Van Canto
"We Sing Some Metal Songs" - Tour-Abschluss 2010/2011

Einen Oho-Effekt muss auch der Vorverkauf bei vielen Beteiligten ausgelöst haben. Ursprünglich sollten VAN CANTO im Frankfurter Nachtleben auftreten. Als dies ausverkauft war (300 Karten), wurde das Konzert in die Batschkapp verlegt, an deren Tür am 6. Januar dann auch ein großes „Ausverkauft“ prangt (700 Karten). Bei diesem Anblick kann ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen und denke an all die Leute, die mich ungläubig gefragt haben, ob ich diese Band wirklich mag, als ich Ende 2010 ankündigte, fünf Konzerte der VAN CANTO-Tour zu fotografieren. Als ich am nächsten Tag zum Aufbau in die Kölner Essigfabrik komme, entgleist mir das Grinsen jedoch: Bühne und Halle sind einfach nur groß – besonders im Vergleich zum Logo -, der Blick von der Bühne weit und von der IN LEGEND-Maschine aus kann man fast schon Höhenangst bekommen. Und das Verrückte ist, auch diese Halle ist am Abend voll!

Den Anfang machen in Köln – wie schon in Frankfurt und am nächsten Tag in Schweinfurt – ORDEN OGAN, die meiner Meinung nach einen unglaublichen Spaßfaktor haben. Damit will ich die Musik nicht herabwürdigen, aber trotz vier Konzerten in einem Monat – ich habe sie bei TIAMAT in München zum ersten Mal gesehen – sind mir vor allem die Ansagen im Kopf geblieben. Darauf zu bestehen, dass das Publikum mit „Fuck you, Pussy“ antwortet, hat schon einen ganz besonderen Humor, genauso wie den Tod einer Fliege beim Zusammenprall mit einem Auto zu besingen und das Publikum mitkreischen zu lassen. Die Fans machen aber nicht nur bei den lustigen Teilen der Show mit. Haare kreisen durchweg vor und auf der Bühne und zu RUNNING WILDs „We Are Pirates“ wird Seeb von zahlreichen Stimmen unterstützt.

IN LEGEND können sich bei den Januar-Konzerten also auf ein bereits aufgewärmtes Publikum stürzen und VAN CANTO froh sein, dass die Leute noch genug Kraft für die wichtigste Band des Abends haben. Denn, wer zu einem A Cappella Konzert geht, muss darauf gefasst sein, mitzusingen und ganz wichtig bei VAN CANTO: Das Publikum muss Krach machen während die Sänger trinken! Ich erinnere an die Erkenntnis der Mitarbeiter in Lübeck und verweise darauf, dass die Aufforderung, in den Trinkpausen Lärm zu machen, in keiner Stadt mehr als zweimal ausgesprochen werden musste.