Versengold
Live in Dresden - "Zeitlos"-Tour

Konzertbericht

Billing: Versengold
Konzert vom 0000-00-00 | Tante Ju, Dresden

Versengold

VERSENGOLD sind eine der vielseitigsten und spaßigsten Livebands des Landes. So waren die Dresdner Fans hoch erfreut, als die Band verkündete, dass der zweite Teil ihrer “Zeitlos“-Tour in der Tante Ju starten würde. Zunächst ein paar Worte zur Location selbst. Die Tante Ju in Dresden bietet für VERSENGOLD-Fans diverse Vorteile gegenüber dem Puschkin, dem Veranstaltungsort des letzten eigenen Konzertes der Band in der sächsischen Hauptstadt. Zum einen ermöglicht es die Tante Ju die gesamte Band auf der Bühne sehen zu können, was im Puschkin durch die famosen Säulen nicht immer gegeben ist. Zum anderen passen schlichtweg mehr Fans rein. Außerdem sei hier das hauseigene dunkle Bier der Tante Ju lobend erwähnt.

Bevor VERSENGOLD die Bühne entern, ertönte aus den Boxen immer wieder das selbe grausige 70er-Jahre-Disco-Lied, was im Publikum für reichlich Erheiterung sorgte. Doch bald schon erlosch das Licht und ein düsteres Intro erklang. Regen und Sturm peitschen die Vorfreude im Auditorium hoch – dann der Schock! Man vernahm erneut besagtes Disco-Lied und das Licht ging wieder an. Die Band nahm es später mit Humor. Als es dann jedoch wirklich losging, gab es auf und vor der Bühne kein Halten mehr. Mit dem Titelstück des letzten Albums “Zeitlos“ begannen gut 2,5 Stunden Folk-Ekstase. VERSENGOLD sind sichtlich gut gelaunt, Sänger Snorre ist stimmlich einwandfrei, der Sound ist tadellos, die Fans sind tanzwütig – beste Voraussetzungen für einen tollen Abend. Mit “Wem? Uns!“ wurde bereits zu Beginn eines des besten Lieder gespielt, woraufhin die Dresdener nur noch mehr feierten.

Der Schwerpunkt des Abends lag definitiv auf “Zeitlos“: “Hoch die Krüge“, “Schon immer mal“ und “Spaß bei Saite“ kamen dabei sehr gut an. Doch auch auf viele Klassiker mussten die Fans nicht verzichten. So gibt es schon recht früh am Abend “Ich und ein Fass voller Wein“ und das geniale Instrumental “Weinfass Tune“, bei dem es schlicht kein Halten mehr gab. VERSENGOLD müssen das Publikum zu Klatschen und Hüpfen nicht großartig anleiten – jeder hier kennt seinen Einsatz.

Versengold

Gibt es an diesem Abend überhaupt etwas zu meckern? Nein, nicht wirklich, wenngleich sich die Setlist im Vergleich zur ersten “Zeitlos“-Tour kaum geändert hat. Beispielsweise wartet “Der Rubel rollt…“ vom letzten Album noch auf seinen Platz im Programm. Darüber hinaus kann man den Bremern nichts ankreiden. Selbst Textpatzer, sich im Solo verstimmende Geigen oder nicht eingeschaltete Mikros werden weggelacht, sodass jeder hier seinen Spaß gehabt haben dürfte. Einzig eine Gruppe Herren, die ständig “Ausziehen!“ brüllen mussten, gingen der Band und den Fans gleichermaßen auf die Nerven. Doch der professionelle Musiker weiß auf solche Zurufe immer eine gute Antwort: “Das nächste Konzert in Dresden spielen wir nackt!“ – Wir sind gespannt, Snorre.

Nachdem mit “Versengold“ das reguläre Set beendet wurde, ertönten zurecht laute Zugabe-Rufe. Dies wurde in Form einiger Klassiker der Band gewährt, die allen Anwesenden noch einmal alles abverlangte. Mit einer ausgedehnten Version des Räuberliedes “Halunken betrunken“ wurde ein großartiger Folkabend beendet, der in bester VERSENGOLD-Manier kaum schöner hätte sein können.

29.03.2016

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