nicht lassen und zieht über die orientalischen Klänge, die von der Party Stage herklingen und über Juden ab. Unterste Schublade! Werte Engel: Schickt dieses Arschloch bitte wieder schnell in die Wüste und wenn ihr hinter dieser Meinung steht: Folgt ihm! Es wäre schade, um eine der geilsten Death Metal Bands dieses Planeten. Die Publikumsreaktionen halten sich übrigens auch wegen des schlechten Sounds allerdings arg in Grenzen. (Raphi)

Wacken Open Air

ORPHANED LAND 16:00 – 17:00, Party Stage
Angesichts der aktuellen politischen Ereignisse bekommt einer Band aus Israel eine ganz besondere Bedeutung, auch wenn die Band selbst weit davon weg ist, politisieren zu wollen. Aber das ist auch nicht der Fokus dieser Band, denn dafür ist die musikalische Reichweite viel zu dominierend, als müsste man sich während der Stunde mit politischen Machtspielchen in den Vordergrund rücken. ORPHANED LAND sind trotzdem ein Paradebeispiel dafür, unterschiedliche musikalische Kulturen und Wurzeln in ihrer Musik zu verbinden. Nicht selten werden die sehr komplexen Songs von orientalischen Intarsien durchzogen, die den Stücken so eine außergewöhnliche Tiefe verleihen. Genau diese musikalische Gratwanderung wird vom Publikum dankend aufgenommen und entsprechend honoriert, denn nur bei wenigen Bands will sich eine derartige Fan- und Jubelgemeinde einfinden wie bei den Israelis. Angesichts dieser Jubelbekundungen laufen dann auch die Musiker zu Höchstleistungen auf und genießen sichtlich das besondere Flair, das vom Wacken ausgeht. Ein starker Auftritt der Formation, dessen Völker verbindende Wirkung durchaus auch im eigenen Land Nachahmer finden sollte. (Norman)

SUIDAKRA 17:00 – 17:45, W.E.T. Stage
Waren SUIDAKRA einfach so beliebt, oder tat eine Überdosis Kai Hansen in den letzten Jahren das ihrige dazu? Wie auch immer, es war brechend voll, matschig und schwül, aber das tat der schon beim ersten Song herrschenden Feier-Stimmung keinen Abbruch. Die Melodic-Folk-Death Metaller SUIDAKRA nutzten die Möglichkeit einige Songs ihres bald erscheinenden Albums zu spielen und bekamen auch prompt ein positives Feedback. Okay, es mag daran liegen, dass die neuen Songs ähnlich wie die alten klingen, aber schlecht sind sie auf keinen Fall. (Samira Alinto – STALKER)

TOURETTES SYNDROME 18:15 – 19:00, W.E.T. Stage
They came all the way from Down Under und ich kann nur sagen es hat sich gelohnt. Eigentlich ist mir die Kapelle vor diesem Auftritt nicht wirklich ein Begriff gewesen und das wäre wohl auch so geblieben, wenn mich nicht ein Kollege auf eine sehr burschikos wirkende Dame aufmerksam gemacht hätte, die recht verloren durch den Backstage-Bereich stapfte. Auf jeden Fall hat dieser Anblick Lust auf Mehr gemacht [bitte? – Thomas] und mich zu den Australiern ins Zelt getrieben. Dort gab es dann eine musikalische und optische Vollbedienung in Form der Frontfrau Michele, die jeden Zentimeter der Bühne abspurtete und dabei sich und ihre Jungs in rockender, grölender und manchmal auch feinfühliger Weise durch das Programm trieb. TOURETTES SYNDROME legten einen formidabeln Auftritt aufs Parkett und dürften über kurz oder lang noch reichlich Staub aufwirbeln, den es in ihrem Heimatland bekanntlich in ausreichenden Mengen gibt. Schade nur, dass das Publikum nicht ähnlich feurig zugange war wie Band. Es kann natürlich auch daran liegen, dass die vielen harten Metaller voller Ehrfurcht auf die Bühne starrten und dieser geballten Frauenpower, die ihnen gut 45 Minuten entgegenschlug, wenig entgegenzusetzen hatten. (Norman)

ORPHANED LAND – Meet Your Stars mit metal.de, powermetal.de und STALKER.cd
18:20-18:40 VIP/Presse-Wiese
Okay und wieder unser glückliches Händchen. Diesmal gewann doch tatsächlich der Fanclubleiter des ORPHANED LAND Fanclubs Frankreich das Meet & Greet! Die Organisation seitens des Labels sah so aus, dass auch sie wieder nicht viel in Sachen Backstage-Access vorbereitet hatten, aber die Band bereit gewesen war, mit auf das Gelände zu kommen. Das wäre zwar super nett gewesen, aber wirklich ungestört wäre man ja nicht gewesen. Nachdem der Norman und ich schon am rotieren waren, kam die Rettung von einem STALKERianer, der eigentlich gar nicht für den STALKER da war, aber uns bei diesem Problem aus der Patsche helfen konnte. Danke Konz! Wir haben ja nicht schlecht gestaunt als wir der Band den Gewinner, Yannick Wattiau (Paris – Frankreich), vorstellen wollten und die sich alle schon kannten. Wie auch immer: beide Seiten haben sich tierisch gefreut, sich wiederzusehen und die zwanzig Minuten waren dann auch viel zu schnell vorbei. Hoffen wir mal, dass wir es auf dem Summer Breeze etwas einfacher haben werden. Schönen Dank an ORPHANED LAND und Jan Hoffmann von Century Media (Samira Alinto – STALKER)

GAMMA RAY 17:15 – 18:30, True Metal Stage
Nach drei langen Jahren sind Hamburgs ganz eigene GAMMA RAY wieder da und wüten auf der True Metal Stage wie die Furien. Nach dem obligatorischen Instrumental Opener, folgte ein Double Bass Angriff in Form von „Garden Of The Sinners“, gefolgt von „Man On A Mission“ und Henjo Richters neuester Komposition „Fight“ vom neuen Album „Majestic“. Wie immer waren Kai Hansen und seine Mannen in Top-Form und unterhielten das Publikum glänzend. Der nächste Mitschrei-Hit war „Heavy Metal Universe“, bei dem Henjo Ritchie Blackmore kopierte, indem er sich dessen Melodie auf der Gitarre auslieh und Kai die Vocals. Was wäre eine GAMMA RAY Show ohne einen HELLOWEEN Song? Gar nichts, also wurde diesmal „I Want Out” ausgesucht. Die 75 Minuten schienen mit Songs wie „Valley Of The Kings“ im Nu verflogen zu sein. Leider fehlten „Last Before The Storm“ und „Dethrone Tyranny” im Set. Der Sound war im Großen und Ganzen sehr gut, die Performance klasse und Dan Zimmermanns donnerndes Schlagzeugspiel einfach herrlich. Für alle Power Metal Fans war die Show ein Muss und für mich die tighteste Show des Tages. (Gabriele Palermo – STALKER)

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19.09.2006

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