Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2000
Konzertbericht
Erst zu haben wir uns wieder zur Bühne geschleppt – um erneut enttäuscht zu werden. Azazel hat das so gesehen: „Die Vorfreude auf den preisgekrönten Erotik-Star (u.a. Award für die beste europäische Erotik-Darstellerin, Penthouse-Girl des Jahres) mit dem klangvollen Namen war groß – zumindest bei mir… 🙂 Bereits am Donnerstag huschte mir ein leichtes Lächeln der Vorfreude über die Lippen, als ich von der für Samstag Abend angesetzten Pressekonferenz der Tschechischen Grazie erfuhr. So ging es also mit -aus dem Hessenland importierten- Weizenbier gestärkt ins Pressekonferenzzelt, welches -surprise, surprise- bei diesem Stargast natürlich knallvoll gestopft war. Die gute Dame ließ dann noch ein Weilchen auf sich warten, bevor sie es sich, von zwei jungen, äußerst hübschen Mädels umrahmt, auf der Couch gemütlich machte. Das Mikrophon machte anschließend die Runde und landete schließlich nach kurzer Zeit bei uns. Leider wurden solch geistreiche Fragen wie „In welchen Filmen kann ich die anderen beiden Frauen bewundern?“ oder „Darf ich heute Nacht Deine Show vom Photograben aus verfolgen?“ nicht beantwortet (was hauptsächlich am gebrochenen deutsch der auf Softcore-Produktionen (*langweilig, gähn*) umgestiegenen Darstellerin lag). Als ein Kollege der schreibenden Zunft dann jedoch eine Antwort auf seine Frage „Magst Du auch Männer, die sich drei Tage lang nicht gewaschen haben?“ bekam, machte ich mir schon so meine Gedanken… Nun aber zum eigentlichen Auftritt, der den Abend auf der Black- Stage abschließen sollte: Die Publikumsresonanz war enorm, als unheilschwangerer Rauch vom Boden aufstieg und die insgesamt drei Damen, Fackeln in der Hand haltend, die Bühne betraten. Sah gar nicht so schlecht aus und auch die Musik passte dazu, es kam für kurze Zeit tatsächlich so etwas wie Atmosphäre auf aber dabei sollte es nicht lange bleiben… Völlig unpassend, jegliche Stimmung zerstörend, ertönten plötzlich Dancefloor oder aber zumindest Viva TV-kompatible Klänge aber immerhin begann damit auch die eigentliche Show auf die alle gewartet hatten, der Strip! Sie hüpften ein wenig, sie tanzten, die Hauptdarstellerin verlor bereits nach wenigen Momenten unfreiwillig ihr Oberteil (die Brüste waren wohl zu schwer…) und nach erneut kurzer Zeit bohrte sich AC/DC (!) aus den Boxen in meine Gehörgänge. Völlig konzeptlos tanzten die Girls weiter und nachdem dann eine von ihnen ihr Höschen abgelegt hatte war die Attraktion auch schon vorbei. Ganze 11 Minuten dauerte dieser Quatsch und wenn wann bedenkt, dass die Gage für diese Performance mit Sicherheit nicht die Geringste war, so hätte man das Geld doch um einiges besser investieren können (z.b. für Freigetränke im Backstagebereich…:)). Die Enttäuschung war also groß aber nebenan auf der True Metal-Stage stand ja bereits der nächste Hochkaräter in den Startlöchern…“ und das war ! Nach all der Enttäuschung war es an der Zeit mal wieder einen Lichtblick serviert zu bekommen. Auch hier hat Azazel es auf den Punkt gebracht: „Den Abschluss des diesjährigen W:O:A hatte man also dem Saufbruder und manischen Diebelsfan zugedacht und es war verwunderlich, dass sich um diese Zeit noch so viele Leute vor der True Metal-Stage einfanden, um eine Stunde Party zu feiern. Schon während des Openers „Kreuzberger Nächte“ wurde die Bühne von unzähligen Leuten gestürmt, die sich tanzend und singend anschickten das Konzert in einer einzigen Feier enden zu lassen. Dargeboten wurden vor allem Songs vom Album „Ein schöner Tag…“, wie „Schnaps das war sein letztes Wort“, „Delirium“, „Caramba, Caracho, ein Whisky“ oder „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ bei dem sich Akaias, seines Zeichens Sänger bei Agathodaimon, kurzerhand das Mikro schnappte und mitgrölte. Die ohnehin gute Stimmung wurde natürlich durch die von Tom ins Publikum gefeuerten Bierdosen und Shirts nur noch verstärkt und so ging die Spielzeit von knapp einer Stunde um, wie im Fluge. Die von allen geforderte Zugabe durfte leider nicht mehr gegeben werden, da man laut den beiden Veranstaltern Thomas und Holger auch nächstes Jahr ein Wacken-Open-Air feiern möchte und demnach pünktlich das Konzert zu Ende bringen musste. Diese Party war der würdige Abschluss eines überaus gelungenen Festivals, das bereits jetzt die Vorfreude auf das nächste Jahr weckt. Und so wird es auch 2001 wieder heißen: „See you in Wacken!!!“ Nachdem noch gepflegt gezecht wurde, ging es ins Zelt, um sich am nächsten Morgen von den fleißigen Aufräumtrupps wecken zu lassen. Die Jungs waren recht früh am Start und hatten den Zaun um den Backstage Bereich schon fast abgebaut, als wir uns auf den Rückweg machten. Wie ihr euch vorstellen könnt war die stundenlange Rückfahrt nicht sehr erquickend…an dieser Stelle noch mal mein aufrichtiges Beileid an all diejenigen, die mit ihrer Karre auf dem Seitenstreifen liegen blieben – und das waren nicht wenige…:) Abschließend noch eine kurze Auflistung Azazels, die die Verluste & Gewinne des dreitägigen Festivals aufzeigt. Verluste: – temporärer Verlust der Muttersprache – ganz erhebliche im Portemonnaie – 1 formschöner Standgrill – 1 anspruchsvoll designter Sonnenstuhl (dank dem Wonneproppen von , der sich im Vollsuff nicht mehr auf den Beinen halten konnte und somit das Ende meines Stuhls praktisch besiegelte *heul*) – mein kompletter Bestand an Voltaren Schmerztabletten, die ich an den Schlagzeuger einer deutschen Black Metal Combo abtreten musste, um nicht deren Gig in Gefahr zu bringen, nachdem man am Abend zuvor gemeinsam zu tief ins Glas geschaut hatte… Gewinne: – mehr Fleisch auf meinen Rippen – ich habe mit Chantal Chevalier gesprochen – Wikingerblut – sollte man regelmäßig konsumieren – man kann sich mit 2 ½ Litern Wassern die Haare waschen (ja, lieber Pro auch wenn du es nicht wahr haben willst!) Story: Pro Berichte: Pro, Azazel, DanDevil Photos: Azazel, W:O:A-homepage
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