Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2001
Konzertbericht
Schon lange im Vorfeld konnte man die Vorfreude auf das Wacken Open Air 2001 überall spüren – endlich sollte es also wieder soweit sein, das „grösste Heavy Metal Festival der Welt“ warf seine Schatten voraus. Doch warum waren eigentlich so viele Leute so aufgeregt ? Ist das W:O:A nicht einfach ein Festival von vielen, das sich durch ein nettes Werbesprüchlein abzuheben versucht ? Nun, man kann das sehen, wie man will; ich denke, dass Wacken seinen guten Namen in bestimmten Kreisen zu recht hat, aber zusehends an Relevanz für manche Bereiche des Metals verliert. Nichtsdestotrotz bot das Festival auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, weitgehendst ungestört zu feiern, sich zu amüsieren, Bekanntschaften zu machen und natürlich hemmungslos der Musik und dem Suff zu fröhnen. Mit etwas Glück traf man nicht nur alte Bekannte der letzten Jahre oder Foren- und Chatbekanntschaften, sondern auch den ein oder anderen Musiker, der ebenfalls seine „Helden“ sehen wollte bzw. einfach entspannt einen über den Durst trank.
Für uns ging es bereits am frühen Donnerstag morgen los, um zum einen zeitig in Itzehoe zu sein, da noch einige Einkäufe getätigt werden wollten, und zum anderen, um die staufreie Nacht für einen stressfreie Fahrt auszunutzen. Leider verleitet eine freie Autobahn auch dazu, Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht zu beachten, die Nacht schützt jedoch nicht vor stationären Blitzgeräten; das führt in diesem Fall zu einem verdammt hohen Bussgeld, eingezogenem Führerschein und einem echt miesen W:O:A Auftakt für mich. In Wacken angekommen wurden erstmal die Formalitäten erledigt, die Unterkunft aufgebaut und der Grill angeworfen, um kurz danach einen ersten Rundgang über das Gelände zu tätigen. Auffällig war das lächerliche „Wacken Evolution Tent“, das sowohl für die Fans als auch für die Bands schlichtweg ein Schlag ins Gesicht war. Nicht nur, dass es aussenliegend war; es musste gleichzeitig als Headbangers Ballroom und Konzertlocation herhalten. Faszinierenderweise war es für den ersten Zweck unterdimensioniert, während es als Headbangers Ballroom Zelt überdimensioniert und, mangels Sitzmöglichkeiten, quasi nutzlos war. Ansonsten fiel lediglich der eklatante Mangel an Dixies auf, die dieses Jahr durch Toilettencontainer und Pinkelrinnen weitgehendst ersetzt wurden. Unnötig zu erwähnen, dass die Wartezeiten vor den Toilettencontainern sowohl innerhalb des Festivalgeländes als auch auf den Campingarealen monumentale Ausmasse annahmen (zumindest für die Leute, die dringend mussten). Obendrein verlangte man pro Gang 1,- DM, was für eine begehbare Männertoilette angemessen, für die weiblichen Festivalbesucher jedoch ein schlechter Witz ist. Ich zumindest hätte keine Lust, einen nicht unerheblichen Betrag nur für den Toilettenbesuch einplanen zu müssen.
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