Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2000
Konzertbericht
Ebenso begeistertes Publikum wartete an der Black-Stage auf den Auftritt von , welche sich aber gut Zeit ließen und letztendlich durch Herrn Kühnemund auf eine spätere Uhrzeit verschoben wurden. Man habe sein Schminkköfferchen nicht in Griffweite…tztz, wer sollte das wohl glauben. Stattdessen hopsten frisch geschminkt auf die Bretter und zogen ihr gewohnt erstklassiges Set ab. Nachdem ich ihren Auftritt auf dem WGT gesehen hatte, welcher voller Atmosphäre und Intensität war, war ich eher ungläubig, ob sie um diese Uhrzeit und Open Air ähnliches vollbringen könnten. Es wäre etwas viel verlangt gewesen, aber trotz der Black Metal feindlichen Umgebung, konnte mich der Gig fesseln. Manche mögen von Soundbrei oder unstrukturiertem Geknüppel sprechen – ich finde diesen typischen Gitarrensound und Abbaths vocals tödlichst gut. Sowohl mit den alten Songs, als auch mit den neueren, allen voran „Damned in Black“, hatten sie das Publikum fest in der Hand. Prädikat: Fett. An der Wet-Stage angekommen, konnte ich gerade noch die letzten paar Songs von hören. Ein wenig verwirrt war ich im ersten Moment ja schon, als da so ein Kurzhaariger ins Mikro grölte. Da war doch was… ach ja – Peter hat den Platz mit Thomas Lindberg getauscht. Viel kann ich über ihn nicht berichten, da er kurz nachdem ich an der Bühne ankam das Mikro an Peter abgab. Die zahlreichen Fans, ohnehin in bester Partylaune, haben noch mal zugelegt und als Peter das Mikro dann zum letzten Song an Barney (Napalm Death) abgegeben hat, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Ich glaube ich hätte mir ganz schön in den Arsch gebissen, wenn ich das verpasst hätte. Vom Hunger geplagt machte ich mich auf, meine Fressbuden-Tour fortzusetzen und hab mich an diese leckeren, mit Käse überbackenen Riesenbrezeln rangemacht. Die Dinger waren zwar entschieden zu teuer, aber hatten irgendwie was. Einigermaßen gesättigt lief ich in Richtung Black-Stage um mir den verschobenen Auftritt von anzusehen. Auch hier zog ich wieder den hypnotisierenden WGT-Auftritt als Vergleich heran; soundmäßig war alles in bester Ordnung aber die nachmittägliche Sonne wollte nicht so recht mit den Songs harmonieren. Aber cool war es schon irgendwie, als sich die Sonne just zum Gig hinter eine graue Wolke schob und einen gleißenden Schein rund um selbige erscheinen ließ. 🙂 Was mich besonders gefreut hat war, dass sich auf einem True Metal Festival (na kommt – das war’s doch nun wirklich, oder ?) so viele Black Metal Fans zum Gig vor der Black Stage eingefunden haben. Ich habe auf jeden Fall den Auftritt in vollen Zügen genossen. Einige andere Anwesende dagegen zogen es vor, sich gegenseitig untern den Achsel zu beschnüffeln oder sonstige Dinge zu treiben, tztz. Während auf der Bühne geilsten Black Metal zelebrierten, machte Lord Ahriman sich bei den umstehenden Zuschauern mit seinem besoffenen Gepose beliebt… Rockstar halt 🙂 Nachdem ihren gelungenen Gig mit der gewohnt routinierten Feuerspuck- Aktion abschlossen, machte ich mich auf den Weg zu unseren Zelten, um bei ein paar Bier einige Notizen zu machen und mich etwas zu entspannen. Aus der Entfernung hörte ich, wie ihren, wahrscheinlich ganz guten, Auftritt hatten – zumindest solange, wie Azazel mich mit seinem Funker Vogt und And One Zeugs in Ruhe lies (Hey, du hast Covenant vergessen! 🙂 – Azazel). Erst zum Auftritt konnten wir uns wieder aufraffen, auf das Gelände zu gehen. Ich war ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht von den Jungs. Einerseits bewunderte ich Jon, da er trotz offensichtlichen gesundheitlichen Problemen mit auf die Bühne war, andererseits vermisste ich meine persönlichen Favoriten – nämlich die Songs von „Burnt Offerings“. Kann gut sein, dass sie im weiteren Verlauf ihrer Show etwas davon gespielt haben aber ich war es leid, mir Ewigkeiten mittelmäßige Songs anzuhören, nur um mit ein bisschen Glück einen meiner Lieblinge zu Ohren zu bekommen. Außerdem ging es mir irgendwie auf die Nerven, dass das Publikum zu einem Großteil aus „Wochenend-Rockern“ bestand, die bei jedem Song irgendwas mitgrölten, dass wohl den vermeintlichen Songtext darstellen sollte und sich teilweise wie Prolls benommen haben. Nennt mich großkotzig, aber Leute, die bei Festivals auf denen etablierte Acts auftreten, einen auf Metalhead machen und bei Konzerten von Nachwuchsbands weit und breit nicht zu sehen sind finde ich sehr arm. Eine etwas andere Sicht der Dinge bezüglich des Auftrittes hatte übrigens DanDevil: „Die US-Metal-Legende spielte eine ungewöhnliche Setlist herunter, waren doch außer „I died vor you“ und „Iced Earth“ kaum Klassiker der Bandgeschichte vertreten. Für die alten Fans eine schöne Abwechslung, für Neulinge sicher enttäuschend, zumal niemand in Zeiten der Maiden-Reunion ein „Trooper“-Cover von braucht, wenn soviel bandeigene Hits fehlen. Trotzdem waren die Fans recht euphorisch, ich glaube behaupten zu können, dass zusammen mit die Power-Bands waren, die in Wacken am meisten abgefeiert wurden.“
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