Wacken Open Air
Der große Festivalbericht 2000
Konzertbericht
Freitag, 04.08.00 Mist, war das ein beschissener Morgen. Seit Mittwoch früh 6:30 Uhr ward mir kein Schlaf mehr gegönnt gewesen und dann erst gegen 5:00 Uhr mit ner guten Schelle ins Zelt (Och du armer! Und was war mit dem stundenlangen Schlaf im Auto, während wir uns in Mika- und David-Manier durch den Verkehr wühlen mussten? 🙂 – Azazel). Na ja, wenigstens hatte ich ein Einzelzimmer; soviel Glück hatte Azazel nicht, der sich mit Ashtaroth das Zelt teilte, welcher Tags zuvor „gefährliche“ Lebensmittel konsumiert hatte. 🙂 Gerade rechtzeitig zu hatten wir uns auf dem Festivalgelände eingefunden und ich musste mir erst mal die Augen reiben – so viel Publikum hatte ich um diese Uhrzeit nicht erwartet. Bis auf den irgendwie seltsam klingenden Schlagzeugsound war ein mehr als würdiger Startact dieses Tages. Ebenso wie ich, hatte es DanDevil geschafft zeitig aufs Gelände zu kommen, um einen furiosen Auftritt zu sehen. „Die Polen von Vader waren das erste Highlight des Wacken 2000, und die versierten Death-Metalheads versammelten bereits um 13:00 Uhr eine beachtliche Menge von Jüngern um die Black-Stage. Ein Live-Album sollte an diesem glorreichen Tag produziert werden, und die Stimmung vor der Bühne war dem sicherlich angemessen. Die sympathischen Raubeine haben ja schon auf dem aktuellen Album einiges vom Stapel gelassen und sind live auch nicht von schlechten Eltern.“ Als ich nach dem grandiosen Auftritt Vaders über das Gelände gestolpert bin, war das erste was ich auf der Bühne sah, eine Band Namens . Meine Güte, dass ist mal seltsame Mucke. Ich würde es als erzkonservativen Heavy/True Metal bezeichnen – und war dementsprechend begeistert… Aber noch schlechter als die Musik war das Auftreten der Band. Der offensichtlich übergewichtige und abgrundtief geschmacklos gekleidete Sänger schob seine Kugel lethargisch auf den Brettern rum, während der maskierte Drummer Barry Purkis aka Thunderstick (was haben wir uns darüber amüsiert :)) die Felle im Gitterkäfig dreschen musste. So gesehen war es sicher ein interessanter Gig. Von den wohlgenährten s inspiriert machte ich mich auf, meine Wacken-Fressstand-Test-Tour zu beginnen. Erster Halt – Döner. Ich fand es schon unverschämt für ein normales Kebab so abzukassieren, aber für ein dermaßen beschissenes Vegetarisches nicht minder zuzulangen hat mich ziemlich angepisst. Passend zu meiner Stimmung begann die Show von . Da sie auf der Black-Stage auftraten, war am Sound kaum etwas zu mäkeln. Ich könnte jetzt scheinheilig versuchen objektiv zu bleiben aber ich bin lieber Fan – ich fand einfach geil ! Schnell waren die unsäglichen vergessen, als die Mannen um Lord Ahriman (der im weiteren Verlauf des Festivals ständig betrunken und ausnahmslos peinlich war – kultig :)) solche Kracher wie „Vobiscum Satanas“ oder „The Secrets of the black Arts“ durch die Boxen drückten. Ähnlich wie später und Immortal krankte der Auftritt allerdings an der unpassenden Uhrzeit, was sich auf einem Wacken-Open-Air aber wohl nicht vermeiden lässt. Wehmütig denke ich da an das WGT zurück. Da wir uns weder für , noch für erwärmen konnten, machten wir uns auf den Weg zum Zelt, wo Azazel allen Ernstes versuchte, seine Haare mit 2 1/2 Litern Wasser im Freien zu waschen, tztz. Nach dieser amüsanten Darbietung folgte die nächste auf der Black-Stage. Glücklicherweise haben wir noch die letzten 10 Minuten des Gigs sehen können. Über die Musik kann ich nicht viel sagen, da ich nur „Amadeus“ mitbekam. Die Bühnenshow war aber auf jeden Fall sehenswert. Während Fackeln am Bühnenrand für ein wenig Stimmung zu sorgen versuchten, kam zum Abschluss der Show eine, aus der Entfernung nicht unbedingt übel aussehende, im Hüftbereich auffallend unbekleidete Frau auf die Bühne, um sich von Mozart kopfüber ein wenig den Intimbereich mit der Zunge bearbeiten zu lassen. Sagt ruhig, dass ihr das „geschmacklos“ findet, aber ich fand es lustig. 🙂 Weniger lustig fand ich die abscheulichen backing-vocals der Keyboarderin. Nach diesem Ereignis war erst mal so ein leckeres Wikingerblut (Met & Kirschsaft) fällig. Während wir uns ein wenig regenerierten stand DanDevil aufmerksam an der Party Stage und machte sich so seine Gedanken zu : „Die US-Metaler von konnten am Freitag auf der Party-Stage gehörig aufräumen. Die Amis zerschlugen in einem Anfall von Spielfreude jeden Widerstand, zwischen den einzelnen US-Power-Krachern gab es Hassansagen gegen die Vertreter des „New Metal“ alla Durst, Kid Rock und Co (Hurray!), der Frontmann war offensichtlich hocherfreut, vor einem Publikum aus wahren Metalheads spielen zu dürfen, und diese positive Grundstimmung brachte die Band gut rüber. Man rockte ordentlich und unverkrampft drauf los, ein Highlight trotz der geringen Zuschauerpräsenz im Vergleich zu größeren Acts. Das Publikum dankte es den Jungs mit begeistertem Applaus.“
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37300 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!