Wacken Open Air 2024
Der große Festivalbericht
Konzertbericht
Der Samstag startet noch einen Schritt langsamer. Viele der Besucher sind bereits sichtbar müde von der ganzen Woche und so findet man im Infield mehr auf dem Gras chillende und schlafende, als vor der Bühne eskalierende Menschen. Dennoch heißt es nochmal alles geben für den letzten Festivaltag.
Bei Herrn Sebastian Bach entscheidet sich Wacken dafür, das zu sein, wofür man es kennt, nämlich nass und dreckig. Plötzlich einsetzender Platzregen verhagelt nicht nur die Frisur des Heavy Metallers und lässt sein Augen-Makeup etwas verlaufen, sondern führt natürlich zu einer beträchtlich geringeren Anzahl von Menschen vor der Bühne. Aber die, die da sind, feiern ordentlich. Es ist Wacken und wir sind schließlich nicht aus Zucker. Sebastian Bach zollt den Anwesenden dafür seinen Respekt. Trotz mieser Wetterlage ist der Sänger gutgelaunt unterwegs und zeigt, dass er bei weitem noch nicht genug hat.
Rain Or Shine
Zerlaufener Lidstrich bei dem einen und perfektes Black Metal-Make-Up bei dem anderen. Oder auch: Wenn Nergal schon mit seiner Band durch die Lande tingelt, dann wird natürlich auch beim Wacken Halt gemacht. Die „O Father O Satan O Svmmer Tour 2024“ von BEHEMOTH landet am Samstag auf dem Acker, der aufgrund des vorherigen Regenschauers die angenehme typisch-matschige Konsistenz hat. Auch typisch, die unfassbare Macht die BEHEMOTH auf der Bühne ausstrahlen. Böse, wild und unerbittlich springt der Fronter von einer Bühnenseite zur anderen, posiert mit starren Blick, das Publikum fixierend, auf einem Podest. BEHEMOTH as its best heißt es am heutigen Tag und die Band nimmt die Bühne vollständig ein.
Im weiteren Verlauf des Abends heißt es dann: Hoch die Hörner, für AMON AMARTH!! Die Wikinger entern als Headliner für den Samstag die Bühne, um nochmal die müden Wackenbesucher zu mobilisieren. Der Blick von oben von der Winston-Tribüne aus, zeigt ein bereits merklich ausgedünntes Infield. Viele haben schon morgens die Schlafsäcke wieder eingerollt um den Abreisestau zu vermeiden, einige erzählen, dass Wackenurlaub dann irgendwann doch schlaucht und man sich einfach nur auf seine Dusche zuhause freuen würde. Die Dagebliebenen freuen sich auf die hammerschwingenden AMON AMARTH, die natürlich die Menge fest in der Hand halten, mit ihrer Show aber gleichzeitig nicht viel neues oder überraschendes bieten. „Deceiver Of The Gods“ und „Raise Your Horns“ fördern ein Meer an Crowdsurfern zu Tage. Aber auch das ist bei einer AMON-Show genauso normal wie die in die Luft gehaltenen Methörner. Stabiler Headliner, auf den man bauen kann, aber eben dann doch ohne große Überraschungen.
Die ARCHITECTS mit Abschlussknall
Für selbige sorgt die Verkündigung der ersten Bandwelle für das Wacken Open Air 2025 im Anschluss. Mit einer detailfreudigen und imposanten Dronen-Show werden die ersten Bandnamen in den Nachthimmel geschrieben: MACHINE HEAD, GOJIRA, SALTATIO MORTIS und PAPA ROACH. Wacken verspricht auch im nächsten Jahr ein großartiges Billing aufzufahren.
Nach einer kleinen Verschnaufpause und dem Genuss der Lichtershow sehen wir rot auf der Faster-Stage. Die ersten Klänge von „Seing Red“ schallen der Menge entgegen und selbige ist nicht mehr aufzuhalten. Fette Displays auf der Bühne, die wild vor sich her zucken und eine Band, die angeknipst wie Teletubbies auf Ecstasy auf der Bühne agiert, bedeutet, es ist Zeit für ARCHITECTS! Es ist Zeit für eine grandiose Metalcore-Sause . „Giving Blood“, „Deep Fake“ und „Royal Baggers“, die Setlist des heutigen Abends ist wieder eine bunte Mischung der letzten Alben und das Konzept zieht beim Publikum. Für alte und neue Fans ist alles dabei. Inklusive Pyro-Technik, die den Crowdsurfern ordentlich Feuer unterm Hinter macht. Saftige Show !! ARCHITECTS bespielen den Wacken-Acker mit einer absoluten Leichtigkeit und fetten Energie.
Am Ende unseres Wacken-Besuches können wir definitiv feststellen, dass das Open Air aus den Vorjahren einiges dazugelernt hat. Angefangen vom einem neuen, weitaus reibungsloser verlaufenderen Anreisekonzept bis hin zu einem Line-Up, welches, neben Altrockern wie SCORPIONS, auch Modern Metallern wie ARCHITECTS Platz gibt.
Die Reise geht weiter, Wacken!
Ob es für das Wacken-Herz nötig war, Rapper FINCH neben HÄMATOM zu platzieren oder selbiges Herz in diesem Moment etwas blutete, lassen wir an dieser Stelle unkommentiert. Das Wacken Open Air geht seine Schritte weiter und ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Die Entwicklung des Festivals mag sicher nicht jeder Acker-Fanatiker nachvollziehen oder gutheißen können und auch wir sind gespannt, wo die Reise hingehen mag. Für heute geht es aber erstmal nach Hause. Wir müssen noch einen Camper ordnungsgemäß zurückbringen und vielleicht 24 Stunden Schlaf nachholen.
Danke, Wacken!! Rain or Shine. See you next year!
Texte: Patrick Olbrich und Jeanette Grönecke
Fotos: Thomas von Schaewen
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