Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2003

Konzertbericht

Konzert vom 2003-07-31 | Open Air, Wacken

Donnerstag, der 31.07.2003

Nach einer schier endlosen Anreise, die durch ewige Staus, falschen Wegentscheidungen im Hamburger Stadtverkehr und einen beschädigten Fahrzeugunterboden geprägt war erreichten wir endlich Wacken – und staunten erstmal nicht schlecht, da von den üblichen Zoll- bzw. Anreisestaus auf der Landstrasse nichts zu sehen war. Es schien, als würden dem Wacken Open Air dieses Jahr keine Zuschauerrekorde ins Haus stehen. Doch nachdem das Campingequipment aufgebaut war und der erste Schritt auf das Festivalgelände gesetzt wurde, sah die Situation wieder ganz anderst aus. Anderst als in den letzten Jahren war bereits am Donnerstag Nachmittag das Gelände dicht mit Metalfans übersäht; sehr zur Freude der an diesem Abend aufspielenden Bands.

Cicle II Circle

Nicht Savatage, wie von einigen Festivalbesuchern beim Auftritt der ersten Band des W:O:A 2003 vermutet, gebührt dieses Jahr die Ehre des Festivalopeners, sondern der Band Circle II Circle. Die Mannen rund um Ex-Savatage Sänger Zak Stevens wissen diese Ehre zu schätzen und legen auf der True Metal-Stage gleich einen ordentlichen Start hin. Schon bei den ersten paar Songs ihres Debütalbums „Watching in Silence“ kommt Stimmung im Publikum auf, welche die offensichtlich spielfreudige Band auch zu halten weiß und somit nicht nur Circle II Circle-Fans einen guten Gig beschert, sondern auch allen anderen Zuhörern 45 Minuten guter Musik bietet. Zusätzlich ist man mit einem Metallica- und zwei Savatage-Coverversionen am Start, was für etwas Verwirrung unter später eingetroffenen Konzertbesuchern sorgt. Der spieltechnische und stimmungsmäßige Höhepunkt liegt dabei wohl bei dem grandiosen „Edge of Thorns“, das wahrlich einschlägt und teilweise, trotz der mehr als sommerlichen Temperaturen, schon fast für Gänsehaut sorgt. Mal abgesehen von der etwas geschmacklosen, aber anscheinend bandeigenen Aufmachung, haben sich Circle II Circle als erstklassige Newcomer bewiesen, sich bestimmt einige neue Fans erspielt und als Opener des W:O:A mit Stimmungsgarantie würdig erwiesen. Gern mehr davon in den nächsten Jahren! (KB)

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Annihilator

Nach dem furiosen Opener Circle II Circle hatten es Annihilator anschließen nicht gerade leicht, die Gunst der gut gelaunten Metalmaniacs für sich zu gewinnen. Doch die inzwischen schon zur Legende gewordenen Power Metaller um Jeff Waters konnten auf ganzer Linie überzeugen. Wurden sie auf dem W:O:A 2001 noch auf die undankbare Party Stage verlegt, war ihnen diesesmal, dank True Metal Stage und mangelnder Aktivität auf den anderen Bühnen, die Aufmerksamkeit aller Anwesenden gewiss. Mit Klassikern wie „W.T.Y.D.“, „Set the world on Fire“ oder dem unübertroffenen „Alison Hell“ machte man auf der Bühne ein gutes Fass auf und sorgte für entspannte und gutgelaunte Mienen auf dem Festivalgelände. War der ein oder andere noch ein wenig skeptisch, wie sich Dave Padden auf der Bühne schlagen würde, so stellte sich, spätestens als der gute Mann „Imperiled Eyes“ zum Besten gab, heraus, das jede Sorge unbegründet war.

Nachdem das W:O:A 2003 mit zwei würdigen Gigs eröffnet wurde, legten wir erstmal eine kleine Pause ein, um dann pünktlich zu den heiß erwarteten Running Wild wieder an der True Metal Stage einzutreffen.

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Running Wild

Headliner der „Night to Remember“ in diesem Jahr waren Running Wild und sie nahmen sich das Motto sehr zu Herzen. Dementsprechend zündeten sie ein Hitfeuerwerk sondersgleichen und begannen ihr Set mit dem Uraltkracher „Ghengis Khan“, gefolgt von „Little Big Horn“, „Riding the Storm“ und „Branded & Exiled“. Klassiker reihte sich an Klassiker, dass es eine wahre Freue war. Rolf und seine Mannen gaben, von Pyroeffekten unterstützt, richtig Gas und nicht mal das unnötige Drumsolo schaffte es, die Stimmung zu senken. So sieht ein wahres Heimspiel aus! Vergessen war Angelo Sasso und sogar Rolfs Vorlieben für alberne Kostüme hielten sich in Grenzen. Voll auf die 12 ging es voran und nach „Treasure Island“ war der Gig kaum noch zu toppen, doch weiter ging es bis zu den Zugaben „Jolly Roger“ und „Chains & Leather“. In dieser Form und mit einem gescheiten neuen Album dürfte mit Running Wild nach den beiden letzten schwächeren Alben durchaus wieder zu rechnen sein. (Benny)

Mit den Zugaben des Running Wild Gigs endete der erste (inoffizielle) Festivaltag dann auch schon gegen 00:00 Uhr. Zum Glück bot sich an den zahlreichen Bierständen, auf dem Festivalgelände ebenso, wie später Backstage, die Gelegenheit das Erlebte gründlich abzufeiern. Während sich ein gewichtiger Teil der Festivalbegleitung mit „leckerem“ Grillgut der Essensstände gründlich den Magen verdorben hat und den nächsten Tag überwiegend kotzend verbrachte, bot sich den anderen die willkommene Gelegenheit bis in die Morgenstunden diverse Alkoholica zu genießen – so macht das Festivalleben Spaß.

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20.09.2003

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