Visigoth
Europe MMXXIV
Konzertbericht
VISIGOTH sind in Hamburg. Seit den Auftritten auf dem Hell Over Hammaburg vor einigen Jahren, haben sich Jake Rogers und seine Mitstreiter eine beachtliche Fanbase in der Hansestadt erspielt. Da geht auch ein Montagabend im Logo. Der Laden ist nicht proppenvoll, aber mehr als gut gefüllt, als VISIGOTH gegen kurz nach 21 Uhr die Bühne entern.
By Steel, By Silver – VISIGOTH sind glänzendes Metall
Galerie mit 21 Bildern: Visigoth - Europe MMXXIV Tour 2024 in Hamburg„Steel And Silver“, einer der Klassiker der Band, eröffnet die kurze, aber sehr intensive, Sause am heutigen Abend. Rogers hat die Meute von der ersten Sekunde im Griff und das Publikum schmettert den Refrain „By steel, by silver, I slay like a wolf in the night, By steel, by silver, I slay, runes of power be my light”. Die Bude kocht und VISIGOTH legen mit „Dungeon Master“ und „Mammoth Rider“ nach. Erstaunlich: Rogers bekommt kaum einen Ton bei den Ansagen heraus. Wenn er die Songs intoniert, wächst die angeschlagene Stimme über sich hinaus und VISIGOTH werden einmal mehr zu Metal-Göttern.
Highlights gibt es mehr als genug. Der Gruß an Mark Shelton und MANILLA ROAD mit „Necropolis“ oder „Blood Sacrifice“ wären hier zu nennen. Da die Stimme von Rogers die geplanten 13 Nummern nicht durchhält, müssen VISIGOTH in Richtung Ende skippen. „Hammerforged“ und „Iron Brotherhood“ bekommt Rogers nicht mehr hin. Dafür „Final Spell“, einer der ersten VISIGOTH-Tracks überhaupt. Rogers kündigt das Ding als RUNNING-WILD-Song an, der nur in Hamburg auf speziellen Wunsch eines Promoters gespielt wird. Nach dem stimmungsvollen „Traitor’s Gate“ reichen die Stimmbänder nur noch für eine Zugabe. Rogers ist im Publikum unterwegs und der Wahnsinn nimmt mit „The Revenant King“ seinen Lauf.
Das Publikum ist genauso durchgeschwitzt wie die Band und es tropft von der Decke. Kurz, aber mehr als intensiv, endet der Abend mit VISIGOTH. Der sichtlich angeschlagene Jake Rogers hat alles rausgehauen, was heute drin war. Zur Erinnerung: Rogers leidet an MS und macht heute mit einem SAVAGE-OATH-Shirt Werbung für seinen Bandkollegen Leeland Campana.
Es bleibt zu hoffen, dass Rogers der Metal-Szene in der aktuellen Form noch lange erhalten bleibt. „Conqueror’s Oath“ und „The Revenant King“ haben bereits jetzt Legendenstatus. VISIGOTH ist ein Garant für intensive Live-Erlebnisse, wo Publikum und Band miteinander verschmelzen.
Mit dem Fokus auf Gimmicks zur Randnotiz geworden
Galerie mit 15 Bildern: Neck Cemetery - Europe MMXXIV Tour 2024 in HamburgDer Opener ist NECK CEMETERY aus Köln. Wer bei den Namen an Punk Rock denkt, der liegt grundsätzlich nicht verkehrt. Den RAMONES-Klassiker „Pet Semetery“ covern die Herren, womit der musikalische Höhepunkt des circa 45-minütigen Gigs erzählt ist.
Ansonsten verliert sich Sänger Jens Peters in der Nutzung von Gimmicks, wie Schwert, Wunderkerzen und Masken. Bei dem Totengräberoutfit kommt so gut wie kein Gesang an. Wenn es beim ersten Versuch schon nicht so gut funktioniert, dann muss eine zweite Variante her. Das Ergebnis ist leider identisch. NECK CEMETERY zeigen, wie Heavy-Metal-Musik live zu einer Randnotiz verkommt. Mit Musik und einer Symbiose aus Band und Publikum wird der Gig zu einem Erlebnis, nicht mit Gimmicks oder Wasserdampf.
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