Volbeat
Volbeat
Konzertbericht
Das Warten auf die vier Dänen von VOLBEAT schien sich schier unendlich hinzuziehen. Da konnten auch die beiden Vorbands WAXY und FIRE nicht helfen. Von Einheizen und Vorbereiten auf den Hauptact war hier nichts zu merken. Völlig schrägen Gesang und keinerlei Zusammenspiel bzw. Harmonie dröhnten FIRE dem Publikum entgegen. Endlos einstudierte Instrumental-Soli mit einem Hauch „Ich-bin-bekifft-70er-Jahre-Mucke“ bekamen die wartenden Fans von WAXY in die Ohren gedrückt. Am Ende ihres Auftrittes wurden die Kalifornier immer wieder ausgebuht. Leider ein totaler Fehltritt für das Warm-Up.
Kaum waren die ersten Töne des VOLBEAT-Intros zu hören, war die Markthalle innerhalb von wenigen Sekunden prall gefüllt. Was die Vorbands in eineinhalb Stunden nicht geschafft hatten, gelang VOLBEAT innerhalb eines halben Songs: moshende Köpfe und Crowdsurfer inmitten einer grölenden Menge. Der Großteil der Fans konnte nahezu jeden Text mitsingen. Die Stimmung in der Markthalle war von einer Sekunde auf die andere wie ausgewechselt. Schallten eine halbe Stunde vorher noch Buh-Rufe durch den Raum, war dieser nun erfüllt vom Jubelgeschrei vielfältiger, fröhlich lächelnder Menschen. Von Teenies bis zum mittleren Alter, vom Juppie über Rockabilly bis zum Metaller war alles vertreten. VOLBEAT sprachen mit ihrer Gute-Laune-Musik eine riesige Bandbreite von Fans an, die es sich nicht nehmen ließ, an diesem Abend ausnahmslos die Markthalle zu rocken.
Michael Poulsen und seine drei Kollegen boten den Fans noch einen besonderen Leckerbissen: Drei von ihnen durften zur Band auf die Bühne steigen und sich während „Always, Wu“ als Backgroundsänger beweisen – was sich gar nicht mal schlecht anhörte. Gesanglich war das natürlich nichts gegen das außergewöhnliche Stimmtalent von Poulsen, aber so eine Einzigartigkeit findet man auch nicht alle Tage wieder. Während der ersten zwei Songs unterliefen dem Frontmann zwei, drei kleinere, gesangliche Patzer – war er nicht eingesungen, oder bahnte sich da eine Erkältung an? Während des restlichen Konzertes sang er jedoch einwand frei und ließ sogar gelegentlich ein paar Growls hören.
Die Auswahl der Songs war grandios: „Caroline # 1“, „Soulweeper“ und der Coversong 2I Only Wanna Be With You“ vom ersten Album „The Strength, The Sound, The Songs“ sowie unter anderem „Devil Or A Blue Cat’s Song“, „Sad Man’s Tongue“, und „River Queen“ vom aktuellen Album „Rock The Rebel/Metal The Devil“.
Die Show der Dänen ließ keine Wünsche übrig. Auf der Bühne tobte Gitarrist Thomas Bredahl mit unglaublicher Energie von einer Ecke zur anderen. Bassist Anders Kjolholm poste gekonnt aber nicht übertrieben mit seinem Instrument und Frontmann Michael groovte entspannt über die Bühne. Die Jungs strahlten eine Spielfreude sondergleichen aus, was sich durch den gesamten Gig wie ein roter Faden zog. Die Parts an der Akustikgitarre zu „Sad Man’s Tongue“ übernahm an diesem Abend Christian Voltech, der zwar nicht so aktiv auf der Bühne umherwirbelte wie die VOLBEAT-Jungs, aber dennoch einen guten Auftritt hinlegte.
Doch auch das schönste Konzert geht irgendwann einmal vorbei – jedoch nicht ohne eine saftige Zugabe. Eine gute viertel Stunde legten VOLBEAT noch einmal drauf. Um den Abend abzuschließen beendeten die Dänen ihr Set mit „The Garden’s Tale“.
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