Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2002
Konzertbericht
Donnerstag, der 01. August 2002
Für uns begann das W:O:A mal wieder am Donnerstag mittag mit dem obligatorischen Anstehen für die Tickets, was bei brennendem Sonnenschein und zweistündigem Warten ein denkbar schlechter Start war. Während manche von uns noch mit dem Aufbau der Unterkunft beschäftigt waren, fand sich Redaktions-Shootingstar Metalgreg bereits vor der True Stage ein, von der ich mich dieses Jahr (fast) konsequent fernhalten konnte.
Blaze
Da MESSIAH´S KISS und KOTIPELTO nun wirklich zwei Bands sind, die mich genau soviel interessiert haben, wie wenn ein Eskimo irgendwo in Alaska einen Fisch fängt, begab ich mich erst zu Ex-IRON MAIDEN-Fronter Blaze Bayley auf das Festivalgelände. Außerdem musste ich vorher noch mein Zelt aufbauen, nachdem ich bei der Abfahrt am Mittwoch abend die Heringe zu Hause gelassen hatte und mir diese erst mein gütiger Chef an diesem Donnerstag nachlieferte. Ein herzliches Dankeschön nochmal an dieser Stelle. So, aber nun wieder zurück zum Thema: Viele Die Hard-Maiden-Fans waren bekanntlich vor ein paar Jahren nicht sonderlich von der Sangesperformance des kleinen Kraftpaketes angetan. Meinereiner konnte das nie vollkommen nachvollziehen, denn schlecht war es wahrlich nicht, was Bayley mit den eisernen Jungfrauen geboten hat, auch wenn er natürlich nie an Bruce Dickinson heranreichte. So macht er in meinen Augen auch seine Sache mit seinen Soloprojekt BLAZE recht ordentlich. Solider Metal, der zwar unverkennbar seine Wurzeln in der NWOBHM und somit in der Nachbarschaft von IRON MAIDEN hat, aber trotzdem live gute Anheizerqualitäten offenbarte. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass es Blaze auf der Bühne einfach gut verstehen, Stimmung zu machen. Somit ließ man sich auch von dem immer dunkler werdenden Himmel und den Vorboten des nahenden Unwetters nicht abschrecken und bot einen soliden, gelungenen Querschnitt aus den beiden Alben der Band, „Silicon Messiah“ und „Tenth Dimension“, der von den Fans dankbar aufgenommen wurde. Mit der finalen MAIDEN-Zugabe „Man On The Edge“ und der aus fast allen Kehlen mitgegröhlten Textzeile „Falling Down, Falling Down“ war dann endgültig klar, dass man diesen Gig vollends in die Abteilung „hat Spaß gemacht“ einordnen konnte. Nur mal kurz nebenbei: Ist euch eigentlich aufgefallen, dass mit Paul Di´Anno letztes Jahr und Blaze Bayley und Bruce Dickinson dieses Jahr mittlerweile alle Frontmänner der eisernen Jungfrauen mit ihren Soloprojekten in Wacken gespielt haben? Bleibt nur die Frage, wann MAIDEN endlich kommen. (metalgreg)
Doro
Über Doro war ich bisher immer geteilter Meinung gewesen. Auf CD haben mich ihre Songs nie wirklich begeistert. Als jedoch letztens ein Kumpel von mir vom Bang Your Head-Festival zurückkam, steckte er mir gleich, dass ich mir in Wacken doch unbedingt besagte Rockröhre anschauen sollte, weil sie live einfach eine Macht sei. Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass er nicht ganz Unrecht hatte. Vollends mitgerissen hat es mich zwar nicht, aber man kann nicht verleugnen, dass die wohl bekannteste Metalblondine auf der Bühne eine sehr gute Figur macht. Mit powervollem, gutem Sound und ihrer markanten, kraftvollen Stimme bot Doro ihren zahlreichen Fans genau das, was sie wollten: einen Querschnitt aus ihren Solosongs, wobei auch ihr neues Album „Fight“, dessen Cover als große Hintergrundflagge die Bühne verzierte, nicht vernachlässigt wurde. Dass in den Set noch einige alte Klassiker aus ihren WARLOCK-Zeiten eingeflochten waren, muss man wohl nicht erwähnen. Dumm war nur, dass sich die Schleusen des Himmels geöffnet hatten und es mit laufender Spieldauer doch etwas nass unter der Kutte wurde. So hielt mich nach der zugegebenermaßen stark rübergebrachten Ballade „Für immer“ nichts mehr vor der Bühne, und ich machte mich zurück auf den längeren Weg zum Zelt. Begleitet wurde ich dabei aber trotzdem von den zu diesem Zeitpunkt allgegenwärtigen „All we are, all we are we are“-Sprechchören, und siehe da: Ich erwischte mich beim Mitsummen. Fazit: Scheißwetter, guter Gig, gute Liveband und eine verdammt gute Frontfrau. (metalgreg)
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