Wacken 2022
Die Rückkehr zum Acker
Konzertbericht
Samstag 06.08.2022 WACKEN TAG 3
Erstmal Kaffee, Kaffee und ach ja Kaffee. Und dann auf in den letzten Tag mit BLEED FROM WITHIN, HÄMATOM, TARJA, INFECTED RAIN usw. Auf dem Weg zum Gelände wird rundherum erstmal aufgrund der trockenen Wege und Felder ein bisschen der Grund und Boden gewässert . Das hat das Wacken Open Air sicher auch schon ewig nicht mehr erlebt. In zwei Jahren Pandemie ändert sich auch alles. Ja, damals war einfach mehr Lametta. Und Wacken hatte mehr Matsch. Nicht mal auf das solide Regenwetter beim Wacken ist noch Verlass. Was kommt als nächstes? Eine Kollaboration von KREATOR mit Heino. Übrigens, während wir uns um Kaffee bemüht haben, haben wir leider die HÖHNER verpasst- Leider. Tut uns echt leid. Wirklich.
HÖHNER oder Kaffee? Kaffee!
Dafür dankt uns aber Mina Caputo während der Show von LIFE OF AGONY, dass tapfer durchgehalten wird und noch keiner in der Menge eingeschlafen ist, obwohl es der letzte Festivaltag ist. Mina, alles gut. Wir haben Kaffee. Aber ja. Auch die Menge schwächelt hier und da ein wenig. Den Blick mal übers Infield schweifend sieht man doch vermehrt eher gemeinsames Zusammensitzen als gemeinsames vor der Stage herumrumpeln. Wo allerdings immer Vollgas gegeben wird, ist im Dorf selber. Die Partymeile auf dem Weg zum Festivalgelände ist morgens bereits voll. Und der ein oder andere Mensch in Battlevest ist es ebenfalls. Japp. 12 Uhr, Samstag, und leicht einen sitzen. Leben geht schlimmer. Zwischen Bratwurst-Heinzi und Dönerbuden-Walter kommt direkt Ballermann 6-Stimmung auf. Hier sind alle unterwegs, eben auch die, die gar kein Ticket fürs Festival haben. Die Anwohner machen hier vieles richtig. Der Vorgarten ist das Bierzelt und der Blumentopf wird zum Pfandflaschensammelbehälter. Hoch die Hände, auf dem Weg zum Gelände!!
WACKEN-Dorf: Dönerbuden-Walter im Vorgarten
Der Wortwitz musste kurz sein um den Übergang zum Infield wieder sauber hinzubekommen. Sorry. Not sorry. Auf der „Faster“-Stage geben sich gerade HÄMATOM, AS I LAY DYING und ARCH ENEMY die Klinke in die Hand. Die Bands ziehen natürlich nochmal ordentlich an. Alissa White-Gluz hat die Menge unter Kontrolle. Sei es ein Move mit der Hüfte oder ein Augenzwinkern, eine Hand die nach oben schnellt – Japp ARCH ENEMY reißen die Hütte in Stücke und lassen aber noch ein Stück über für POWERWOLF, die ihre heilige Messe im Anschluss feiern.
Doch bevor es weiter geht auf den Brettern entern Zombies die beiden Hauptbühnen. Die Welt der Untoten ist nicht lange an der Macht, schnell greift eine Menge Wikinger ein. Es folgt ein Massaker zwischen Wikingern und Zombies, dem sich die Zombies nach einem epischen Kampf ergeben müssen. Überall liegen tote Untote und deren Überreste. Wessen Arm ist da? Oh, ein Kopf. Blut fließt über die Bühne. Die Wikinger haben sich an die Macht geschlagen, somit stehen die Zeichen auf „Viking“ und das Wacken Open Air verkündet die erste Rutsche Bands für das Jahr 2023: IRON MAIDEN, WARDRUNA, JINJER, ENSIFERUM, DEICIDES, MEGADEATH, DROPKICK MURPHYS, BEARTOOTH, PENTAGRAM, NERVOSA, BURNING WITCHES, TWO STEPS FROM HELL.
WACKEN 2023: Im Zeichen der Wikinger
Kurz auf diese Nachricht Schnappatmung bekommen und dann nochmal hinüber zu INFECTED RAIN auf der „Headbanger“-Stage. Lena Scissorshand und Co. wirbeln über die Bühne als gäbe es kein Morgen mehr. Während auf der „Harder“-Stage die ersten Töne von POWERWOLF zu hören sind, könnte man meinen hier wäre vor der Bühne weniger los, aber nein. Die Band aus Moldau zieht die Leute an und überzeugt mit einem extrem energetischen Set. Aber natürlich machen die Headliner POWERWOLF den Sack zu. Die heilige Messe der Wölfe holt nochmal alles aus der Menge heraus.
Fettes Moin- Danke Wacken- Wir haben fertig!!
Am Ende sind wir alle am Ende. Wacken 2022! Du warst schon echt eine geile Angelegenheit. Wer sich hier langweilt, ist falsch. Und nach der Pandemie wieder auf dem Acker sein zu dürfen, fühlt sich im Gegensatz dazu einfach verdammt richtig an. Fühlt sich einfach verdammt gut an. Vier Tage Vollfeuer und Vollgas. Danke Wacken. Die Rückkehr zum Acker tat gut. Wacken is back!!! Wir sehen uns 2023. Wir essen jetzt noch eine Bratwurst beim Bratwurst-Heinzi und schicken ein fettes MOIN in die Runde.
Text: Jeanette Grönecke-Preuss
Photos: Jenny Dorn, Thomas von Schaewen
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