Wacken 2022
Die Rückkehr zum Acker
Konzertbericht
Freitag 05.08.2022 WACKEN TAG 2
Vielleicht doch heute Gummistiefel? Haben wir gestern noch latent kurz vorm Hitze-Kreislaufkollaps gestanden, gibt es für Freitag erstmal mehr Wolken und Regen und einen Temperatursturz von circa 10° C. Dabei gibt es aber gleichzeitig genug aufwirbelnden Sand, das wir uns heute Nacht das Gesichtspeeling direkt sparen können. Wellness pur. Oder nicht. Wechselbad der Gefühle auch auf den Bühnen. Von Modern Metal aus dem Hause BLIND CHANNEL geht es direkt zu Stoner Rock von KADAVAR und zum haareschmeißenden Glamrock von KISSIN‘ DYNAMITE.
Gesichtspeeling, Glamrock und italienische Spezialitäten
Bei LACUNA COIL wird es ordentlich und amtlich eng vor der Bühne. Die charismatischen Mailänder rund um Frontfrau Cristina Scabbia sind mit sehr viel Laune und Bock am Start. Zack gibt es einen Circlepit, tanzende Menschen und Crowdsurfer und…. zack hört der Regen auf und die Sonne scheint. Die Italiener gönnen sich und der Menge keine Verschnaufpause. Damit liefern LACUNA COIL am frühen Nachmittag ein Set mit Headliner-Qualitäten ab. Respekt. Darauf erstmal eine Pizza. Klischeemodus an. Zumindest nur kurz. Für einen Moment. Denn es übernehmen direkt AT THE GATES, die heute etwas schwächeln. Gute Show, aber irgendwie keine Ausreißer.
Dafür erlaubt sich ALLIGATOAH ein Experiment. Ok es ist ja schon grundsätzlich schonmal Experiment genug ALLIGATOAH auf Wacken spielen zu lassen, aber hey, was die HÖHNER können, geht dann hier offensichtlich auch klar. Das Set von Lukas Strobel ist angepasst an die Veranstaltung ein Potpourri seiner Tracks in Metal-Gewand. Kann man sich mal anhören. Ist ok. Aber wir geben uns dann doch lieber eine Runde BEHEMOTH und Nergal. Dass, das live funktioniert, braucht auch nicht extra niedergeschrieben werden. BEHEMOTH wärmen auf der „Harder“-Stage ordentlich auf, für das was da noch kommen mag.
ALLIGATOAH macht auf Metal und SLIPKNOT wollen Masken
Ja…und das wären dann SLIPKNOT. Während des Auftritts der Band müssen die Fotografen im Pit übrigens Masken tragen. Also: Maskenpflicht bei den Maskenmenschen. Kein Scherz. Ironie, ich höre dich ganz hart an der Tür klopfen, während Corey Taylor und Co. die Bühne zerklopfen. Von P wie Pyrotechnik und Puppenköpfen bis hin zu W wie „Wait And Bleed“. Die Amis lassen in ihrem zweistündigen Set einfach nichts aus und lassen es mehrfach ordentlich Krachen. Vor der Stage brodelt der Hexenkessel während Corey Taylor hinter seiner Maske der Menge mit Zurufen immer weiter Dampf macht. Hossa.
Wir holen Luft. Packen uns in dicke Jacken, da Wacken kühl geworden ist. Wir kuscheln uns noch eine Runde für THE HALO EFFECT zusammen. Verdammt gute Show. Der Freitag hatte es echt in sich. Wer noch einen Absacker benötigt, holt sich diesen bei den dunklen Gothic-Rumplern von ASP. Wir sagen Gute Nacht, Freitag. Gute Nacht, Wacken. Wir sehen uns morgen für den finalen Rundumschlag.
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