VNV Nation
VNV Nation

Die kernigen Burschen von Noyce TM präsentierten, in der gut gefüllten Braunschweiger Meyers Music Hall, eingehüllt in dicke Pelze, schon einmal ihre neuesten Entwürfe für die kommende EBM Winterkollektion. Aufgetreten sind die beiden als typisches Elektro Duo, d.h. einer hinterm Keyboard, der sich stets bemühte, mit Sonnenbrille, finster ins Publikum zu starren und ein Frontmann, dessen angestrebter vollmundiger Gesang doch eher schwachbrüstig klang. Mir waren Noyce TM bislang nur mit ihrem, auf dem Machinenwelt II Sampler, vertretenen Stück Panique bekannt, welches sich auch als ihr bestes Stück auf der Setlist herausstellen sollte. VNV Nation machten uns anschließend deutlich, wie lange fünf Minuten des Wartens sein können, die auf einer Videoleinwand rückwärts gezählt wurden. Jede volle Minute wurde das Publikum durch Einspielung einer lautstarken Videosequenz aus seiner Lethargie gerissen um anschließend wieder gebannt die verbleibenden Sekunden mitzuzählen. Den Auftritt der Band hätte ich mir nach diesem Count-down genauso einschlagend gewünscht, wie die ersten Videoeinspielungen, aber die beiden sympathischen Engländer, die sich vor dem Konzert schon unters Publikum gemischt hatten, um dort gute Laune zu verbreiten, kamen erst nach einer kurzen Pause auf die Bühne. Während des Intros wurden dann erst einmal die obligatorischen Fackeln, die wohl schon zu einer Art Ritual in der Show geworden sind, angezündet, um diese dann verharrender weise abbrennen zu lassen. Dafür wurde man aber von der energiegeladenen Show der beiden keineswegs enttäuscht, die neben Hits wie Solitary, Honour und Dark Angel, Stücke des zur Veröffentlichung stehenden Albums enthielt, die sich auf jeden Fall sehr vielversprechend anhörten, sich nahtlos ins Programm einfügten und beim Publikum auf große Resonanz stießen. Die erste Zugabe wurde merkwürdigerweise ohne Live Drummer gespielt, in der die Becken aber von Ronan Harris mit dem Mikrokabel malträtiert wurden, so daß man die zweite Zugabe wieder gemeinsam spielte. Zum Abschluß des Konzertes gab man noch eine Front 242 Coverversion zum Besten, um uns nach diesem gelungenen Konzert auf den Heimweg zu schicken.